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Bis aufs Messer

Bis aufs Messer

Titel: Bis aufs Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie bereit, mit mir ins Bett zu
hüpfen, um herauszufinden, ob es mit uns klappt?«
    »Sie
sind ein eiskalter Bastard, Holman !« Wieder funkelten
ihre Augen, als sie auf mich zukam. »Hören Sie mal einen Augenblick lang auf,
intellektuell daherzuquatschen , und entspannen Sie
sich ein bißchen. Ja?«
    »Eins
möchte ich zuerst wissen«, sagte ich. »Welche Fragen sind es eigentlich, die
Sie so beunruhigen?«
    Sie
blieb wie erstarrt stehen. »Wie bitte?«
    »Ich
meine die Fragen, die ich Ihnen noch nicht gestellt habe«, erklärte ich ihr
geduldig. »Die, welche Ihnen solche Sorgen machen, daß Sie vorziehen, mit mir
ins Bett zu gehen, anstatt sie zu beantworten.«
    »Sie
sind übergeschnappt!« Sie war im Begriff, mit den Füßen auf den Boden zu
stampfen, erinnerte sich dann aber offensichtlich daran, welche Wirkung das auf
ihre entblößte Anatomie hätte, und nahm Abstand davon. »Sie sind für mich
anziehend — ich dachte, ich wäre für Sie anziehend — also wäre es doch das
beste gewesen, herauszufinden, ob wir...« Ihre Stimme versiegte.
    »So,
wie Sie die Sache hinstellen, haben Sie alle Motive, die Sie brauchen, um an
diesem Erpressungsmanöver beteiligt zu sein«, knurrte ich. »Dadurch könnten Sie
sich für das, was Antonia Ihnen angetan hat, aufs perfekteste rächen, und zudem
würde es Kendall recht geschehen, weil er seiner Tochter, anstatt Ihnen
geglaubt hat.«
    Ihr
Gesicht wurde starr. »Sie glauben, ich würde Rafes neues Stück stehlen, nur um mich...« Ihre offene Handfläche knallte auf meine
Backe, und es klang wie der erste Schuß eines Einundzwanziger -Gewehrsaluts.
»Sie billiger, dreckiger...«
    »Kennen
Sie einen Burschen namens Boler ?« fragte ich.
    » Boler ?« Sie hörte auf, mich zu beschimpfen, und überlegte
einen Augenblick. »Nein, ich habe nie von jemandem dieses Namens gehört.
Warum?«
    »Wenn
Sie nie von ihm gehört haben, spielt es keine Rolle«, sagte ich. »Ich habe das
Gefühl, daß ich noch ein paar weitere gute Fragen stellen sollte, aber im
Augenblick fallen mir keine ein.«
    Ihre
Augen waren von kalter Wut erfüllt. »Dann wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn
Sie woanders hingingen, bis Sie Ihnen wieder einfallen«, fuhr sie mich an. »Und
dann schicken Sie mir ein Telegramm!«
    »Eine
Frage habe ich noch«, erinnerte ich mich laut, während ich aufstand. »Halten
Sie es für möglich, daß Rafe Kendall eines anderen
Stück gestohlen hat?«
    »Sind
Sie verrückt?« sagte sie schroff. » Rafe ist ein
Genie! Eines der größten Talente dieses Jahrhunderts.«
    »Es
hat mich nur interessiert«, sagte ich.
    Sie
bedeckte ihre Brüste mit den Armen und stand da, mich finster betrachtend.
Selbst die Sonnenblume an ihrer linken Hüfte schien irgendwie verwelkt zu sein
und ihren goldenen Glanz verloren zu haben. Und vielleicht, dachte ich
wehmütig, hätte es wirklich geklappt!
    »Danke
für die Drinks und alles übrige«, sagte ich. »Ich stehe wahrscheinlich noch
mehrere Stufen unter Altino — als Liebhaber bin ich
entschieden arbeitslos.«
    Ihre
Brauen verschwanden in den langen schwarzen Fransen, während sie aus
Leibeskräften versuchte, hochmütig dreinzusehen, und dann brach sie in ein
explosionsartiges Gekicher aus. »Na gut, Holman !«
Ihre Schultern zitterten hemmungslos. »Kommen Sie im Frühling zurück, wenn Sie
sich wieder männlich fühlen, und versuchen Sie es erneut. Ja?«
    »Ich
frage mich, wer dann an die Türklingel angeschlossen sein wird«, sagte ich und
erkannte zu spät, daß dies nicht das Richtige gewesen war.
    Ihr
eisiges Schweigen folgte mir bis hinaus auf den Korridor und lastete sogar noch
in dem automatischen Aufzug auf mir, wie eine Sicherheitsmaßnahme dagegen, daß
ich nicht herumlungerte und das Gebäude verunreinigte.
    Ich
hielt vor einem Drugstore, um Kaffee und ein Sandwich zu mir zu nehmen, und kam
dann gegen zehn Uhr heim. Das Haus war still, und das Geräusch der ins Glas
fallenden Eiswürfel war sehr laut. Der über das Eis gegossene Bourbon
verursachte einen vergleichsweise sanften Laut, und ich war noch mit dem
Versuch beschäftigt, die beiden Geräusche zu einer musikalischen Reihenfolge zu
vereinen, als der Laut der Türklingel einen entschiedenen Kontrapunkt bildete.
Auf dem Weg zur Tür fragte ich mich ohne wirkliche Hoffnung, ob das Schicksal
mir vielleicht eine zweite Chance gab und es heute abend doch noch zum Klappen kam.
    Die
ägyptische Sklavin stand unter meinem Portikus, als ich die Tür öffnete. Sie
trug einen engen

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