Bis das Glück mich findet
voller Erfolg. Maeve und Kevin trafen als Erste ein, gefolgt von ein paar Freunden von Paddy, und dann kreuzte Paddy selbst auf mit einem riesigen Blumenstrauß für Dominique und brachte sie damit allerdings in Verlegenheit, auf die Schnelle eine passende Vase auftreiben zu müssen. Charlie, Kellys Freund, der am College Chemie studierte, spielte den Barmann und machte sich einen Spaß daraus, für jeden, der Lust hatte, einen Cocktail zu mixen.
Die Sonne schien vom Himmel, und auch wenn der kleine Innenhof inzwischen im Schatten lag, so war doch die Luft immer noch lau und sommerlich. Kellys Playlist hatte eine eher ruhige Phase erreicht, und die Songs plätscherten leise im Hintergrund des angeregten Geplauders im und außerhalb des Hauses. Ich bin wirklich gut darin, Einladungen zu geben, dachte Dominique, während sie den Songs lauschte. Da gibt’s nichts dran zu rütteln. Und das A und O einer gelungenen Party ist nun einmal die richtige Zusammensetzung der Gäste. Wie schön, dass diese gelungene Mischung aus Leuten besteht, die allesamt meine Freunde sind.
Sie blickte in die Runde. Was ihr bei dieser Party sofort ins Auge fiel, war, dass einige ihrer üblichen Gäste fehlten, zum Beispiel June, die sonst fast immer von ihr eingeladen wurde, deren Anblick sie aber inzwischen einfach nicht mehr ertragen konnte (was jedoch auf Emma nicht zutraf). Greg passte auf Lugh auf, damit Emma dabei sein konnte, folglich würde er später auch nicht kurz vorbeikommen können, wie er es früher vielleicht getan hätte. Emma war noch nicht eingetroffen. Doch derjenige, dessen Abwesenheit Dominique am deutlichsten bewusst war, war Brendan, obwohl er sich auch früher nicht auf jedem ihrer Feste gezeigt hatte. Irgendwie musste sie die ganze Zeit über an ihn denken. Wie sehr sie auch gewollt hatte, dass diese Party sich von allen ihren früheren Einladungen unterschied, war sie dennoch die Geister der Vergangenheit nicht losgeworden.
Ob die anderen auch so ein kompliziertes Leben haben wie ich?, fragte sie sich, während sie eine Platte mit Fingerfood herumreichte, die Lizzie Horgan am Vormittag geliefert hatte. Oder ob wir alle nur so tun, als würden wir mühelos dahinsegeln, während wir in Wirklichkeit hektisch das Wasser aus dem Boot schöpfen?
Zwanzig Minuten später traf Emma ein. Auch wenn sie auf den ersten Blick so attraktiv wie eh und je aussah, konnte ihr sorgfältig geschminktes Gesicht nicht die Tatsache verbergen, dass es schmäler geworden war, was ihr überhaupt nicht stand.
»Danke, dass du mich eingeladen hast«, sagte Emma. »Ich habe dich vermisst, Domino.«
»Ich dich auch.« Dominique umarmte ihre alte Freundin stürmisch. »Und schau mal, wer noch da ist!«
Emma kämpfte sich durch die dichte Gästeschar hin zu der Ecke, wo Maeve stand und Charlies Kunststücke mit dem Cocktailshaker bewunderte. Die beiden Frauen kreischten auf, als sie einander erkannten (»Weiß der Himmel, warum ich gekreischt habe, denn so gut befreundet war ich mit ihr nie«, vertraute Maeve später Dominique an), und versicherten, wie wenig sich die andere verändert habe.
»Ich hoffe doch sehr, dass ich mich verändert habe!«, rief Maeve, und Emma grinste.
Dominique war froh, dass Maeve ihr Emma abnehmen konnte. Auch wenn es sie wirklich freute, ihre Schwägerin wiederzusehen, war Dominique klar, sobald sie beide ein Gespräch anfingen, würden sie nach einer Weile unweigerlich die diversen Paarbeziehungen innerhalb des Delahaye-Clans abklopfen, ein Thema, das sie heute wirklich nicht interessierte. Es war Paddy O’Briens Party und kein Anlass, die dramatische Familiengeschichte aufzuwärmen. Auch hoffte sie inzwischen inständig, dass Gabriel wirklich so viel Verstand besaß, heute Abend nicht aufzukreuzen. Diese Party sollte auch den Brady-Geschwistern nicht als Gelegenheit dienen, sich wieder einmal in die Haare zu kriegen.
Dominique schaute auf die Uhr. Es war Zeit, den Champagner zu entkorken. Sie liebte dieses perlende Getränk nach wie vor, dessen Genuss ihr immer irgendwie verheißungsvoll erschien. Sie ging ins Haus, um die Flaschen zu holen, und vergewisserte sich, dass Charlie die Gläser bereitgestellt hatte.
Dann stieg sie auf das kleine Mäuerchen aus hellen Ziegeln, das die Blumenrabatte einfasste, und klatschte in die Hände.
»Meine lieben Gäste«, begann sie. Während sie redete, musste sie daran denken, wie oft sie sich schon vor ihre Gäste gestellt und solch eine kleine Ansprache gehalten
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