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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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muß man berücksichtigen. Sie sind in den Jahrhunderten der Gefangenschaft abgestumpft, verkümmert. . .“
    „Und dabei haben sie doch so große Köpfe . . murmelte Florian grinsend.
    „Nun wollen wir Sie aber nicht länger aufhalten“, sagte Bille schnell, „sonst ist der Nachmittag um. Und wir wollen auch noch was tun, unsere Rösser langweilen sich schon.“
    „Wiederseh’n. Viel Erfolg, Edmund! Bis zum nächstenmal.“ Bettina und die drei Brüder verabschiedeten sich, und Edmund stakste von dannen.
    „Der hätte zum Zirkus gehen sollen“, sagte Daniel kopfschüttelnd. „Vielleicht wäre er dann wegen seiner Dressurnummern bereits weltberühmt.“
    „Hoffentlich weiß Isidor die Mühe zu schätzen“, meinte Bille zweifelnd. „Sehr wohl ist mir nicht bei dem Gedanken. Aber er wird schon wissen, was er tut.“
    Als sie eine Viertelstunde später zur Springbahn hinüberritten, betrat Edmund mit seinem Kassettenrecorder gerade den Kuhstall. Ein tiefes Brummen, das in ein gewaltiges Muuuh! überging, empfing ihn.
    „Habt ihr gehört? Isidor sagt ihm guten Tag!“ Bettina hielt Sternchen an und lauschte. „Mal sehen, was er ihm antwortet.“
    „Eigentlich schade“, sagte Bille nachdenklich, „daß er sich so auf Isidor versteift. Wenn er seine Forschungen mit Zottel betreiben würde, der früher im Zirkus war und schon eine Menge gelernt hat - was könnte er da für Erfolge haben! Ich bin sicher, Zottel würde große Fortschritte machen.“
    „Sei doch mal still, ich höre nichts!“ Bettina ritt noch ein wenig näher an den Stall heran. „Wenn er seinen Gruß nicht bald erwidert, ist Isidor sicher beleidigt!“
    „Was macht ihr da?“ rief Daniel herüber. „Nun kommt schon, ihr alten Quatschliesen.“
    Bille und Bettina waren gerade dabei, die Pferde zu wenden und den Jungen zu folgen, als im Stall ohrenbetäubender Lärm losbrach. Holz splitterte, Isidor brüllte, dann krachte etwas auf den Steinboden, und zugleich plärrte das Tonband in voller Lautstärke einen Rock ‘n’ Roll. Sekunden später erschien, stampfend und schnaubend, Isidor in der Stalltür, sah sich kurz um und stürmte auf den Hof hinaus wie in eine Stierkampf-Arena.
    „Um Gottes willen . . .“ Bille wurde blaß. „Der Bulle ist los!“ Hinter Isidor her stürzte Edmund ins Freie. Er fuchtelte wild mit den Armen.
    „Isidor! Das kannst du doch nicht machen! Isidor - komm zu Herrchen! Komm zurück, Isidor!“ schrie er in den höchsten Tönen. Dann sah er die Mädchen. „Bringt euch in Sicherheit! Er hat ziemlich schlechte Laune heute, besser, ihr geht ihm aus dem Weg!“
    Das ließen sich Bille und Bettina nicht zweimal sagen. Wie der Blitz waren sie auf der Springbahn, rutschten aus dem Sattel und schlossen das Gatter hinter sich. Aus sicherer Entfernung beobachteten sie, was weiter geschah.
    Edmund redete wie wild auf Isidor ein und versuchte, ihn zum Stall zurückzutreiben. Aber Isidor hatte offensichtlich andere Pläne. Zunächst einmal versuchte er das saftige Gras und die Blumen auf der Rabatte vor dem Gutshaus. Ein Glück, daß Herr Tiedjen nicht da ist! dachte Bille. Immer, wenn Edmund Isidor zu nahe kam, machte der Bulle ein paar stampfende Schritte auf ihn zu, bis Edmund die Flucht ergriff, dann wandte er sich wieder seiner Mahlzeit zu.
    „Wir müssen ihm helfen“, sagte Daniel besorgt, „irgendwie müssen wir das Biest doch wieder in seinen Verschlag bringen. Aber wie?“
    „Und wenn wir ihn nun zu Pferd umzingeln und in die Enge treiben?“ fragte Simon vorsichtig.
    „Also, ehrlich gesagt, Bongo ist mir zu schade für eine Corrida. Wenn Isidor ihm nun mit den Hörnern den Bauch aufschlitzt! Ich hab mal einen Stierkampf im Fernsehen gesehen - in einem Film ...“
    „Achtung. . . jetzt wird’s gefährlich!“ keuchte Bille. „Edmund! Bringen Sie sich doch in Sicherheit! Das ist Wahnsinn!“
    Isidor, verärgert über die ständigen Störungen, war dazu übergegangen, Edmund ein wenig vor sich herzutreiben. Der arme Edmund schlug Haken wie ein flüchtendes Kaninchen. Isidor machte nicht den Eindruck, als hätte er seine Höchstgeschwindigkeit erreicht, es sah eher aus. als spiele er mit seinem Gönner. Aber wer konnte wissen, ob der Bulle nicht wirklich wütend war und Edmund auf die Hörner nehmen würde?
    „Nicht doch! Isidor! Was machst du denn! Nun laß das doch, komm, sei vernünftig!“ kreischte Edmund und rannte mal hierhin, mal dorthin.
    Im Gutshaus ging ein Fenster auf.
    „Der Bulle ist

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