Bis das Glück mich findet
Gabriel.«
»Ah, Emma.«
Dominique nickte. »Ja, zwischen den beiden läuft so eine tragische Geschichte von unerwiderter Liebe.«
»Oh.«
»Das Ganze rührt nur daher, weil sie ihn nicht kriegen kann«, erklärte Dominique. »Emma bekommt normalerweise jeden, den sie will.«
»Du hast mich also mit ihr bekannt gemacht, obwohl du wusstest, dass sie sich nach diesem Priester verzehrt?«
Dominique grinste. »Ich dachte, du würdest sie auf andere Gedanken bringen. Sie bildet sich nur ein , dass sie sich nach ihm verzehrt.«
»Ich hab sie gefragt, ob sie sich wieder mit mir treffen will.«
»Tatsächlich?«
»Sie kam mir … einfühlsam vor.«
»Diese Eigenschaft würde ich normalerweise nicht mit Emma Walsh in Zusammenhang bringen«, bemerkte Dominique. »Aber vielleicht tust du ihr gut.«
»Glaubst du?«
»Möglich. Also, geht sie nun aus mit dir?«
Greg nickte. »Wir sehen uns morgen.«
»Ich weiß, ich hab sie dir sozusagen aufgedrängt.« Dominique runzelte die Stirn. »Und ich bin froh, dass du dich mit ihr treffen willst, aber wenn ihr beide euch tatsächlich sympathisch finden solltet, wird das nicht einfach für euch werden, wenn du in Cork lebst und sie in Dublin.«
»Ja.« Greg musste lachen. »Vielleicht war das sogar der Grund, weshalb ich sie gefragt habe. Dann muss ich nicht befürchten, dass sie sich mich krallt.«
»Wie ich mir Brendan gekrallt habe?« Dominique klang ungehalten.
»Natürlich nicht, Domino. Keiner in unserer Familie denkt so. Wir alle finden, dass du ihm guttust.«
»Ehrlich?«
Er nickte. »Mam findet dich sehr nett. Dad auch.« Ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Ich auch. Du hast heute wirklich wunderschön ausgesehen.«
»Danke.«
Er ist ja so süß, dachte sie, immer bemüht, mir das Gefühl zu geben, dass ich in seiner Familie willkommen bin. »Was ist mit June? Und Roy?«, hakte sie nach. »Wie denken die beiden über mich?«
»Roy ist noch ein Kind«, erwiderte Greg ausweichend. »Er hat keine Ahnung. Und June …«
Dominique erinnerte Greg nicht daran, dass Roy nur ein paar Monate jünger war als sie selbst. Sie interessierte sich mehr dafür, was er über seine Schwester erzählte, die ihr, wie sie fand, sehr reserviert begegnete.
»June hat sich als das einzige Mädchen unter den Geschwistern immer als was Besonderes gefühlt. Ich glaube, dass sie ein kleines bisschen eifersüchtig ist.«
»Das muss sie nicht sein«, sagte Dominique. »Ich habe ja nur in die Familie eingeheiratet.«
»Das stimmt«, neckte Greg sie. »Die Großstadtpflanze aus Dublin.«
»Verpiss dich, du Landei aus Cork.«
Beide prusteten los, dann musste Dominique auf einmal gähnen.
»Jetzt bin ich doch müde geworden. Gott sei Dank. Ich geh jetzt besser schlafen.«
Greg nickte.
»Und was ist mir dir?«, fragte sie. »Bist du denn gar nicht müde?«
»Nein.«
»Bist du sicher, dass alles okay ist mit dir?«
»Absolut.«
»Na gut.« Sie stand auf. »Dann sag ich gute Nacht.«
»Schlaf gut, Domino.«
»Du auch.«
Er erhob sich ebenfalls. Er lächelte ihr zu, dann umarmte er sie etwas linkisch und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Dominique ging zum Aufzug und drückte auf den Knopf. Ehe sie den Lift bestieg, drehte sie sich noch einmal um, aber Greg saß bereits wieder in seinem Sessel, schaute nicht zu ihr, sondern starrte ins Leere. Dann schloss sich die Aufzugstür, und der Lift trug sie nach oben zu ihrem schlafenden Ehemann.
Kapitel 6
D ominique liebte Mallorca.
Sie liebte die gleißende Sonne und den endlos weiten, strahlend blauen Himmel. Sie liebte es, beim Frühstück auf das Meer hinauszublicken und beim Abendessen den Sternenhimmel zu sehen. Es gefiel ihr, wie ihr blasser Körper allmählich eine goldene Bräune bekam, und sie mochte den Geruch von Hitze auf ihrer Haut, während sie unter ihrem bunten Sonnenschirm lag.
Brendan wunderte sich, dass sie keinen Sonnenbrand bekam, obwohl sie so helle Haut hatte. Aber Dominique ging nie an den Strand, ohne sich vorher mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor einzucremen, und wagte sich nur unter ihrem Sonnenschirm hervor, wenn die Schatten länger wurden. Auch Brendan hielt sich die meiste Zeit im Schatten auf, unter dem Schirm oder unter dem Schattendach der Beach Bar, wo er Bier oder Mineralwasser bestellte. Er durfte überhaupt nicht in die Sonne gehen, nicht einmal am Spätnachmittag, wenn die größte Hitze vorbei war. Auch wenn er pfundweise Sonnencreme auftrug, wurde er dennoch
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