Bis das Glück mich findet
mitteilte.
»Er hat gesagt, es wird spät werden. Er ist mit jemandem verabredet.«
»Grüße ihn bitte von mir«, sagte Dominique, während sie den Gedanken beiseiteschob, dieser Jemand könnte Emma sein. »Und sag ihm, dass ich mich wieder melden werde.«
Sie hatte das Gefühl, aus dem Schneider zu sein. Sie hatte sich richtig verhalten und dennoch bekommen, was sie wollte. Sie hatte nicht persönlich mit ihrem Bruder reden und ihn nicht zu ihrer Party einladen müssen.
Nicht meine Party, wie sie sich in Erinnerung rief, als sie nach draußen ging und noch einmal forschend zum Himmel blickte. Paddys Party. Das durfte sie nicht vergessen.
Kelly hatte eine Playlist für die Party zusammengestellt und übertrug sie auf ihren iPod. Dominique überließ sie ihrer Aufgabe und ging nach oben, um sich für die Party herzurichten.
Sie öffnete ihren Schrank, doch sie wusste schon im Voraus, welches Kleid sie anziehen würde. Es war das blassviolette Tupfenkleid, das sie als Gastgeberin ihrer letzten offiziellen Charity-Veranstaltung getragen hatte, und zwar an jenem Tag, an dem Brendan verschwunden war. Sie hatte das Kleid daraufhin in ihren Kleiderschrank verbannt – der Gedanke, es anzuziehen, war zu schmerzlich, und obendrein hätte sie gar keine Gelegenheit dazu gehabt –, doch jetzt schien es ihr die richtige Wahl zu sein. Sie war wieder zurück, und mit ihr dieses Kleid. Natürlich war sie nicht mehr dieselbe wie früher. Die glamouröse Domino Delahaye gehörte der Vergangenheit an. Aber sie war auch nicht mehr das heulende, verzweifelte Elend. Sie war immer noch Dominique Delahaye, denn eine Rückkehr zu Dominique Brady war völlig ausgeschlossen. Doch die Dominique Delahaye von heute hatte eigene Wünsche und Vorstellungen. Sie hatte einen eigenen Freundeskreis, ein Haus für sich und einen Job, der ihr Spaß machte. Sie arbeitete immer noch im Golfclub. Agnes hatte sich entschieden, nach Ablauf ihres Mutterschaftsurlaubs nicht gleich wieder zu arbeiten, woraufhin Paul die Vollzeitstelle sofort Dominique angeboten hatte, die tüchtig und beliebt war. Er lobte sie als eine überaus disziplinierte und kompetente Mitarbeiterin, was Dominique mit einem Lächeln quittierte, denn sie selbst hatte in den vergangenen Monaten ein ganz anderes Bild von sich gehabt.
»Hey, Mum, wie lange brauchst du denn noch?« Kelly hämmerte an die Tür ihres Schlafzimmers. »Ich selbst habe schon eine Ewigkeit gebraucht, aber du kommst ja überhaupt nicht mehr heraus.«
»Du übertreibst.« Dominique öffnete die Tür. »Aber in meinem Alter dauert es eben etwas länger.«
»Oh, Mum.« Kelly blieb die Luft weg. »Du siehst umwerfend aus.«
Und Dominique lächelte, denn sie hatte sich viel Zeit genommen, um sich wieder in die glamouröse Domino von einst zu verwandeln, äußerlich zumindest, wenn auch nicht gefühlsmäßig. Das blassviolette Tupfenkleid brachte ihre Figur zur Geltung (sie hatte abgenommen, seit sie es zuletzt getragen hatte), und ihr dunkles Haar umrahmte in weichen Wellen ihr Gesicht. Ihr Make-up wirkte schlicht und natürlich, doch sie hatte an den richtigen Stellen kaschiert, getönt und die Übergänge verwischt, sodass ihr Teint glatt und ebenmäßig aussah. Und sie hatte ihre großen dunklen Augen geschickt betont, indem sie sich Smokey Eyes schminkte und wimpernverlängernde Mascara auftrug.
Ihr Schmuck bestand aus glitzernden langen Ohrringen und einer Weißgold-Halskette mit einem kleinen Brillanten. Diese Kette war das einzige Teil, das sie von ihren teuren Schmuckstücken behalten hatte. Die Ohrringe hatte sie bei Boots erstanden, sie hatten nicht einmal einen Zehner gekostet.
»Wie machst du das nur?«, wollte Kelly wissen. »Wie schaffst du es, so auszusehen, als wärst du einer Modezeitschrift entstiegen?«
»Kommt wohl ganz auf die Zeitschrift an.« Dominique grinste. »Und wie du schon bemerkt hast, braucht man dazu Stunden. Wohingegen du, mein Schatz, einfach hinreißend aussiehst und dazu gerade mal zehn Minuten gebraucht hast.«
»Ein bisschen länger schon.« Kelly trug einen Lagenlook in verschiedenen Grünnuancen, den Dominique nie im Leben zustande gebracht hätte, wie sie sich eingestand.
»Tatsache ist, dass du jung und daher automatisch hübsch bist«, sagte Dominique. »Außerdem siehst du immer toll aus, du Biest.«
»Die glamourösen Delahayes.« Kelly grinste.
»Tja, wer sagt, dass wir das nicht sind?« Übermütig fuhr Dominique ihrer Tochter durchs Haar.
Die Party war ein
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