Biologisch Gaertnern
meiden; wenn Frühkartoffeln in der Nähe der Tomaten stehen, kommen oft die ersten Infektionen von dort. Deshalb sollten auch die Kartoffeln häufig mit Ackerschachtelhalmbrühe gespritzt werden.
• Ab Mitte Juni abwechselnd mit Ackerschachtelhalmbrühe und Magermilch spritzen zur Stärkung der Abwehrkraft.
Grauschimmel gehört zu den kaum spezialisierten Pilzarten. Deshalb ist er in fast allen Bereichen des Gartenbaus als Krankheitserreger gut bekannt. Er schädigt sowohl Wein, Erdbeeren und weiche Früchte als auch viele Gemüse- und Ziergewächse. Obwohl er als Schwächeparasit gilt, weil er vornehmlich geschwächte, nicht gut ernährte oder überdüngte Pflanzen befällt, kann er in manchen nassen Jahren erhebliche Schäden anrichten.
Bei den meisten Pflanzen äußert sich der Befall durch einen grauen, stäubenden Schimmelrasen, der die befallenen Teile überzieht und unter dem das Gewebe rasch abstirbt. Bei Zwiebeln erkennt man ihn an gelben Zwiebelschlotten, die im Juli/August erscheinen. Die Pflanzen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen und bringen eine mit mausgrauem Schimmel überzogene Zwiebel zutage.
Wird ein Befall mit Kraut- und Knollenfäule festgestellt, sollten die ersten kranken Blätter entfernt und mit Zwiebelschalenbrühe oder Knoblauchtee gespritzt werden. Wo in den letzten Jahren die Pilzkrankheit sehr stark aufgetreten ist, lohnt sich eventuell die Anschaffung eines kleinen Gewächshauses oder bei Tomaten zumindest die Anschaffung von speziellen Hauben.
Grauschimmel an Erdbeere (© F. Hecker/R. König)
Was man gegen Grauschimmel tun kann:
• Für gesunde, gute Wachstumsbedingungen sorgen, damit widerstandsfähige Pflanzen herangezogen werden.
• Zu starke Stickstoffdüngung, vor allem mit Stallmist, vermeiden.
• Steinmehl in den Boden einarbeiten (besonders zu empfehlen bei Zwiebeln).
• Beete im Herbst und Frühjahr mit Ackerschachtelhalmjauche überbrausen.
• Gefährdete Pflanzen vorbeugend durch Spritzungen mit Ackerschachtelhalmbrühe oder Pflanzenstärkungsmitteln auf Ackerschachtelhalmbasis stärken.
• Bei Befall an drei Tagen hintereinander mit Ackerschachtelhalmbrühe spritzen.
• Lagerzwiebeln gut trocknen und luftig lagern.
Kohlhernie kann als die gefährlichste Krankheit der Kohlgewächse angesehen werden. Die Krankheitserreger bleiben in Form von Dauersporen jahrzehntelang im Boden lebensfähig und können immer wieder Wurzeln von Kohlpflanzen und anderen Kreuzblütlern infizieren. Es bilden sich kropfartige Wucherungen an den Wurzeln, nach denen die Krankheit mancherorts auch als Kohlkropf bezeichnet wird. Oberirdisch sieht man, dass die Pflanzen kümmern, welken oder verkrüppeln und keine brauchbaren Blumen oder Köpfe bilden. Besonders anfällig für die Krankheit sind Blumenkohl und Chinakohl.
Was man gegen Kohlhernie tun kann:
• Kranke Pflanzen sorgfältig ernten, damit keine Reste im Boden zurückbleiben.
• Kohlstrünke vernichten, nicht in den Kompost geben.
• Auf verseuchten Beeten etwa fünf Jahre lang keine Kohlarten anbauen.
• Keine Kreuzblütler (Senf, Raps) als Gründüngung verwenden, dafür Phacelia, Ackerbohne, Winterroggen oder anderes einsetzen.
• Den Boden aufkalken.
• Viel Stallmist oberflächlich einharken oder mit konzentrierter Kohljauche gießen; dadurch werden die Dauersporen veranlasst, auszukeimen und gehen zugrunde, wenn keine Kreuzblütler auf dem Beet stehen.
• Auf befallenen Beeten Tagetes anbauen.
• Das Beet oft mit konzentrierter Ackerschachtelhalmjauche übergießen.
Die Rostpilze sind sehr verbreitet, jedoch meist auf eine bzw. zwei Wirtspflanzen, nämlich einen Sommer- und einen Winterwirt, beschränkt. Deshalb breitet sich Rost, z. B. Malvenrost, zwar auf seiner Wirtspflanze sehr schnell aus, kann aber keine anderen Gemüsepflanzen oder Blumen anstecken.
Im Gemüsebau kommen selten der Spargelrost, der Bohnenrost und der Pfefferminzrost vor, ansonsten sind Rostpilze eher auf Bäumen, Sträuchern und Blumen verbreitet. Von Rost befallene Pflanzenteile tragen braune bis schwarze Pusteln, aus denen oft rostfarbener Sporenstaub heraustritt.
Was man gegen Rostpilze tun kann:
• Befallene Stauden stark zurückschneiden.
• Befallene Blätter vernichten, nicht in den Kompost geben.
• Kranke Gemüsepflanzen ganz herausreißen.
• Noch nicht befallene Nachbarpflanzen regelmäßig mit Ackerschachtelhalmbrühe
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