Bis das Glück mich findet
hatte. Und wenn man auch heute nicht ihre Scheidung feierte, so war diese Party doch ein Ausdruck ihrer lang ersehnten Emanzipation, obwohl ihr das vorher nicht bewusst gewesen war.
»Meine lieben Gäste, ich danke euch allen, dass ihr heute gekommen seid.«
Ihr Blick fiel auf Emma, die mit dem Rücken gegen die Hauswand gelehnt dastand, neben ihr Paul Rothery vom Glenmallon- Golfresort. Kelly und Charlie standen hinter der Bar und hielten Händchen. Dominiques Nachbarn von rechts und links waren ebenfalls eingeladen und beobachteten ihre Gastgeberin neugierig. Ihr Blick wanderte weiter zu Maeve und Kevin, Seite an Seite. Zu Paddy, der ihr zulächelte.
»Wir sind heute zusammengekommen, um eine Scheidung zu feiern«, fuhr sie fort. »Was auf den ersten Blick ein wenig befremdlich wirkt, da es ja das Ende von etwas ist und nicht ein Anfang. Ja, es bedeutet konkret, dass eine Ehe aus und vorbei ist. Und das ist immer traurig. Aber es drückt auch aus, dass zwei Menschen zu dem Schluss gekommen sind, dass sie ihr Leben ändern müssen. Und manchmal haben wir keine andere Wahl, auch wenn es schwer ist.« Sie räusperte sich. »Ihr alle wisst, dass sich mein Leben in letzter Zeit dramatisch verändert hat. Und das war nicht immer angenehm.« Ein leises zustimmendes Gemurmel ertönte. »Aber auch wenn eine Veränderung nicht willkommen ist, müssen wir damit fertigwerden. Es hat keinen Sinn, sich zu verkriechen.« Sie holte tief Luft. »Und deshalb danke ich euch allen, die ihr heute gekommen seid, dafür, dass ihr mir helft, mich nicht zu verkriechen. Besonders meiner Tochter Kelly, der besten und liebsten Tochter auf der Welt.«
Stürmischer Applaus brach aus, und Kelly errötete vor Verlegenheit.
»Wir haben uns jedoch heute nicht wegen mir versammelt.« Ein breites Grinsen ging plötzlich über ihr Gesicht. »Wir sind hier, um zu feiern! Deshalb möchte ich Paddy danken, dass er meinen Vorschlag, seine Scheidung zu feiern, nicht als Schnapsidee abgetan hat, und dafür, dass er mir in den letzten Monaten ein wirklich guter Freund gewesen ist. Ich hoffe, dass glückliche Zeiten auf ihn warten, jetzt, wo er offiziell wieder Single ist. Ich kann euch nur versichern, wieder Single zu sein ist nicht so übel, wie manche Leute es darstellen.«
Charlie begann mit dem Einschenken der Sektgläser.
»Trinken wir auf Paddy O’Brien!«, rief Dominique, als jeder ein volles Glas in der Hand hielt.
»Du bist mir vielleicht eine.« Paddy reichte ihr ein volles Glas. »Partys, Reden und all dieses Zeug. Aber du kannst das wirklich gut.«
»Ich dachte, es könnte dir gefallen.«
»Das hat es auch.« Er lächelte sie an. »Und du hattest recht. Anfangs wollte es mir nicht einleuchten, dass eine Scheidung ein Grund zum Feiern sein sollte, aber irgendwie habe ich jetzt tatsächlich ein besseres Gefühl. Vielleicht hilft es einem wirklich dabei, mit der ganzen Sache besser abschließen zu können.«
Sie nickte. »Manchmal ist es gut, wenn man das Gefühl hat, einen Schlussstrich ziehen zu können.«
»Was dir selbst jedoch noch nicht ganz zu gelingen scheint«, bemerkte er.
»Eines Tages wird es das«, versprach Dominique. »Bald schon.«
»Bist du mit ihm zusammen?«, fragte Emma neugierig, als Paddy mal kurz ins Haus gegangen war.
»Wir sind Freunde«, erwiderte Dominique. »Weiter nichts.«
»Aha, noch so ein Freund.« Emma zuckte die Schultern. »Du hast eine ganze Menge davon an der Hand, Domino.«
»Eigentlich nicht.«
»Greg ist doch immer noch dein Freund, oder nicht?«
»Wir telefonieren gelegentlich. Ich habe ihn seit Wochen nicht mehr gesehen.«
»Das muss dir ganz schön merkwürdig vorkommen.«
»Nein«, erwiderte Dominique vorsichtig, »Greg war sehr gut zu mir, als es mir schlecht ging, und er wird immer ein guter Freund für mich sein, aber ich brauche ihn nicht mehr als Halt und Stütze. Vielleicht habe ich ihn zu sehr in Anspruch genommen, als er noch mit dir verheiratet war. Wenn das der Fall war, so tut es mir leid. Und vielleicht …« Sie zögerte, doch dann fuhr sie fort: »Vielleicht standen wir uns sogar näher, als du dachtest. Aber er hat dich geliebt, Emma. Das hat er mir immer wieder gesagt. Und ich bin sicher, dass er dich immer noch liebt.«
»Nicht genug.«
»Genau so empfindet er, was deine Gefühle ihm gegenüber betrifft«, erklärte Dominique.
»Ha«, schnaubte Emma.
»Es tut mir wirklich sehr leid, dass ihr beide euch getrennt habt«, sagte Dominique. »Vieles tut mir sehr
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