Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Titel: Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
Vom Netzwerk:
zu.
    Aber leider saß Mathilda zu weit weg. Oskars Arm war nicht lang genug.
    Also ließ er die Hand dort, wo sie war, und hoffte, dass Mathildas Hand sich irgendwann ebenfalls selbstständig machte. Wäre Oskar mutiger gewesen, hätte er sich jetzt einfach zu ihr hinübergelehnt und seinen Kopf an ihre Schulter gekuschelt.
    Es hätte ihn beruhigt. – Na ja, auf jeden Fall hätte es gegen die umherschwirrenden Gedanken und die Muskelverspannung geholfen.
    Aber dummerweise wusste man bei Mathilda nie, wie sie reagierte.
    Manchmal klebte ihr Gesicht an Oskars, dass einem angst und bange werden konnte, und dann wieder rutschte sie so weit von ihm weg, als ob er von Pestbeulen übersät wäre und sie befürchtete, sich bei ihm anzustecken.
    Oskar schloss die Augen und seufzte. Und bereits einen Atemzug später war er eingeschlafen.

Als Oskar die Augen aufschlug, merkte er sofort, dass etwas anders war: Der Motor brummte, aber der Wagen fuhr nicht. Außerdem war es hell draußen. Die Sonne schien auf ein goldgelbes Getreidefeld. Davor und dahinter wuchsen Bäume. Herr von Dommel stand am Straßenrand an einem der Bäume und wandte dem Wagen den Rücken zu.
    »Was ist los?«, fragte Oskar.
    »Na, was wohl?«, sagte Mathilda. »PP natürlich.«
    Oskar wandte sich ihr zu. »PP?«, fragte er.
    Mathilda nickte. »Papa pinkelt.« Sie drückte auf einen Knopf in der Tür und das Fenster schnurrte nach unten. »Klopapier ist im Kofferraum!«, rief sie nach draußen.
    Barbara von Dommel drehte sich um und bedachte ihre Tochter mit einem finsteren Blick. »Hör bitte auf mit diesem Unsinn. Die Lage, in der wir uns befinden, ist wirklich sehr ernst.«
    »Bitte wenden Sie«, sagte eine sanfte Frauenstimme.
    Oskar zuckte zusammen. Er warf einen erschrockenen Blick über die Rückenlehne in den Kofferraum, in dem sich die Toilettenpapierpackungen türmten.
    »Keine Sorge, die Dame sitzt im Bordcomputer«, raunte Mathilda ihm zu und deutete zum Armaturenbrett.
    Anstelle des Kompasses war nun eine Landkarte auf dem Monitor abgebildet.
    »Nächste Ausfahrt Burgendorfer Landstraße«, informierte sie die Frauenstimme. »Wenn möglich, bitte wenden.«
    Barbara von Dommel stöhnte.
    »Stell doch den Motor aus«, schlug Mathilda vor. »Dann hält sie die Klappe.«
    »Das geht nicht«, erwiderte ihre Mutter. »Im Notfall müssen wir sofort losfahren können.«
    »In was für einem Notfall?«, fragte Mathilda. Sie ließ das Fenster wieder hochgleiten. »Hier ist doch weit und breit kein Mensch zu sehen.«
    »Das verstehst du nicht«, entgegnete Barbara von Dommel knapp.
    Mathilda verdrehte die Augen. »Kein Wunder«, wisperte sie. »Wenn mir keiner was erklärt.«
    »Nächste Ausfahrt Burgendorfer Landstraße«, sagte die Dame im Bordcomputer in unbeirrt freundlichem Tonfall. »Bitte halten Sie sich rechts.«
    »Siehst du«, triumphierte Frau von Dommel. »Der kann man auch nicht trauen.«
    »Mama, das ist eine Maschine«, sagte Mathilda. »Sie steht gerade vor einem unlösbaren Problem und versucht, das Beste daraus zu machen.«
    »Eine Maschine?« Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Wenn es tatsächlich eine Maschine wäre, würde sie immer das Gleiche sagen. Maschinen können nämlich keine Probleme lösen«, klärte sie ihre Tochter auf.
    Oskar sah zu Ronald von Dommel hinüber und murmelte: »Ich glaube, ich muss auch mal.«
    »Bitte halten Sie sich rechts«, wiederholte die Dame im Bordcomputer.
    »Das geht jetzt nicht«, sagte Barbara von Dommel streng.
    »Soll Oskar sich etwa in die Hose pinkeln?«, brummte Mathilda.
    »Wenn es seiner eigenen Sicherheit dient, dann schon«, erwiderte ihre Mutter und warf einen besorgten Blick auf den Velourlederbezug.
    »Vielleicht solltest du dir vorsichtshalber etwas unterlegen«, empfahl sie Oskar.
    »Kein Problem«, grunzte Mathilda. »Der ganze Kofferraum ist voller Klopapier.«
    Inzwischen hatte ihr Vater sein Morgengeschäft erledigt. Er öffnete die Wagentür und ließ sich auf den Sitz fallen.
    »Oskar muss auch mal«, sagte Mathilda.
    »Bitte wenden Sie jetzt«, sagte die Dame im Bordcomputer.
    »Nein, das werde ich nicht tun«, entgegnete Ronald von Dommel.
    Seine Frau tätschelte ihm anerkennend den Oberschenkel. »Das ist wirklich sehr clever von dir. Bestimmt will uns dieses kleine Biest bloß in eine Falle locken.«
    Mathilda konnte sich das Lachen kaum verkneifen. »Mama glaubt nämlich nicht, dass das nur eine Maschine ist«, presste sie hervor.
    »Ein Computer«, korrigierte ihr

Weitere Kostenlose Bücher