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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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nur ein paarmal. Maeve verbrachte gewöhnlich die Weihnachtsfeiertage zu Hause in Irland, und die übrige Zeit machte sie sich rar. Doch jetzt, wo sie wieder ständig in Dublin wohnte und ein Apartment in den trendigen Docklands gemietet hatte, dem ehemaligen Hafenviertel, in dem nach der Sanierung schicke moderne Wohnungen entstanden waren, besuchte sie ihre alte Freundin Dominique. Sie kreuzte mit Blumen und einer Flasche Wein bei Dominique auf und zeigte sich angemessen beeindruckt von deren wunderschönem Haus mit den hohen, stuckverzierten Decken, der hypermodernen Küche und dem sorgsam angelegten Garten.
    »Du bist ja so was von auf die Füße gefallen«, erklärte sie Dominique.
    »Ich weiß.«
    »Überall, wo man hinguckt, sieht man Bautafeln mit dem Logo von Delahaye Developments. Ich hatte nicht gewusst, dass Brendan so ein erfolgreicher Unternehmer geworden ist.«
    »Nicht überall«, korrigierte Dominique. »Doch das Unternehmen scheint wirklich tagtäglich zu expandieren. Er hat jetzt sogar ein Büro in den Docklands.«
    »Das hätte ich früher nie für möglich gehalten.« Maeve nahm einen der Haferkekse, die Dominique gebacken hatte, und biss hinein. »Hm, köstlich. Und das ist also aus dir geworden?«, feixte Maeve. »Eine wahnsinnig sexy, attraktive junge Mummie, die am Herd steht und bäckt?«
    Dominique prustete los. »Wohl eher nicht. Diese Kekse sind das Einzige, was ich wirklich gut hinkriege. Aber als Gastgeberin bin ich nicht schlecht, glaube ich, auch wenn mir diese Einladungen, die ich zu Hause gebe, irgendwie so seltsam erwachsen vorkommen.«
    »Ich beneide dich.«
    »Wieso?«
    »Du bist erst neunundzwanzig Jahre alt und dein Leben verläuft bereits in geregelten Bahnen. Ich dagegen führe ein Singledasein und bin außerdem eine hoffnungslose Chaotin. Hast du schon Das Tagebuch der Bridget Jones gelesen? Diese Bridget könnte glatt ich sein.«
    Dominique schüttelte den Kopf.
    »Es handelt von einer jungen Frau, die zu viel isst, zu viel trinkt, zu viel raucht, zu viel wiegt und einen Mann sucht.«
    Dominique lachte. »Und das bist du?«
    »Aber total«, bestätigte Maeve. »London ist ein schwieriges Pflaster, wenn man jung und eine Singlefrau ist und eigentlich mal heiraten und Kinder haben möchte, und Dublin ist in dieser Beziehung, fürchte ich, kein bisschen besser.«
    »Warum willst du überhaupt Familie haben? Dieses Leben mit Essen, Trinken, Rauchen hört sich doch gut an.«
    »Du machst wohl Witze. Alle diese jungen Singlefrauen sind doch ständig auf der Suche nach ihrem Märchenprinzen. Nur dass die Chance gleich null ist, dass er irgendwo an der Ecke steht. Du hingegen hast ihn schon gefunden.«
    »Ja, aber in der verkehrten Reihenfolge«, sagte Dominique.
    »Das spielt keine Rolle, solange das Ergebnis stimmt.«
    Die Küchentür ging auf, und Kelly kam hereinspaziert. Maeve machte große Augen.
    »O mein Gott!«, rief sie aus. »Bist du groß geworden. Und so hübsch.«
    »Kelly, ich hab dir doch schon von Maeve erzählt«, sagte Dominique. »Wir sind zusammen zur Schule gegangen.«
    »Hallo.« Kelly begrüßte Maeve mit einem ungeduldigen Kopfnicken. »Mum, darf ich mit Anastasia ins Kino gehen? Ihre Mutter bringt uns hin.«
    »Okay«, sagte Dominique. »Hast du Geld?«
    »Nicht genug«, erwiderte Kelly.
    »Da, schau.« Dominique öffnete ihre Geldbörse und reichte Kelly einen Schein. »Und kauf Popcorn für dich und Anastasia. Sag ihrer Mum einen schönen Gruß von mir und bedanke dich in meinem Namen.«
    »Mach ich. Bis später.« Und schon war Kelly wieder draußen.
    »Ich fasse es nicht. Sie wirkt ja schon richtig erwachsen«, sagte Maeve.
    »Ich weiß.« Dominique grinste. »Und deshalb solltest du noch mal darüber nachdenken, ob du wirklich mit mir tauschen möchtest. Ein zehnjähriges Kind erinnert dich jeden Tag daran, wie schnell die Zeit vergeht.«
    »Ja, aber zumindest leisten dir dabei dein Ehemann und deine Tochter Gesellschaft«, sagte Maeve und nahm sich noch einen Keks. »Ich dagegen … ich befinde mich genau an demselben Punkt, an dem ich schon vor zehn Jahren war. Mit dem einzigen Unterschied, dass ich in der Zwischenzeit mit ein paar Vollidioten geschlafen habe.«
    »Wenigstens bist du nicht schwanger geworden.«
    »Stimmt.« Maeve nickte. »Nachdem es dich erwischt hatte, war ich extrem vorsichtig.«
    »Na, da bin ich aber froh, dass ich ein abschreckendes Beispiel für dich war. Meine Mutter wäre entzückt, wenn sie das wüsste.«
    Maeve

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