Biologisch Gaertnern
Gründüngung. Antibiotika sind im Pflanzenschutz nicht zugelassen.
Fäule an Kartoffeln, verursacht durch den Pilz Fusarium . (© F. Hecker/R. König)
Pilzkrankheiten
Gerade in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben die Pilzkrankheiten in unseren Gärten stark zugenommen. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass viele Pilze immer neue Rassen entwickeln, die gegen die herkömmlichen Spritzmittel resistent sind. Aus diesem Grund ist die Stärkung der Pflanzen durch Ackerschachtelhalmbrühe (s. Tabelle Pflanzliche Mittel und ihre Wirkung → ) besonders wichtig. Von dieser Brühe sollte immer ein Vorrat vorhanden sein, um bei Bedarf gleich ein Mittel zur Hand zu haben, das regelmäßig und bei Befall alle 3-4 Tage angewendet wird. Die Behandlung führt fast immer zum Erfolg, indem sie die Ausbreitung der Krankheit stoppt.
Für ein Saatbad vermischt man eine Messerpitze Kräuterpulver (z. B. Humofix) mit einer Tasse lauwarmem Wasser und lässt alles sechs Stunden stehen. Dann wird das Saatgut bis zu einer
Stunde (Kohlarten 15 Minuten, Rettich und Radieschen 30 Minuten) in die Mischung gelegt, abgeseiht, getrocknet und ausgesät.
Echter Mehltau und andere Schlauchpilze
Die Echten Mehltaupilze erkennt man daran, dass sie Triebe, Blätter und Stängel der befallenen Pflanzen mit einem weißen, stäubenden, mehlartigen Belag überziehen.
Bei starkem Befall vertrocknen befallene Teile und sterben ab. Im Spätsommer und Herbst bilden sich in dem weißgrauen Pilzgeflecht kleine schwarze Kügelchen, die wie winzige Schmutzteilchen aussehen. In diesen reifen die Sporen für das nächste Frühjahr heran. Sie überwintern im Boden oder an Pflanzenresten und bilden die Infektionsquellen für das nächste Jahr.
Was man gegen Echten Mehltau (und andere Schlauchpilze) tun kann:
• Vermeiden einer zu starken Stickstoffdüngung.
• Resistente Gemüsesorten verwenden.
• Wiederholte Spritzungen mit Ackerschachtelhalmbrühe durchführen.
• Spritzungen mit neemhaltigen und kieselsäurehaltigen Präparaten vornehmen.
• In Notfällen Spritzungen mit käuflichen (biologischen) Mehltau- oder Pilzpräparaten durchführen.
• Spritzen mit Knoblauch- oder Zwiebelschalenbrühe.
Wichtig zu wissen
Mit dem Echten Mehltau verwandt sind: Kräuselkrankheit an Pfirsich, Narren- oder Taschenkrankheit an Pflaumen, Apfel- und Birnenschorf, Rutensterben an Himbeeren, Monilia-Fäule und Monilia-Spitzendürre. Man bekämpft sie ähnlich wie den Mehltau. Befallene Holzteile werden ausgeschnitten.
Falscher Mehltau an Rose (© F. Hecker/R. König)
Falscher Mehltau und andere Blattfleckenkrankheiten Beim Falschen Mehltau erscheint auf der Blattunterseite ein weißlicher Belag. Blattoberseits ist an diesen Stellen das Gewebe gelb, violett oder braun verfärbt. Zu den Wirtspflanzen gehören: Salat, Spinat, Kohlrabi und andere Kohlarten, Zwiebeln, Rosen. Auch die Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln und Tomaten und die Rettichschwärze sind eng mit den Falschen Mehltaupilzen verwandt.
Was man gegen Falschen Mehltau (und andere Blattfleckenkrankheiten) tun kann:
• Eine mindestens dreijährige Fruchtfolge einhalten.
• Resistente Sorten bei Salat, Spinat und Kartoffeln wählen.
• Wiederholte Spritzungen mit Ackerschachtelhalmbrühe durchführen.
• Spritzungen mit neemhaltigen und kieselsäurehaltigen Präparaten durchführen.
• Spritzungen mit Zwiebelschalen- oder Knoblauchtee vornehmen.
Die Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln und Tomaten ( Phytophtora infestans ), mancherorts auch Braunfäule genannt, breitet sich bei feuchtem Wetter besonders schnell aus. Der Befall beginnt mit braunen Flecken an den unteren Blättern, geht dann schnell auf Stängel und Früchte bzw. Knollen bei Kartoffeln über. Im Gewächshaus ist die Krankheit sehr selten, kommt im Freiland aber immer wieder vor, mit verheerenden Folgen.
Kraut- und Knollenfäule an Tomaten (© F. Hecker/ R. Spohn)
Was man gegen Kraut- und Knollenfäule tun kann:
• Beim Gießen die Blätter nicht unnötig benetzen; Tomaten mögen einen „nassen Fuß" und einen „trockenen Kopf".
• So früh wie möglich den Boden um die Pflanzen herum bedecken; geeignet dafür sind z. B. Rasenschnitt, zerkleinerte Gartenabfälle, Stroh.
• Ringelblumen um und zwischen die Tomaten pflanzen; erfahrungsgemäß verbreitet sich die Krankheit dann deutlich langsamer.
• Die Nähe zu Kartoffeln
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