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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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nur allzu ähnlich.«
    Hirokos Blick wird abweisend. »Dann schicken Sie mich doch zurück zu Mishimoto.«
    Kanya schüttelt den Kopf. »Nein. Ihr seid auch nützlich. Zumindest bist du der lebende Beweis dafür, dass alle Aufziehwesen gefährlich sind. Und dafür, dass es sich bei der, die wir suchen, nicht um eine Militäreinheit handelt. Dafür kann ich dich gut gebrauchen.«
    »Wir sind nicht alle gefährlich«, beharrt Hiroko auf ihrer Position.
    Kanya zuckt mit den Schultern. »Mr Yashimoto hat gesagt, dass du uns bei der Suche nach der Mörderin behilflich sein
kannst. Wenn das stimmt, dann habe ich eine Verwendung für dich. Wenn nicht, würde ich nicht zögern, dich mit dem Rest der Tagesabfälle zur Kompostieranlage zu geben. Auch wenn dein Herr mir sagt, dass du für mich von Nutzen sein kannst, kann ich mir nicht vorstellen, inwiefern.«
    Hiroko wendet den Blick ab und schaut über das Wasser zu den Fabriken hinüber, die inzwischen weit entfernt sind.
    »Ich glaube, Sie haben ihre Gefühle verletzt«, murmelt Jaidee.
    »Wenn es um ihre Gefühle genauso bestellt ist wie um ihre Seelen, dann ist das wohl kaum möglich.« Kanya lehnt sich gegen die Ruderpinne und steuert die Hafenanlage an. Es bleibt immer noch so viel zu tun.
    Dann, plötzlich, sagt Hiroko: »Sie wird sich einen neuen Patron suchen.«
    Kanya dreht sich überrascht um. »Was meinst du damit?«
    »Sie hat ihren japanischen Besitzer verloren. Und jetzt auch noch den Mann, der den Nachtclub geleitet hat, in dem sie gearbeitet hat.«
    »Sie hat ihn umgebracht.«
    Hiroko zuckt mit den Achseln. »Das spielt keine Rolle. Sie hat ihren Herrn verloren. Sie muss einen neuen finden.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Hiroko betrachtet sie mit kaltem Blick. »Das liegt uns in den Genen. Wir streben nach Gehorsam. Danach, dass uns jemand Anweisungen gibt. Für uns ist das unbedingt notwendig. So wie ein Fisch das Wasser braucht. Es ist das Wasser, in dem wir schwimmen. Yashimoto-sama hat das richtig ausgedrückt. Wir sind japanischer als die Japaner. Wir müssen uns in eine Hierarchie einordnen, um zu dienen. Sie muss einen Meister finden.«
    »Vielleicht ist sie da anders? Und was geschieht, wenn sie es nicht tut?«

    »Das wird sie. Sie hat gar keine andere Wahl.«
    »So wie du.«
    Hirokos Blick richtet sich wieder auf Kanya. »So ist es.«
    Liegt da ein wütendes, verzweifeltes Flackern in diesen Augen? Oder bildet Kanya sich das nur ein, weil sie glaubt, dass so etwas tief im Innern dieses menschenähnlichen Dings schlummern müsste, das doch nicht menschlich ist und niemals menschlich sein wird? Ein hübsches Rätsel. Kanya wendet ihre Aufmerksamkeit wieder dem Wasser und der kurz bevorstehenden Ankunft zu. Sie sucht die Wellen nach anderen Booten ab, mit denen sie um den wenigen Platz kämpfen muss. Zieht plötzlich die Stirn kraus. »Solche Lastkähne habe ich noch nie gesehen.«
    Hiroko blickt auf. »Werden die Gewässer so scharf überwacht? «
    Kanya schüttelt den Kopf. »Mein erstes Einsatzgebiet war der Hafen. Um Razzien zu begleiten. Importware zu kontrollieren. Gutes Geld.« Sie beobachtet die Kähne. »Diese Schiffe sind für besonders schwere Lasten gebaut. Nicht einfach nur Reis. Ich habe so etwas noch nie gesehen …«
    Sie verstummt, und während sie den Maschinen dabei zuschaut, wie sie sich unnachgiebig vorwärtswälzen, beginnt ihr Herz schneller zu schlagen. Große, dunkle Scheusale.
    »Was ist?«, fragt Hiroko.
    »Sie sind nicht federgetrieben.«
    »Wirklich?«
    Kanya zerrt an ihrem Segel, so dass die Winde der Flussmündung das kleine Boot herumreißen, weg von den sich nähernden Schiffen.
    »Die gehören zu einer Armee. Das sind alles Kriegsschiffe. «

38
    Unter der Kapuze bekommt Anderson kaum Luft. Die Schwärze hüllt ihn vollkommen ein, und er schwitzt vor Angst. Niemand hat ihm erklärt, wieso er das Ding übergestülpt bekommen hat und aus der Wohnung geführt wurde. Da war Carlyle bereits wieder zu sich gekommen, doch als er Einwände gegen ihre Behandlung erhob, schlug ihm einer der Panther ohne zu zögern den Gewehrkolben gegen die Schläfe. Daraufhin verstummten sie beide und ließen sich ohne weiteren Protest die Kapuzen überziehen. Eine Stunde später wurden sie mit Tritten dazu gebracht aufzustehen, nur um dann in eine Art Transporter gescheucht zu werden, der laut knatternd dichte Abgaswolken ausstieß. Ein Militärfahrzeug, vermutete Anderson, als man ihn auf die Ladefläche schubste.
    Der gebrochene Finger

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