Bindung und Sucht
Kovariation zwischen den WFC-Messabweichungen bei den Männern und den WFC-Messabweichungen bei den Frauen). Nur der crossover -Zusammenhang zwischen der Beziehungzufriedenheit der Männer und der Frauen wurde als reziproker Zusammenhang modelliert (siehe auch Demerouti et al. 2005).
Resultate
Deskriptive Statistik
Die Mittelwerte, Standardabweichungen, internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) und Korrelationen zwischen den Untersuchungsvariablen sind in Tabelle 1 angegeben. Wie ersichtlich, haben alle Variablen zufriedenstellende Reliabilitäten, und die Cronbach-Alpha-Koeffizienten liegen bei .74 oder höher. Darüber hinaus kamen die Männer, verglichen mit den Frauen, auf höhere Punktwerte sowohl bezüglich ihrer Arbeitssucht, t ( 334) = 3.56, p ≤ .001, d = .39,95 % CI = 0.17, 0.60, als auch bezüglich ihres Konflikts zwischen Beruf und Familie, t ( 334) = 3.33, p ≤ .001, d = .37.95 % CI = 0.15, 0.59. Die Wirkung der Geschlechtszugehörigkeit auf diese beiden Variablen ist durchschnittlich (vgl. Cohen 1992).
Tab. 1: Mittelwerte (M), Standardabweichungen (SD), das Cronbach-Alpha (auf der Diagonalen) und die Korrelationen der Variablen des Modells
Zur Beachtung: Mittelwerte mit unterschiedlichen Tiefbuchstaben für Männer und Frauen weisen darauf hin, dass die Variablen zwischen den beiden Gruppen bei p ≤ .001 differieren. * p ≤ .05; ** p ≤ .01
Überprüfung des Workaholismus-Modells
Die Ergebnisse der SEM-Analyse zeigten, dass das vorgeschlagene Workaholismus-Modell (wiedergegeben in Abb. 2) gut zu den Daten passte, χ 2 (72) = 123.81, GFI = .90, IFI = .96, NNFI = .95, CFI = .96, RMSEA = .07. Im Einklang mit Hypothese 1 bestand ein positiver Zusammenhang zwischen Workaholismus und dem Konflikt zwischen Beruf und Familie (Männer β = .78, p ≤ .001; Frauen β = .86, p ≤ .001). Der Konflikt zwischen Beruf und Familie wiederum war ein signifikanter Prädiktor für die soziale Unterstützung, die einem der Partner vom anderen zuteil wurde (Männer β = –.21, p ≤ .001; Frauen β = .20, p ≤ .001).
Um Hypothese 2 zu testen, die einen durch den Beruf-Familie-Konflikt vermittelten Zusammenhang zwischen Workaholismus und (verminderter) Unterstützung postulierte, führten wir den Sobel-Test (Preacher & Hayes 2004) durch. Die Resultate besagen, dass der Konflikt zwischen Beruf und Familie den Zusammenhang zwischen dem Workaholismus der Männer und den Unterstützungserfahrungen der Frauen (ζ = –3.50, p ≤ .001) ebenso wie den Zusammenhang zwischen dem Workaholismus der Frauen und den Unterstützungserfahrungen der Männer (ζ = –3.60, p ≤ .001) im vollen Umfang vermittelt. Das bedeutet, dass Hypothese 2 akzeptiert ist.
Abb. 2: Standardisierte Lösung (Maximum-Likelihood-Schätzungen) des vorgeschlagenen Workaholismus-Modells. Alle Parameter außer demjenigen mit * sind signifikant bei p ≤ .05 oder niedriger
Darüber hinaus und im Einklang mit Hypothese 3 stand die soziale Unterstützung in einem positiven Zusammenhang mit der Beziehungszufriedenheit (Männer β = .59, p ≤ .001; Frauen β = .56, p ≤ .001). Überdies stand die Beziehungszufriedenheit der Männer in einem signifikanten Zusammenhang mit der Beziehungszufriedenheit der Frauen (β = .38, p ≤ .001) und vice versa (β = .48, p ≤ .001). Zudem liefert AMOS den sogenannten Stabilitäts-Index für reziproke Zusammenhänge. Im Allgemeinen besagen Stabilitäts-Indizes unter dem Wert 1, dass das nicht-rekursive Modell eine zulässige Lösung hat (Arbuckle 2006). Der Stabilitäts-Index bezüglich des reziproken Zusammenhanges zwischen der ehelichen Zufriedenheit der Männer und der ehelichen Zufriedenheit der Frauen lag in der aktuellen Studie weit unterhalb von 1, nämlich bei .18. Das bedeutet, dass auch Hypothese 4 gestützt ist.
Um schließlich die Hypothese zu testen, der zufolge die Geschlechtszugehörigkeit keinen Einfluss auf die Stärke der Zusammenhänge im vorgeschlagenen Modell hat (Hypothese 5), verglichen wir das eingeschränkte Modell mit einem uneingeschränkten Modell. Die Ergebnisse des Chi-Quadrat-Differenz-Tests besagten, dass es in diesem Punkt keine substantiellen Unterschiede zwischen Männern und Frauen gab, Δχ 2 (4) = 8.14, ns , womit Hypothese 5 ihre Bestätigung findet.
Diskussion
Die vorliegende Studie stellt insofern eine Bereicherung der Literatur über das Thema Arbeitssucht dar, als sie dem Zusammenhang zwischen Arbeitssucht, Beruf-Familie-Konflikt und Beziehungszufriedenheit der Partner
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