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Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Titel: Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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eingequetscht sein musst, aber ich glaube, das ist besser so. Weißt du, hier im Tageslicht, wo einen jeder sehen kann, ist es einfach zu gefährlich.«
    Es fiel ihm nicht leicht, seinen Bären anzuschwindeln. Am liebsten hätte er ihn hervorgeholt und an seine Brust gedrückt. Einmal nur, und auch nur ganz kurz. Seinen treuen Gefährten danach wieder in den Rucksack zurückzustopfen, hätte Oskar jedoch erst recht nicht übers Herz gebracht. Also ließ er ihn dort, wo er war, hob den Kopf und blinzelte aus dem Fenster.
    Durch den Vorhangspalt fiel etwas Licht auf seine Bettdecke und ein winziges Stück vom blauen Morgenhimmel konnte Oskar auch erkennen.
    Wie spät es wohl sein mochte?
    Oskar tastete nach seiner Armbanduhr, die er auf dem Nachtschränkchen abgelegt hatte. Die Zeiger standen auf vier nach halb sieben. Oskar überlegte, ob er noch eine Minute warten sollte, denn dann wäre das Zeitergebnis durch drei teilbar gewesen.
    STOPP!, dachte er, richtete sich auf und schlug die Decke zurück.
    Mathilda lag platt auf dem Rücken und rührte sich nicht. Ihre schwarzen Locken waren vom Schlaf wild zerzaust und um ihre Mundwinkel spielte ein winzig kleines Lächeln. Sie sah so wunderschön aus, dass Oskar ganz weh ums Herz wurde.
    Mühsam riss er sich von ihrem Anblick los. Er konnte nicht warten, bis sie aufgewacht war. Mathilda hatte ihre eigenen geheimen Pläne, von denen sie ihm nichts verraten wollte. Jetzt war Oskar an der Reihe. Diesmal wusste er genau, was zu tun war. Und er würde ganz bestimmt nicht zulassen, dass Mathilda ihm einen Strich durch die Rechnung machte!
    Sorgsam darauf bedacht, nicht das geringste Geräusch zu verursachen, stand Oskar vom Bett auf. Er hob den Rucksack über seine Schulter, raffte seine Klamotten zusammen und tappte zur Tür.
    Nachdem er noch einen letzten Blick auf seine selig schlummernde Freundin geworfen hatte, drückte er die Klinke herunter. Die Tür knarrte leise, als Oskar sie öffnete. Er hielt einen Moment inne und lauschte ins Zimmer. Doch dort war alles ganz still geblieben.
    Hastig schlüpfte Oskar in den Flur. Er lehnte die Tür nur an und huschte lautlos die Treppe hinunter. In einer dunklen Nische zwischen einem Mauervorsprung und einem bunt bemalten Bauernschrank kleidete er sich an und stopfte den Pyjama in den Rucksack.
    Anschließend flitzte er zur Eingangstür, die aber dummerweise verschlossen war.
    »Guten Morgen, junger Mann«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Oskar wirbelte herum.
    Hinter dem Empfangstresen stand Brigitte Wallis und musterte ihn streng. »Wohin möchtest du denn?«
    »Ähm …?« Verlegen trat Oskar von einem Fuß auf den anderen. Sich Ausreden im Turbotempo einfallen zu lassen, war noch nie seine Stärke gewesen. Aber vielleicht war das in diesem Fall auch gar nicht nötig. Immerhin war er Gast in dieser Pension, wahrscheinlich würde das Zimmer sogar von seinem Geld bezahlt. Da konnte er ja wohl gehen, wann und wohin er wollte, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen.
    »Würden Sie mir bitte die Tür aufschließen?«, fragte er also höflich. »Ich möchte ein wenig frische Luft schnappen.«
    Frau Wallis runzelte die Stirn. Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Oskar ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen.
    »Das Frühstück hätten wir dann gerne gegen zehn, bitte schön«, fügte er mutig hinzu.
    »Ja, also …«, meinte die Wirtin nur, dann trat sie kopfschüttelnd hinter dem Tresen hervor, schob einen großen Eisenschlüssel ins Türschloss und drehte ihn um. »Deine Eltern wissen hoffentlich Bescheid?«, vergewisserte sie sich, bevor sie die Tür tatsächlich öffnete und Oskar hinaustreten ließ. »Nicht, dass du mir verloren gehst.«
    »Ich bin neun Jahre alt«, sagte Oskar nur, zog die Träger seines Rucksacks straff und sah zu, dass er vom Grundstück herunterkam, bevor Brigitte Wallis es sich womöglich noch einmal anders überlegte.
    Mit strammen Schritten lief er weiter die Straße hinunter auf den Abzweig zu. Die Sonne hatte sich noch nicht über die Bergwipfel erhoben, ein kühler Wind wehte durchs Tal und zupfte an Oskars Haaren. Doch er fröstelte nicht nur deshalb.
    Oskar hatte den Wegweiser zur Kurklinik nämlich längst entdeckt und war sofort stehen geblieben. Wie hypnotisiert starrte er auf das weiße Schild mit den dunkelblauen Buchstaben und kämpfte gegen die Angst vor der Begegnung mit seinem Vater an.
    Umdrehen gilt nicht, dachte Oskar.
    Es hatte ja wohl überhaupt keinen Sinn, eine Sache zum

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