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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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einfach nicht mehr geschafft habe aufzustehen. Und so begriffen schließlich sogar meine Eltern – irische Eltern einer Generation, die überhaupt nichts von Therapien und dergleichen hielt –, dass ich Hilfe brauchte. Sie sorgten dafür, dass ich in die richtigen Hände kam, und mit der Hilfe dieses Therapeuten habe ich es schließlich überwunden, aber es war die schlimmste Krise, die ich bisher in meinem Leben durchgemacht habe.«
    »Wussten deine Eltern Bescheid?«, wollte Dominique wissen. »Über das Mädchen und das Baby?«
    »Irgendwann haben sie es erfahren«, sagte er betreten. »Ich glaube, sie dachten, dass es für alle Beteiligten so am besten war. Dass es eine Katastrophe gewesen wäre, wenn sie das Kind bekommen hätte.«
    »Sicher«, erwiderte Dominique. »Ich kann verstehen, warum sie so gedacht haben. Ich kann aber auch nachvollziehen, warum es für dich anders war. Weiß es Emma?«
    Greg schüttelte den Kopf. »Es ist schon so lange her und gehört der Vergangenheit an. Es ist kein Thema, über das ich mit ihr reden will. Bei dir ist das was anderes. Ich musste wieder daran denken, wie es war …«
    »… als ich nach Kellys Geburt diese Depressionen hatte?«
    »Ich weiß, deine Situation war eine ganz andere, aber ich konnte nachfühlen, was du damals durchgemacht hast. Und ich wollte unbedingt, dass du eine Bindung zu Kelly entwickelst. Der Gedanke war mir unerträglich, dass du nicht fähig warst, sie zu lieben.«
    »Ich liebe sie über alles«, erwiderte Dominique schlicht. »Und du hast mir so viel Halt und Kraft gegeben, Greg.«
    »Da bin ich aber froh«, sagte er. »Ich mag dich gern, Domino. Ich will, dass es dir und Brendan und Kelly gut geht. Wenn ich euch drei zusammen sehe, habe ich das Gefühl, dass das Leben ganz okay sein kann.«
    Dominique gefiel es, jemanden zu haben, der nachvollziehen konnte, wie sie damals gefühlt hatte, und der auch verstand, dass sie nicht zwangsläufig wieder in eine waschechte Depression verfiel, wenn sie sich hin und wieder deprimiert fühlte. In Brendans Gegenwart versuchte sie stets, fröhlich und optimistisch zu erscheinen, egal, wie es wirklich in ihr aussah. Bei Greg brauchte sie das nicht. Sie war sich bewusst, dass diese innere Verbundenheit zwischen ihr und Greg mit keinem anderen Menschen möglich wäre.
    Als Dominique in der Hotelbar neben Emma Platz nahm, war sie in bester Laune und genoss es, endlich mal aus dem Haus gekommen zu sein.
    »Mir geht’s prima«, sagte sie. »Was führt dich denn hierher nach Dublin? Shoppingtour?«
    »Meiner Mutter geht es seit einiger Zeit nicht gut«, berichtete Emma. »Ich will ein paar Tage bei ihr bleiben und mich um sie kümmern.«
    »Oje, das tut mir aber leid. Was fehlt ihr denn?«
    »Probleme mit dem Magen. Ihr ist die ganze Zeit übel, und sie kann nichts mehr essen.«
    »War sie schon beim Arzt?«
    Emma nickte. »Er lässt gerade alle möglichen Untersuchungen bei ihr durchführen. Dad meint zwar, es geht ihr schon wieder ein bisschen besser, aber ich dachte, ich fahre lieber mal her.«
    »Ist denn Greg nicht mitgekommen?«
    Emma schüttelte den Kopf. »Er hat so viel zu tun, und zu Hause wartet auch einige Arbeit auf ihn.«
    Der Ober kam und fragte, ob sie etwas zu essen wünschten, und beide bestellten Sandwichs und Kaffee.
    »Ich bin sicher, alles kommt wieder in Ordnung«, sagte Dominique.
    »Danke.« Emma lächelte ihr zu. »Ich halte dich auf dem Laufenden, natürlich.«
    »Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr mit Greg geredet«, sagte Dominique beiläufig und brach das kurze Schweigen. »Geht es ihm gut?«
    »Sicher.«
    »Gefällt ihm sein Job? Er scheint die ganze Zeit so viel Arbeit zu haben. Ich weiß noch, als wir das letzte Mal telefoniert haben, hat er gesagt, der Stress macht ihn noch kaputt. Ich wusste nicht, dass IT so anstrengend ist.«
    »Du machst dir immer viel zu viele Sorgen um Greg«, erwiderte Emma. »Es geht ihm blendend.«
    »Ich mache mir um Greg überhaupt keine Sorgen«, entgegnete Dominique. »Ich hoffe nur, dass alles so ist, wie er es sich vorgestellt hat, weiter nichts.«
    »Du solltest dir eher um mich Sorgen machen«, sagte Emma.
    »Warum?« Dominique hob alarmiert den Kopf. »Fehlt dir denn was?«
    »Nein, nein«, sagte Emma beschwichtigend, »ich bin nur schwanger, weiter nichts.«
    »Hey, Em! Das sind ja wunderbare Neuigkeiten!« Dominiques Miene hellte sich wieder auf.
    »Wir haben eine ganze Weile probieren müssen, und es hat länger gedauert, als wir uns

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