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Bis das der Biss uns scheidet

Bis das der Biss uns scheidet

Titel: Bis das der Biss uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Gesicht an Races Brust. »Ich bin Amanda. Dein größter Fan. Wann bist du gestorben? Ich habe heute Morgen bei Hel book deinen Status gecheckt und da stand, dass du noch lebst. Was ist passiert? Eine Überdosis Blut?
    Pyrotechnik auf der Bühne explodiert?«
    »Hey, hey, langsam!«, ruft Race und versucht, sich von ihr zu befreien. »Ich bin nicht tot. Ich bin nur mit meinen Freunden zu Besuch hier unten.«
    Sie beäugt ihn von Kopf bis Fuß. »Ach so, na klar. Das hätte ich sehen können. Du hast gar nicht den Schimmer der neuen Seelen.
    Entschuldige, ich war einfach so aus dem Häuschen, dich zu sehen. Ich meine, ich warte schon eine EWIGKEIT darauf, dass du stirbst, damit wir hier unten deine Musik zu hören bekommen. Es gibt niemanden in der Zwischenstation, der auch nur halb so gut ist wie du.«
    »Oh, vielen Dank. Das ist sehr …
    schmeichelhaft. Aber ich denke, ich habe noch ein ziemlich langes Leben vor mir . . .«
    »Was ist Hel book?«, unterbreche ich ihn neugierig. »So was wie Facebook für den Hades?«
    Amanda dreht sich um und funkelt mich argwöhnisch an. »Wer bist du denn?«
    »Sie gehört zu mir, Süße«, versichert ihr Race. »Ich meine, nicht so zu mir, aber zu mir«, fügt er hastig hinzu als die Augen des Mädchens schmal werden. »Sie ist nur eine Freundin.«
    »Oh!« Die Miene des Groupies hellt sich auf.
    »Okay! Eine Freundin von Race ist auch meine Freundin.« Sie holt ein leuchtendes lila iPhone aus der Tasche. »Hier, guck's dir an. Es ist ziemlich cool.« Sie lädt die App hoch und gibt mir ihr iPhone. Tatsächlich, wer hätte das gedacht, Hel book scheint ein soziales Netzwerk für Tote zu sein. Mark Zuckerbergs Einfluss reicht weit.
    »Wow, das ist al erdings ziemlich cool«, sage ich, während ich durch ihr Profil scrol e.
    Offensichtlich ist sie seit zwölf Monaten tot und wartet auf den Richterspruch. Ihr Blutsgefährte lebt noch auf der Erde. Ihr aktuel er Status teilt mir, dass sie sauer auf ihn ist, weil sie den Verdacht hat, dass er es da oben mit einer Lebenden treibt.
    »Es ist superbeliebt«, beteuert Amanda und nimmt ihr Smartphone wieder an sich. »Weil wir damit über du Lebenden auf dem Laufenden bleiben, auch wenn wir nicht auf ihre Wal s posten können oder so. Aber vor allem dient es als Kontaktbörse und Adress-verzeichnis für al e hier unten. Der Hades ist verdammt groß und früher hat es manchmal Hunderte von Jahren gedauert. Freunde oder Bekannte zu finden. Jetzt kann man seine Lieben einfach im Adressbuch nachschlagen und sich innerhalb von Sekunden mit ihnen in Verbindung setzen.«
    Ich starre sie mit großen Augen an. Was für eine geniale Idee. Ich schnappe mir noch einmal ihr iPhone und tippe atemlos Sunnys Namen in die Suchleiste. Ob sie noch hier ist? Können wir hiermit endlich heraus-kriegen, wo sie steckt?
    >KEIN EINTRAG<
    Mist. Das wäre ja auch zu einfach gewesen.
    Wahrscheinlich hat sie sich noch nicht angemeldet. Oder wil es gar nicht. Ich weiß, dass mein Schwesterchen immer ein bisschen anti war, was soziale Netzwerke oder Computersachen im Al gemeinen angeht.
    »Es dauert ungefähr einen Monat oder zwei, bis man aufgenommen wird«, erklärt Amanda, als sie mein enttäuschtes Gesicht sieht. »Die Bürokratie hier ist der Horror.«
    »Ja, wem sagst du das«, erwidere ich missmutig und gebe ihr das Handy zurück.
    Wenn das so weitergeht, werden wir Sunny nie finden, geschweige denn eine Chance haben, sie hier rauszubringen.
    »Moment, darf ich auch mal sehen?«, mischt sich Jareth plötzlich ein. Nach einem Blick zu Race und einem zustimmenden Nicken von ihm gibt sie Jareth brav ihr iPhone. Stirnrun-zelnd müht er sich mit dem Touchscreen ab.
    (Old school wie er ist - ich meine, echt so richtig von der alten Schule -, hat er manchmal etwas Probleme mit neuer Tech-nologie.) Aber schließlich hat er den Bogen raus und reicht das Telefon an mich weiter.
    »Sieh dir das an«, sagt er mit einem kleinen Lächeln.
    Ich gucke auf den Monitor und mir klappt die Kinnlade herunter. Meine Schwester ist viel eicht nicht eingetragen . . . dafür aber mein Vater! Ich sehe Jareth an. »Oh mein Gott!«
    »Hast du jemanden gefunden, den du kennst?«, fragt Amanda neugierig, während Race ihr mit dem Filzmarker ein Autogramm auf den Arm kritzelt.
    »Ja!«, rufe ich. »Wie können wir Kontakt zu ihm aufnehmen?«
    »Na ja, du könntest etwas auf seiner Pinnwand posten, aber dann sieht es natürlich so aus, als käme es von mir. Am besten probierst du es über

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