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Bindung und Sucht

Bindung und Sucht

Titel: Bindung und Sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Brisch
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einer Online-Umfrage, für die unter der neuseeländischen Bevölkerung geworben wurde.
Unsere Studie zum Zusammenhang zwischen Bindung und unkontrolliertem Sexualverhalten
Die Teilnehmer und das Verfahren
    Potentielle Teilnehmer der Studie waren 889 Englisch sprechende Personen über 18 Jahre, die ihren Wohnsitz in Neuseeland hatten, über einen Computer und einen Internet-Anschluss verfügten und imstande waren, sich an der Online-Umfrage zu beteiligen. Wegen fehlender Daten wurden 268 dieser Personen von der Umfrage ausgeschlossen. Bei der verbleibenden Stichprobe (621 Personen, davon 386 Männer, 233 Frauen und zwei Personen, die eine Geschlechtsumwandlung vorgenommen hatten) handelte es sich überwiegend um Europäer ( n = 521), zumeist um Heterosexuelle ( n = 477) und in der Regel um Personen,die in einer Beziehung lebten, die zu diesem Zeitpunkt schon ein bis zehn Jahre lang bestand ( n = 563); unter ihnen waren Verheiratete ( n = 196), Personen, die mit einem Partner/einer Partnerin zusammenlebten ( n = 170) sowie Personen, die sich regelmäßig mit einer Partnerperson trafen ( n = 116); das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 35,68 Jahre (SD = 12,68, Altersspanne 18 – 77 Jahre; siehe Tab. 1, S. 156).
    Die Online-Umfrage umfasste 136 Fragen zu demografischen Daten (Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, Wohnsitz in Neuseeland, Vorgeschichte der intimen Beziehungen, gegenwärtiger Beziehungsstatus, Dauer der längsten Partnerbeziehung, sexuelle Orientierung, Angst und Depression, Drogenkonsum); hinzu kamen ein Instrument zur Erfassung unkontrollierten Sexualverhaltens (Sexual Addiction Screening Test-Revised, SAST-R) und zwei Instrumente zur Erfassung romantischer Beziehungen (Relationship Scale Questionnaire, RSQ; Experiences in Close Relationships-Revised, ECR-R). Die Teilnehmer wurden einer von zwei Gruppen, nämlich einer OCSB-Gruppe (im Fall eines SAST-R-Punktwertes von 6 und höher) und einer Nicht-OCSB-Gruppe, zugeordnet; die beiden Skalen zur Erfassung romantischer Beziehungen sahen sechs Punktwerte vor.
    Die Studie wurde von der Ethik-Kommission der Massey University (HEC Southern A, Application 10/09) zugelassen, und eine nationale Pressemitteilung forderte zum Besuch der Website der Sex Therapy New Zealand Ltd. (STNZ) ( www.sextherapy.co.nz ) auf, von wo die Interessenten zu einem Informationsblatt und einem Fragebogen weitergeleitet wurden. Ihre Einverständniserklärung galt als gegeben, wenn sie sich dafür entschieden, die Fragen zu beantworten. Die Daten wurden anhand des Statistical Package for the Social Sciences (SPSS, V.7, 2008) analysiert.
    Antworten mit einem Punktwert über 6 wurden der OCSB-Gruppe zugeordnet ( n = 407), Antworten mit einem Punktwert von 6 und niedriger wurden der Nicht-OCSB-Gruppe zugeordnet ( n = 214) (Punktwerte über 6 besagen, dass weitere Erfassungen in Bezug auf unkontrolliertes Sexualverhalten erforderlich sind; Carnes et al. 2010). 3 Die Daten wurden korreliert und einem t-Test, einer Varianzanalyse (ANOVA) und einer multivariaten Varianzanalyse (MANOVA) unterzogen. Anhand der Werte für die Bindungsqualität der Erwachsenen (nach RSQ und ECR-R) wurde den Unterschieden zwischen den OCSB-Gruppen nachgegangen. Sie waren statistisch signifikant.
    Tab. 1: Demografische Variablen für die gesamte Stichprobe im Vergleich zur OCSB-Gruppe und zur Nicht-OCSB-Gruppe
    Zur Beachtung: Wo das n für die jeweilige Kategorie nicht der Gesamtzahl entspricht, liegt dies entweder daran, dass Daten fehlten, oder daran, dass die Teilnehmer bei »Ethnizität/Nationalität« und »Beziehungsstatus« mehr als eine Antwort geben konnten.
    a »andere« Ethnizität/Nationalität umfasste Neuseeländer ( n = 16), Asiaten ( n = 11), Pazifik-Insulaner ( n = 7), Indo-Fidschianer ( n = 3), Südafrikaner ( n = 2), Engländer ( n = 2), Srilankesen ( n = 2) und je einen Amerikaner, Australier, Schotten, Chinesen, Israeli, Maori, Ungarn, Inder und Iraner
Ergebnisse
    Der Zusammenhang zwischen den Gesamtpunktwerten nach dem SAST-R und den anhand des Relationship Scale Questionnaire (RSQ) und des Experiences in Close Relationships Revised (ECR-R) ermittelten Punktwerten für die Bindungsqualität wurde mittels Pearson-Korrelation berechnet. Für beide Gruppen ergaben sich schwache positive Korrelationen zwischen dem SAST-R-Punktwert und der furchtsamen (fearful), der verstrickten (preoccupied), der ängstlichen (anxious) und der vermeidenden (avoidant) Bindung, während die abweisende

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