Bis das Glück mich findet
frischgebackener Vater?«, erkundigte sich Dominique, als Greg mit ihrem Mineralwasser zurückkam.
»Gut.«
»Und mehr hast du nicht dazu zu sagen?« Dominique blickte ihn forschend an. »Du siehst fix und fertig aus. Ist es schwieriger, als du es dir vorgestellt hattest?«
»Nein, nein. Lugh ist ja so ein Schatz«, beeilte sich Greg zu sagen. »Ich hatte keine Ahnung, wie intensiv man für ein Kind empfinden kann.«
Dominique nickte. »Dir habe ich es zu verdanken, dass ich dieses Gefühl bei Kelly auch habe.«
»Du hättest es irgendwann von allein geschafft«, erwiderte Greg.
»Vielleicht.«
»Heute ist das erste Mal, dass ich mit ihm allein bin«, fuhr Greg fort. »Ich hatte mir ein bisschen Sorgen gemacht, aber der Kleine ist ja so toll, schläft einfach friedlich vor sich hin und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen.«
»Das wundert mich überhaupt nicht«, sagte Dominique munter. »Der kommt ganz nach seinem Vater. Daran siehst du, dass er ein richtiger Delahaye ist.«
»Danke.«
Dominique warf Greg einen verwunderten Blick zu. Sie hatte angenommen, dass er mehr Begeisterung über die Geburt seines ersten Kindes an den Tag legen würde, aber er schien bedrückt zu sein. Als würde er ihr etwas vorenthalten. Obwohl sie einander normalerweise alles erzählten.
»Willst du noch eins?«, fragte er, als sie ihr Mineralwasser ausgetrunken hatte.
»Eigentlich würde ich jetzt gern auf dein Angebot einer Tasse Tee zurückkommen.«
»Gut«, erwiderte Greg. »Dauert nur eine Minute.«
Er verschwand in die Küche, und Dominique ging zu dem Kinderwagen und schaute hinein. Lugh schlief immer noch tief und fest, die kleinen Hände neben seinem Gesicht zu zwei winzigen Fäustchen geballt. Kleine Babys sind einfach faszinierend, dachte sie. Doch selbst beim Anblick von Gregs süßem kleinem Sohn, der nach Milch und Babypuder duftete, regte sich in ihr nicht der Wunsch nach einem weiteren Kind. Lugh könnte vielleicht später mal in Brendans Betrieb einsteigen, dachte sie. Es könnte genauso gut Delahaye und Neffe heißen statt Delahaye und Sohn. Es sei denn, Kelly entschied sich einmal für ein Leben, zu dem Schutzhelme und derbe Arbeitsstiefel gehörten. Diese Möglichkeit gab es ja auch.
Sie verließ das schlafende Baby und setzte sich in einen der bequemen Korbsessel, als Greg mit dem Tee zurückkam.
»Danke.« Sie nahm die Tasse entgegen, streckte die Beine aus und ließ einen Fuß kreisen.
»Hübsche Schuhe«, sagte er beim Anblick ihrer pinkfarbenen, mit Silberspangen besetzten Stilettos.
»Bescheuerte Schuhe«, erwiderte sie. »Ich habe sie aus einer Laune heraus gekauft, und nun habe ich das Gefühl, sie tragen zu müssen. Aber für mich sind die viel zu hoch. Zu Emma würden sie viel besser passen.«
»Sie hat keine Probleme mit hohen Absätzen«, stellte Greg nüchtern fest.
»Wenn eine Frau trotz hoher Absätze einen grazilen Gang hat, so ist das ein triftiger Grund, sie zu heiraten«, sagte Dominique scherzend.
»Warum, glaubst du, hat sie mich geheiratet?«
Die Frage hing ein paar Sekunden lang im Raum, und Dominique überlegte, welche Antwort er wohl hören wollte.
»Weil sie dich liebt?«
»Spricht sie denn je über mich?«
»Was soll denn diese Frage?« Dominique runzelte die Stirn, dann zuckte sie mit den Schultern. »Ich schätze, alle Frauen reden über die Männer, die in ihrem Leben eine Rolle spielen. Ich rede über Brendan. Emma redet über dich.« Aber nicht viel, wie ihr plötzlich bewusst wurde. Ich erzähle ihr nicht viel von Brendan, und sie erzählt mir im Grunde kaum etwas von Greg. Wir vertrauen uns einander nicht an. Wir jammern nicht über unsere Männer. Aber wir versichern einander, dass unsere Männer viel und hart arbeiten und dass sie anständige Kerle sind. Aber wir tratschen nicht über sie. Wir behalten private Dinge für uns.
Was alles behält Emma für sich?, fragte sich Dominique. Und was genau behalte ich letzten Endes für mich?
»Jedenfalls sagt sie nie etwas Schlechtes über dich«, fügte sie leichthin hinzu. »Eigentlich macht sie nur Bemerkungen über dein gutes Aussehen und deinen männlichen Charme und schwärmt mir vor, was für ein toller Ehemann du bist.«
Greg schwieg.
»Ist alles okay?«, fragte Dominique.
»Natürlich.« Er zuckte mit den Schultern und lächelte sie an, als hätte sich die dunkle Wolke über ihm plötzlich verzogen, und dann plauderten sie unverkrampft über Babys und Kinderpflege, ohne dass sich befremdliche
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