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Bis das der Biss uns scheidet

Bis das der Biss uns scheidet

Titel: Bis das der Biss uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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gepresster Stimme. »Ich wollte euch nur helfen.«
    »Ich weiß«, sagt sie und schenkt mir ein tapferes Lächeln. Meine großartige Zwil ingsschwester. »Du hast mir immer Rückendeckung gegeben.«
    »Und das tue ich auch jetzt.« Ich wende mich wieder an Bertha und schenke ihr meinen treusten Hundeblick. »Ach komm«, versuche ich es. »Du wil st das doch gar nicht wirklich tun. Sunny und Magnus sind zu Unrecht angeklagt worden. Sie sind unschuldig. Sunny hat nur getan, was sie tun musste, um mir das Leben zu retten.«
    »Verteidige sie ruhig weiter«, erwidert Bertha selbstgetfällig. »Es wird Spaß machen, Slayer Inc. zu berichten, dass du nicht nur deinen Auftrag verweigert, sondern dich auch noch absichtlich der Gerechtigkeit in den Weg gestel t hast.«
    Was für ein verdammtes Miststück! »Oh du . . . du ...« Mit erhobenem Pflock mache ich einen Schritt auf sie zu.
    Doch Bertha grinst nur fies. »Nur zu. Greif mich an. Ich werde dafür sorgen, dass du von deinen Nanos erledigt wirst, sobald du wieder zu Hause bist.«
    »Rayne!«, ruft Sunny und packt mich am Arm. »Sol sie mich doch verhaften. Das ist es nicht wert, dass du dafür dein Leben verlierst.«
    Ich versuche, sie abzuschütteln. »Sorry, Schwesterherz, aber ich werde diesem Biest nicht einfach gestatten, hier aufzutauchen und dich abzuführen.«
    Doch meine Schwester lässt nicht locker.
    »Okay, und ich werde ihr nicht gestatten, ihren Bossen mitzuteilen, dass sie dich töten sollen - nur weil du mich verteidigt hast.«
    Bertha gähnt übertrieben. »Sagt ihr zwei mir Bescheid, wenn ihr mit Zanken fertig seid, damit ich Sunny endlich festnehmen kann?
    Ich will heute Abend American Idol nicht verpassen.«
    »Dann hoffe ich mal, dass du deinen Festplattenrekorder eingeschaltet hast«, entgegne ich. »Denn solange noch ein winziges bisschen Energie in meinem Körper ist, wirst du meine Schwester nicht bekommen.«
    »Ich besitze keinen Festplattenrekorder. Also schlage ich vor, dass du dich auf einen Kampf vorbereitest!«
    Also, wenn jemand das Wort »vorbereiten«
    verwendet, bedeutet das meistens, dass er oder sie einem Zeit gibt, sich für das betreffende Ereignis bereit zu machen. Nicht so Bertha. Kaum dass sie es ausgesprochen hat, springt sie mich an und heult dabei wie irgendein Dämon aus der Hölle. Mit knapper Not springe ich zur Seite, einen Sekundenbruchteil bevor sie mir ihren Pflock ins Herz rammen kann. Als sie herumwir-belt, versetze ich ihr mit al er Kraft einen Stoß und wünschte, ich hätte vorhin das Menschenblut von Cinder angenomen, um meine zugegebenermaßen armseligen Vampirkräfte zu stärken.
    Bertha wankt urz, dann findet sie ihr Gleichgewicht wieder und schwenkt den Pflock in meine Richtung, bereit zum Kampf.
    »Sunny, lauf!«, rufe ich meiner Schwester zu, während ich auf meine Gegnerin zutänzele und dabei versuche, einen Boxhieb zu landen und gleichzeitig ihren beiden Pflöcken auszuweichen. Es ist wirklich ungerecht, dass sie mit ihren Waffen mein Leben von einer Sekunde auf die andere beenden kann, während ich ihr höchstens ein paar ordentliche Splitter ins Fleisch jagen kann. Natürlich könnte ich sie ernsthaft mit den Zähnen verletzen, doch dazu müsste ich erst mal nahe genug an sie herankommen.
    Es wird Zeit für eine richtige Attacke. Mit einem Karatetritt schlage ich ihr den einen Pflock aus der Hand. Er fliegt quer durch den Tunnel. Dann lasse ich dem Manöver zwei Boxhiebe in den Magen folgen, um sie zu Boden zu zwingen. Aber sie blockt meinen zweiten Hieb ab und zielt gleichzeitig auf meinen Kopf, sodass ihre Faust gegen meine Schläfe kracht. Mir wird schwindelig, ich taumele rückwärts und blinzele durch das Blut hindurch, das über mein Gesicht strömt.
    Mit einem ihrer scharfkantigen Ringe hat sie mir einen sauberen Schnitt verpasst. Meine vorübergehende Blindheit nutzt sie aus, um mich in den Magen zu boxen, worauf ich mich vor Schmerz krümme.
    Daraufhin packt sie mich an den Schultern und knal t mich immer wieder gegen die Felswand, bis ich fürchte, dass mein Kreuz im nächsten Moment in zwei Teile brechen wird. Mit letzter Kraft stoße ich meinen Stiefel auf ihren Fuß hinunter und trete ihr anschließend in den Magen. Als sie nach hinten kippt, wische ich mir hastig das Blut aus den Augen, werfe mich auf sie, lege beide Hände um ihre Kehle und drücke fest zu.
    Ihre Augen treten aus den Höhlen, während ich immer fester zudrücke. Hinter mir höre ich Sunny schreien, die mich anfleht, sie

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