Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
Vom Netzwerk:
Farbe schwarzen Marmors, sahen sie direkt in mich hinein. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass er wusste, wer den Jeep gestohlen hatte. Es war sowieso schwer, das zu übersehen, da er in der Einfahrt stand. Es gab nicht so viele Orte, an denen man einen Jeep verstecken konnte. Nicht bei
einem Haus, das auf einer Seite von offenen Feldern umgeben war und auf der anderen von undurchdringlichen Wäldern. Ich hatte auch nicht ans Verstecken gedacht, als ich den Jeep in der Einfahrt abstellte; krankmachender Abscheu und Schock hatten mich verzehrt. Alles war klar geworden: seine sanften Worte, seine schwarzen flackernden Augen, seine große Erfahrung im Lügen, im Verführen, mit Frauen. Ich hatte mich in den Teufel verliebt.
    »Du hast den Jeep genommen«, sagte Patch. Ruhig, aber nicht gerade erfreut.
    »Vee hat sich ins Parkverbot gestellt, und sie haben ihr Auto mit einer Kralle lahmgelegt. Wir mussten nach Hause, und da hab ich den Jeep auf der anderen Straßenseite gesehen. « Meine Handflächen waren schweißnass, aber ich wagte es nicht, sie trockenzuwischen. Nicht vor Patch. Er sah heute Abend anders aus. Ernster, strenger. Das trübe Licht der Küchenlampe unterstrich die Linie seiner Wangenknochen, und sein schwarzes Haar, zerzaust von einem Tag am Strand, hing ihm tief in die Stirn, berührte beinahe seine unanständig langen Wimpern. Sein Mund, der mir immer so erotisch vorgekommen war, war auf einer Seite zynisch hochgezogen. Es war kein warmes Lächeln.
    »Du konntest nicht anrufen und mir vorher Bescheid sagen? «, fragte er.
    »Ich hatte mein Handy nicht dabei.«
    »Und Vee?«
    »Sie hat deine Nummer nicht gespeichert. Und ich konnte mich sowieso nicht an deine neue Nummer erinnern. Wir konnten dir nicht Bescheid sagen.«
    »Du hast keinen Schlüssel für den Jeep. Wie bist du hineingekommen? «
    Alles was ich tun konnte, war, seinen Blick zu vermeiden. »Dein Ersatzschlüssel.«

    Ich sah, dass er darüber nachdachte, warum ich das getan hatte. Wir wussten beide, dass er mir nie einen Zweitschlüssel gegeben hatte. Ich blickte ihn scharf an und suchte nach Anzeichen dafür, dass er wusste, dass ich von Marcies Schlüssel sprach, aber es schien ihm nicht aufzugehen. Alles an ihm war kontrolliert, undurchdringlich, unlesbar.
    »Was für ein Ersatzschlüssel?«, fragte er.
    Das machte mich nur noch wütender, weil ich erwartete, dass er genau wusste, von welchem Schlüssel ich sprach. Wie viele Zweitschlüssel hatte er denn? Wie viele andere Mädchen hatten einen Zweitschlüssel zu seinem Jeep, den sie in ihren Handtaschen aufbewahrten?
    »Deine Freundin«, sagte ich. »Oder ist das nicht klar genug? «
    »Lass mich sehen, ob ich das recht verstehe. Du hast den Jeep gestohlen, um mir heimzuzahlen, dass ich Marcie einen Zweitschlüssel gegeben habe?«
    »Ich habe den Jeep gestohlen, weil Vee und ich ihn brauchten«, sagte ich kühl. »Es gab mal eine Zeit, wo du immer da warst, wenn ich dich brauchte. Ich dachte, das wäre vielleicht immer noch der Fall, aber offensichtlich habe ich mich geirrt.«
    Patchs Blick hielt den meinen gefangen. »Willst du mir nicht sagen, worum es wirklich geht?« Als ich nicht antwortete, zog er einen der Küchenstühle unter dem Tisch hervor. Er setzte sich hin, Arme verschränkt, Beine bequem ausgestreckt. »Ich habe Zeit.«
    Die Schwarze Hand. Darum ging es in Wirklichkeit. Aber ich hatte Angst, ihm das direkt ins Gesicht zu sagen. Weil ich Angst davor hatte, was ich erfahren könnte und wie er reagieren würde. Ich war mir sicher, dass er keine Ahnung hatte, wie viel ich schon wusste. Wenn ich ihn beschuldigte, die Schwarze Hand zu sein, gab es keinen Weg mehr zurück. Ich
würde eine Wahrheit erfahren müssen, die die Macht hatte, mich bis in meine Seele zu zerstören.
    Patch zog die Augenbrauen hoch. »Werde ich mit Schweigen gestraft?«
    »Hier geht es darum, die Wahrheit zu sagen«, sagte ich. »Etwas, was du nie getan hast.« Wenn er meinen Vater ermordet hatte, wie hatte er mir die ganze Zeit in die Augen sehen können, mir sagen können, wie leid es ihm tat, ohne mir je die Wahrheit zu sagen? Wie konnte er mich küssen, streicheln, umarmen und weiterhin damit leben?
    »Etwas, das ich nie getan habe? Ich habe dich nie angelogen, und zwar von dem Tag an, als wir uns kennengelernt haben. Es hat dir nicht immer gefallen, was ich gesagt habe, aber ich war immer ehrlich mit dir.«
    »Du hast mich glauben gemacht, du hättest mich geliebt. Eine Lüge!«
    »Es tut mir leid,

Weitere Kostenlose Bücher