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Bis das der Biss uns scheidet

Bis das der Biss uns scheidet

Titel: Bis das der Biss uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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zum Zeichen der Ergebung die Hände. »Was ist das?«, frage ich.
    Der Vampir lächelt und entblößt in dem flackernden Lampenlicht leuchtend weiße Vampirzähne. »Chupacabra«, sagt er und bückt sich, um den massigen Kopf der Kreatur zu kraulen. Fluffy schaut glücklich hechelnd zu ihm auf.
    Chupacabra. Vage erinnere ich mich an meine Studien in Achtal. Chupacabras sind legendäre blutsaugende Wesen, die aus Mexiko und dem Südwesten der Vereinigten Staaten stammen. Ihr Name bedeutet wörtlich »Ziegensauger«, weil Ziegen und anderes Nutzvieh ihre Lieblingsspeise sind.
    Aber was macht dieses Exemplar hier oben in New York City, wo, sehen wir den Tatsachen ins Auge, Bauernhöfe eher rar gesät sind? Nervös sehe ich mich um . . .
    lauern viel eicht noch mehr von seiner Sorte in der Dunkelheit?
    »Wer bist du?«, fragt der Vampir und seine tiefe Stimme hal t durch das dunkle Gewölbe.
    »Was führt dich in die Tunnel?«
    »Oh, Entschuldigung, meine Manieren . . .
    Ich heiße Rayne McDonald«, sage ich und beschließe, erst mal Abstand zu Fluffy zu wahren und darauf zu hoffen, dass der Vampir mir die Unhöflichkeit, ihm nicht die Hand zu geben, verzeiht.
    »Ich gehöre dem Blutzirkel an und mein Freund Jareth und ich sind auf der Suche nach meiner Schwester und ihrem Freund Magnus. Sie verstecken sich angeblich hier unten bei einer Gruppe von Vampiren, die Gegner des Konsortiums sind.« Ich mache eine Pause und füge hoffnungsvol hinzu:»Sie wissen nicht zufäl ig, wo die beiden sind, oder?«
    Der alte Vampir macht ein nachdenkliches Gesicht, ohne auf meine Frage einzugehen.
    »Die meisten Vampire, die ich kenne, schwingen keine Holzpflöcke.«
    Ich blicke auf die Waffe hinab, die meine Hand immer noch umklammert, und ich merke, wie ich rot werde. »Ach so, das. Tja, ich arbeite nebenbei freiberuflich für Slayer Inc. das ist eine lange Geschichte.« Ich spitze die Ohren, ob Jareth eventuel schon auf dem Rückweg ist - er muss den ganzen Aufruhr hier doch mitbekommen haben.
    Doch um uns herum ist nichts als Stil e.
    Hoffentlich ist er okay . . .
    »Du bist demnach ein Vampir, der als Vampirjägerin arbeitet«, sagt der Fremde und zieht dabei eine buschige Augenbraue hoch.
    Ich zucke die Achseln. »Ja, und dazu noch eine Elfenprinzessin. Und Cheerleader.
    Obwohl sie mich inzwischen wahrscheinlich aus dem Team geworfen haben. Ist ein Weil-chen her, seit ich das letzte Mal zu Hause war.« Aus irgendeinem Grund macht mich der Gedanke plötzlich ein bisschen traurig.
    »Jedenfal s brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich erledige nur böse Vampire, keine guten.«
    »Ich verstehe . . . Und wer, wenn ich fragen darf, trifft die Entscheidung?«
    Ich sehe ihn fragend an. »Wie bitte?«
    »Was ich meine, ist . . . « Er räuspert sich.
    »Wer entscheidet, welche Vampire gut sind und welche böse?«
    »Ach so.« Gute Frage. »Also, um ehrlich zu sein, ist das heutzutage tatsächlich eine etwas schwammige Angelegenheit.« Super, Rayne. Schließlich sind diese Vampire nach Ansicht von einem wie Pyrus Feinde des Konsortiums und somit zum Pfählen freigegeben. »Wie auch immer, ich habe im Moment nicht vor, irgendjemanden zu pfählen. Ich muss wie gesagt meine Schwester finden. Verstecken sie und Magnus sich zufäl ig bei Ihnen?« Ich drücke die Daumen, dass er Ja sagt.
    »Viel eicht, viel eicht auch nicht. Aber wenn es so wäre, wol ten sie gewiss nicht gefunden werden.«
    »Ja, ja, ich weiß«, sage ich hastig. An diesem Typ kommt man offenbar schwerer vorbei als an Jareth's Sekretärin. Und hier unten kann ich ihm nicht mit dem Race-Jameson-Trickkommen, selbst wenn er ein Fan wäre, was mich al erdings sehr wundern würde. »Aber ich muss ihnen dringend etwas sagen. Pyrus, der Vorsitzende des Konsortiums, hat herausgefunden, wo sie sind, und hetzt ihnen wahrscheinlich in diesem Moment seine Schergen auf den Hals. Wenn sie geschnappt werden, wird man sie wegen Hochverrats anklagen.« Ich mache ein finsteres Gesicht bei dem Gedanken an den großen Vorsitzenden.
    »Und wenn man sie für schuldig erklärt, werden sie hingerichtet. Das kann ich nicht zulassen.«
    Der alte Vampir reibt sich nachdenklich das Kinn. »Eine Mitarbeiterin von Slayer Inc., die behauptet, gegen das Konsortium zu kämpfen«, sinniert er laut. »Sehr interessant.«
    »Ja, ja, schon gut, echt außergewöhnlich, ich weiß.« Seine langsame Art treibt mich in den Wahnsinn. Können wir jetzt mal weitermachen, die Zeit rennt uns davon!
    »Wenn wir mehr Zeit

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