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Birne sucht Helene

Birne sucht Helene

Titel: Birne sucht Helene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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stand Dave Lindenhof, seiner Aura nach zu urteilen, der Kochlöffel Gottes. Er blickte gerade in ein Textbuch.
    »Na, läuft alles nach Plan?«
    Dave sah auf. » Paul? Was treibst du denn hier?«
    »Ach, ich kam gerade so vorbei, dachte, ich sag mal hallo.«
    »Hallo.«
    »Nein, im Ernst, ich sitze im Publikum, und wollte dir noch Glück wünschen.«
    »Danke.«
    »Wie geht’s dir?«
    »Du, das ist gerade wirklich ganz schlecht. Ich habe gleich, wie du weißt, eine Sendung.« Dave wirkte sichtlich nervös.
    »Klar, dann komm ich besser ein andermal zum Klönen bei dir vorbei. Wo wohnst du jetzt eigentlich mit Eli?«
    Dave grinste. »Von daher weht also der Wind. Du willst Eli wiedersehen. Ja, ich weiß mittlerweile, was da zwischen euch gelaufen ist. Wir haben nämlich keine Geheimnisse voreinander. Sie hat mir auch von euren Schmatzern erzählt.«
    »Es waren Küsse , keine Schmatzer! Das ist wie der Unterschied zwischen Schokokuchen zu Sachertorte.«
    »Du bekommst weder ihre neue Adresse noch ihre neue Telefonnummer.«
    »Wovor hast du Angst? Bist du dir ihrer nicht sicher? Läuft es etwa nicht gut?«
    »Ich will es einfach nicht. Schluss. Und jetzt muss ich arbeiten. Oh, mein Handy klingelt.«
    »Tut es doch gar nicht.«
    Dave ging trotzdem ran und schritt, oder besser: rannte, fort.
    So schnell konnte ein guter Plan scheitern.
    Eherwürde Dave eine Fertigsuppe essen, als ihm die Adresse zu verraten. Aber ein Paolo Birnbaum gab nicht auf – denn wie sollte er das Oma Gerti erklären? Und vor allem seinem dummen, kleinen Herz. Das wollte unbedingt zu Eli. Und zwar jetzt sofort.
    Eli lebte bei Dave, so viel hatte Paul von Andy erfahren. Er brauchte also offiziell nur Daves Adresse, die würde hier ja sicher jemand kennen. Zum Beispiel die Frau im marineblauen Hosenanzug. Sie bellte die ganze Zeit irgendwelche Befehle. Paul fragte einen der Buffet-Lakaien, um wen es sich handelte. Es war die Producerin. Volltreffer!
    In der Schule warf man sich Traubenzucker vor Klassenarbeiten ein, um auch ja auf die richtigen Antworten zu kommen. Pauls Metabolismus wurde von etwas viel Potenterem im Blutkreislauf beschleunigt: Liebe. Ein teuflisches Zeug.
    Er rannte hinter die Bühne und griff sich einen der Blumensträuße, den die Studiogäste am Ende der Sendung erhalten sollten. Dann zog er sein Hemd aus der Hose und löste den Gürtel, so dass die Hose halb unter dem Hintern hing. So tauchte Paul vor der genervten Producerin auf.
    »Isch Botendienst. Nisch wissen Adress. Der Typ da hat falsch gesagt.« Er zeigte auf Dave. »Zentrale meint, gibt nicht. Wohin? Die Blume soll zu sein Freundin. Wo die wohne?«
    »Ach, Gott! Muss ich mich jetzt um jeden Scheiß kümmern?! Aber gut, ich schreib es Ihnen auf. Sie wohnt mit Herrn Lindenhof zusammen. So, da haben Sie, was Sie brauchen. Und jetzt ab.«
    »Isch danke.«
    »Jaja. Rudi! Wieso sehe ich da noch fette Schlagschatten? Die Zwölf leuchtet nicht richtig aus.«
    Er hatte die Adresse! Eli lebte in Bonn. Da würde er jetzt hinfahren, schließlich konnte er sicher sein, dass Dave heute nicht zu Hause war.
    Paul hatte sich schon des Blumenstraußes entledigt, seine Kleidungwieder geordnet und war zum Ausgang geeilt, als Dave ihm den Weg versperrte. Was kam jetzt? Hatte er den Trick mit der Producerin durchschaut? Wollte er sich schlagen? Konnte er haben! Paul war bereit, die unrühmliche Verprügelt-Werden-Tradition seiner Familie fortzuführen, selbst mit jemandem, der nicht aus Oberbohnrath stammte.
    »Paul, Gott sei Dank bist du noch da!«
    Hm, das klang nicht nach Klopperei.
    »Ich bin eigentlich schon weg«, erwiderte Paul.
    »Pass auf, ich weiß, wir waren eben nicht einer Meinung. Und es tut mir wirklich leid, was ich gesagt habe. Du bist ein guter Freund, und wir sollten uns nicht wegen einer Frau streiten.«
    Weshalb dann?, fragte sich Paul. Doch er kam nicht dazu, es zu sagen.
    »Ich brauche deine Hilfe. Und zwar jetzt. Einer unserer Hobbyköche steckt im Stau und wird nicht rechtzeitig hier sein. Du musst einspringen. Erzähl vor der Kamera aber bloß nicht, dass du jetzt in einem Restaurant jobbst. Bei uns dürfen nämlich nur Amateure ran. Sag besser, dass du Aushilfsschäfer bist – das stimmt doch, oder? Das hast du mir doch bei unserem Essen in diesem afrikanischen Restaurant erzählt.«
    »Ist immer noch so.«
    »Super.« Dave schnippte mit den Fingern. »Wir legen direkt los, lass dich nur schnell noch pudern, sonst glänzt du wie eine Speckbulette.«
    »Das

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