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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Arme und sah mich an. »Bringst du dich selbst in Gefahr, um es mir heimzuzahlen?«, sagte er. »Nur für den Fall, dass du’s vergessen hast: Ich war es nicht, der Schluss gemacht hat.«
    »Bild dir bloß nichts ein. Hier geht’s nicht um dich.«
    Patch grub in seinen Taschen nach den Schlüsseln. »Ich bring dich jetzt nach Hause.« Seinem Tonfall nach war ich eine riesige Belastung für ihn, die er liebend gern losgeworden wäre.
    »Ich will nicht nach Hause gebracht werden. Ich brauche deine Hilfe nicht.«
    Er lachte, aber es lag keine Freude darin. »Du setzt dich jetzt in den Jeep, und wenn ich dich da reinzerren muss. Auf gar keinen Fall bleibst du hier. Es ist zu gefährlich.«
    »Du hast mir gar nichts zu befehlen.«
    Er sah mich nur an. »Und wenn wir schon dabei sind: Du wirst aufhören, dich mit Scott zu treffen.«
    Ich spürte, wie meine Wut wieder hochkochte. Wie konnte er mich für so schwach und hilflos halten. Wie konnte er nur versuchen, mich zu kontrollieren, indem er mir sagte, wo ich und wo ich nicht hingehen durfte und mit wem. Wie konnte er sich benehmen, als bedeutete ich ihm überhaupt nichts.
    Ich warf ihm einen Blick kalter Herausforderung zu. »Tu mir bloß keinen Gefallen mehr. Ich hab dich nie darum gebeten. Und ich will dich auch nicht mehr als meinen Schutzengel. «
    Patch stand über mir, und ein Tropfen Regen fiel aus seinem
Haar, landete wie Eis auf meinem Schlüsselbein. Ich fühlte, wie er meine Haut entlangrann, wie er unter dem Rand meines Hemdes verschwand. Seine Augen folgten dem Regentropfen, und ich begann von innen zu zittern. Ich wollte ihm sagen, dass mir alles leidtat, was ich gesagt hatte. Ich wollte ihm sagen, dass mir Marcie egal war oder was die Erzengel dachten. Ich sorgte mich um uns. Aber die furchtbare Wahrheit war, dass nichts, was ich sagte oder tat, die Sterne neu ausrichten würde. Ich durfte mich nicht um uns sorgen. Nicht, wenn ich Patch in meiner Nähe haben wollte. Nicht, wenn ich nicht wollte, dass er in die Hölle verdammt wurde. Je mehr wir stritten, umso leichter war es, mich vom Hass verschlucken zu lassen und mich davon zu überzeugen, dass er mir nichts bedeutete und dass ich ohne ihn weiterleben konnte.
    »Nimm das zurück«, sagte Patch leise.
    Ich konnte mich nicht dazu bringen, ihn anzusehen, und ich konnte mich nicht dazu bringen, es zurückzunehmen. Ich schob das Kinn vor und starrte in den trüben Regen hinter seiner Schulter. Verdammt sei mein Stolz und verdammt auch seiner.
    »Nimm es zurück, Nora«, wiederholte Patch, diesmal fester.
    »Ich kann nicht das Richtige tun, solange du in meinem Leben bist«, sagte ich und hasste mich dafür, dass ich meinem Kinn erlaubte zu zittern. »Es wird für uns alle leichter sein, wenn wir einfach … ich will einen klaren Bruch. Ich hab drüber nachgedacht.« Das hatte ich nicht. Ich hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht. Ich hatte diese Worte nicht sagen wollen. Aber ein kleiner, schrecklicher und verabscheuungswürdiger Teil von mir wollte Patch so sehr wehtun, wie er mir wehgetan hatte. »Ich will dich aus meinem Leben raus haben. Ganz.«

    Nach einem Moment des Schweigens griff Patch um mich herum und schob etwas tief in die hintere Tasche meiner Jeans. Ich konnte nicht ausmachen, ob ich mir eingebildet hatte, dass seine Hand dort einen Sekundenbruchteil länger als nötig verharrt hatte.
    »Bargeld«, erklärte er. »Du wirst es brauchen.«
    Ich grub die Scheine wieder aus. »Ich will dein Geld nicht.« Als er den Haufen Geld, den ich ihm hinhielt, nicht nahm, klatschte ich es ihm vor die Brust und wollte dabei an ihm vorbeigehen; aber Patch ergriff meine Hand und fing sie ab.
    »Nimm es.« Sein Tonfall sagte mir, dass ich überhaupt nichts wusste. Ich verstand ihn nicht und seine Welt auch nicht. Ich war eine Fremde, und ich würde nie hineinpassen. »Die Hälfte der Kerle hier trägt irgendeine Waffe. Wenn irgendwas passiert, dann wirf das Geld auf den Tisch und lauf zur Tür. Niemand wird dir folgen, solange ein Haufen Geld auf dem Tisch liegt.«
    Ich erinnerte mich an Marcie. Wollte er damit andeuten, dass jemand versuchen würde, mich niederzustechen? Beinahe hätte ich aufgelacht. Dachte er tatsächlich, dass mich das erschrecken würde? Ob ich ihn als meinen Schutzengel wollte, war irrelevant. Tatsache war, dass nichts, was ich sagte oder tat, etwas an seiner Pflicht ändern würde. Er musste mich beschützen. Dass er gerade jetzt hier war, bewies das.
    Er ließ meine Hand los und

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