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Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Titel: Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Lipizzaner. Wenn Helmut tatsächlich herkommen sollte, wollte er sich nichts nachsagen lassen.
    „Schade“, sagte Bille leise zu Bettina. „Ich habe wirklich gehofft, wir könnten die kleine Susanne Schwarz oder Angela Wendrich mit den Veilchenaugen herholen, damit unser lieber Flori auch mal sein Herz verliert.“
    „Es wäre zu schön gewesen! Aber laß nur, wenn dieser Helmut nett ist und Flori wieder mehr Spaß an der Arbeit bekommt, soll es uns auch recht sein. Ein ewig schlechtgelaunter Junge im Stall ist nicht zu ertragen. Der macht uns ja noch die Pferde depressiv.“
    Während Bille den Stall aufräumte und damit begann, Zaumzeug, Sättel, Decken, Bandagen und das gesamte Zubehör zur Ausrüstung der Willmsdorfer Pferde zu verpacken, gingen Florian und Bettina ins Haus, um zu telefonieren.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder erschienen.
    „Mann, war das mühsam“, stöhnte Florian. „Aber schließlich haben wir es doch geschafft. Ich hatte doch keine Ahnung, daß der nicht in Neukirchen wohnt! Ich mußte erst mal zehn andere anrufen, um rauszukriegen, unter welcher Nummer ich ihn erreichen kann.“
    „Warum hast du’s nicht gleich im Reitverein Neukirchen versucht?“ erkundigte sich Bille.
    „Hab ich ja, aber die Flasche im Büro da hatte auch keine Ahnung.“
    „Und was ist nun?“
    „Lust hat er schon. Aber er weiß noch nicht, ob es klappt. Er hat sich neulich schon anderswo verpflichtet, in den Ferien zu helfen. Nun versucht er, für die anderen einen Ersatz zu finden.
    Er kommt nämlich viel lieber zu uns, verstehst du...“
    „Na logisch! Ich käme auch lieber zu uns, wenn ich die Wahl hätte“, antwortete Bille lachend. „Wir sind ja auch die Größten!“
    „Wenn’s klappt, kommt er schon heute nachmittag nach Groß-Willmsdorf rüber“, berichtete Bettina.
    „Drücken wir also die Daumen. Hier, halt mal den Sack auf!“ Gemeinsam verpackten sie das Umzugsgut der Groß- Willmsdorfer Gäste, die nun wieder in den eigenen Stall zurückkehren durften.
    „Wie leer uns unser Stall jetzt vorkommen wird“, seufzte Bettina. „Ich hab richtig ein bißchen Abschiedsschmerz, obgleich es doch eigentlich egal ist, ob wir sie hier oder drüben versorgen. Aber die vielen unbewohnten Boxen sind so traurig.“
    „Tröste dich. Deine kleine Stella braucht bald eine eigene Box, dann kommt Pünktchens Kind dazu, und vielleicht trägt auch Sternchen wieder. Und, wer weiß, vielleicht siegt Simon sich so viel Geld zusammen, daß er sich bald ein zweites Pferd kauft“, meinte Bille.
    „Vielleicht bringt er eins von seiner Reise mit? Das wäre ja irre!“ Florian galoppierte mit Trojas Sattel auf dem Kopf durch den Stall. „Eine Araberstute oder einen englischen Vollblüter...“
    „Ich denke, du hast im Augenblick genug von den Pferden?“ fragte Bettina erstaunt.
    „Ja, von den eigenen. Die kennt man ja auch seit Jahr und Tag. Aber mal was ganz Neues im Stall! Ich möchte auch endlich ein neues Pferd. Ich meine, natürlich würde ich Bongo niemals hergeben, ich hänge viel zu sehr an dem Dicken, und er ist hier zu Hause. Aber schließlich wird er allmählich alt und hat seine Ruhe verdient. Und ich werde langsam zu groß und zu schwer für ihn.“
    „Könntest du dir nicht vorstellen“, Billes Augen bekamen einen sehnsüchtigen Glanz, „daß du dir von deinen Eltern ein Pferd aus dem Groß- Willmsdorfer Nachwuchs wünschst? Zum Beispiel den Ältesten von Iris — Irrlicht du erinnerst dich sicher an ihn! Oder San Francisco! Es wäre ein wunderbarer Gedanke, zu wissen, daß eines unserer Kinder zurückkehrt.“
    „Irrlicht würde mir gefallen“, überlegte Florian. „Dann hätte ich zwei Rappen, einen kleinen und einen großen. Oder Jasmin, die Schimmelstute. Glaubst du, sie ist zu haben?“
    „Ich weiß es nicht, aber das läßt sich ja feststellen. Irrlicht jedenfalls ist auf einem großen Gestüt zur weiteren Aufzucht, genau wie San Francisco.“
    „Seht mal, wer da kommt!“ unterbrach Bettina die beiden. „Edmund der Weise auf dem Fahrrad.“
    Edmund, der Weise genannt, weil er den Kopf stets voller wissenschaftlicher Erkenntnisse hatte, mit denen er seiner Zeit um einiges voraus war, näherte sich auf einem quietschenden Monstrum, das viel zu klein für seine Körperlänge war. Jedenfalls standen seine dünnen Beine seitlich ab wie zwei Topfhenkel. Gegen den immer noch leise herabrieselnden Regen hatte er sich eine Plastiktüte aus dem Sparmarkt über seine Reitkappe

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