Bis das Glück mich findet
das gedacht hatten, aber jetzt, wo es geklappt hat, habe ich ein bisschen Angst«, gestand Emma.
»Oh, hör mal, ich bin sicher, dass alles gut geht und dass du es genießen kannst und nicht so durchdrehst wie ich«, sagte Dominique munter. »Ich wette, du und Greg, ihr werdet fantastische Eltern sein.«
»Wir werden uns bemühen.«
»Wenn du irgendwelche Ängste oder Sorgen hast, ruf mich einfach an. Wann ist es denn so weit?«
»Ich komme jetzt in den vierten Monat.« Emmas Stimme verriet, wie aufregend das alles für sie war.
»Und wie fühlst du dich?«
»Bis jetzt okay«, erwiderte ihre Schwägerin.
»Steh mal auf und lass dich anschauen.«
»Sei nicht albern.«
»Nun komm schon! Du siehst kein bisschen schwanger aus.«
Emma grinste, stand aber auf.
»Du siehst beim besten Willen nicht schwanger aus«, sagte Dominique, als Emma sich wieder setzte.
»Ich fühle mich richtig fett, und es wird nicht mehr lange dauern, bis man es mir ansieht«, sagte Emma. »Aber ich hoffe, dass ich noch eine Weile meine normalen Kleider tragen kann.«
»Das ist ja lachhaft, Emma Walsh«, erwiderte Dominique belustigt. »Du weißt doch ganz genau, dass du super aussiehst und dass du wahrscheinlich die attraktivste Schwangere in der Geschichte der Menschheit sein wirst.«
»Ach, hör auf.« Emma lachte, machte aber eine höchst zufriedene Miene.
»Und Greg freut sich, nicht wahr?«
»Er ist völlig aus dem Häuschen«, bestätigte Emma. »Er wird bestimmt ein ganz wunderbarer Vater. Er treibt mich in den Wahnsinn, ehrlich gesagt. Dauernd gibt er mir Ratschläge und passt auf, dass ich mich nicht anstrenge … Stell dir vor, er hat inzwischen mehr Schwangerschaftsbücher gelesen als ich!«
»Das ist typisch Greg«, stimmte Dominique ihr zu. »Er nimmt immer alles so ernst.«
»Tja, also wenn ich mir vorstelle, dass ich jetzt neun Monate lang in Watte gepackt werde …« Emma schüttelte den Kopf. »Aber das werde ich schon aushalten.«
Sie öffnete ihre Handtasche und nahm eine kleine, in pinkfarbene Geschenkfolie gewickelte Box heraus. »Ehe ich es vergesse, ich habe ein Geschenk für Kelly dabei. Es ist ein Spielzeug-Schminkkoffer. Ich hoffe, sie findet es nicht zu mädchenhaft.«
»Sie wird begeistert sein«, versicherte Dominique. »Sie ist gerade dabei, sich von einer rotznasigen Göre in das eitelste Kind der Welt zu verwandeln. Kein Wunder, da sie dauernd zu hören bekommt, wie hübsch sie ist.«
Emma lächelte. »Sie ist so süß.«
Der Ober brachte ihre Sandwichs und den Kaffee.
»Kannst du das überhaupt essen?«, fragte Dominique, während sie mit skeptischem Blick Emma dabei zusah, wie diese mit ihrer Gabel den Kohlsalat aus ihren Sandwichhälften kratzte.
»Ich hätte bei der Bestellung sagen sollen, dass sie den Kohl weglassen. Ich kann den Geschmack im Moment einfach nicht ausstehen.«
Nach wenigen Bissen schob Emma ihren Teller beiseite.
»Ich hab keinen Appetit«, erklärte sie. »Zuerst habe ich das Gefühl, ich bin am Verhungern, und nach ein paar Bissen bekomme ich nichts mehr runter.«
Dominique nickte. »Ich weiß noch genau, wie das ist.«
»Hast du denn nie ein zweites Kind haben wollen?«, fragte Emma neugierig.
»Nein.« Für einen kurzen Moment wurde Dominiques Miene starr. »Ich kann einfach den Gedanken nicht ertragen, dass ich das alles noch mal durchmachen muss.«
»Na, das ist doch in Ordnung, wenn du keines mehr willst. Unserer June hingegen scheint es nichts auszumachen, ein Kind nach dem anderen in die Welt zu setzen.« Emma wusste, sie sollte nicht weiter auf dem Thema herumreiten.
Dominique entspannte sich und lächelte. »Ich weiß. Sie hat so ein Trara gemacht, als sie mit Alicia schwanger war, aber jetzt kann sie anscheinend nicht mehr damit aufhören.«
»Alicia ist ein liebes Kind, aber diese Joanna ist ein verzogener Fratz, und Maurice junior ist einfach nur unerträglich.«
»Genau.« Dominique schaute auf ihre Uhr. »Trinkst du noch einen Kaffee?«
Nach kurzem Zögern nickte Emma. »Aber danach muss ich, fürchte ich, schleunigst aufbrechen. Ich habe Dad gesagt, ich würde vor vier Uhr zurück sein.«
»Wenn ich irgendetwas tun kann, um deiner Mutter zu helfen, sag es mir einfach«, bot Dominique an. »Wir sind ja jetzt schließlich eine große Familie.«
»Stimmt.« Emma fing an, an der Kruste ihres Sandwichs herumzupicken. »Apropos Familie … wie geht es eigentlich Gabriel?«
»Gut«, Dominique nickte. »Geht ganz in seinen seelsorgerischen Pflichten
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