Bis das Glück mich findet
Untertöne in seine Stimme schlichen.
Dominique blieb über eine Stunde lang, aber nichts deutete darauf hin, dass Emma in absehbarer Zeit heimkommen würde. Dominique musste sich auf den Weg machen, weil sie ja mit Brendan und Kelly zum Lunch verabredet war.
Greg, mit Lugh auf dem Arm, begleitete sie zum Tor.
»Es steht dir gut, Daddy zu sein«, neckte sie ihn.
»Danke.«
»Sag Emma, dass ich noch mal vorbeischaue, ehe wir wieder heimfahren.«
»Mach ich.«
Sie gab Lugh ein Küsschen auf die Stirn und lächelte Greg zu, der sie wie immer zum Abschied auf die Wange küsste. Dominique küsste ihn ebenfalls und sprintete dann zu ihrem Wagen, weil sie ein wenig spät dran war und Brendan und Kelly nicht warten lassen wollte. Sie legte den Gang ein und fuhr aus der Einfahrt. Im Rückspiegel sah sie, dass Greg mit Lugh auf dem Arm am Tor stehen blieb und ihr nachschaute.
Nach dem Mittagessen in der Stadt Carrigaline fuhren Brendan, Dominique und Kelly nach Castlecannon zurück, setzten sich auf eine niedrige verwitterte Steinmauer, von der aus man auf das silbrig graue Meer hinausschauen konnte, und schleckten Eis. Als Kelly nach einer Weile aufstand und zum Wasser ging, um Kieselsteine auf der Oberfläche hüpfen zu lassen, fragte Brendan seine Frau, ob sie nicht auch fand, dass dies der wunderschönste Platz auf der ganzen Welt war. Dominique nickte, fügte dann aber hinzu, so wunderschön auch wieder nicht, wenn er die ganze Zeit nur daran dächte, wo er überall neue Häuser bauen könnte.
»Häuser doch nicht«, erwiderte er. »Darum geht es bei dem Projekt, das ich im Auge habe, gar nicht. Es ist ein Gewerbepark.«
»Hier!« Sie machte ein entsetztes Gesicht.
»Nein. Weiter landeinwärts. Eine großartige Gelegenheit, um mit hiesigen Bauunternehmern zusammenzuarbeiten. Einige haben mich schon darauf angesprochen.«
»Findest du nicht, dass du dir ein bisschen viel auf einmal zumutest?«, sagte sie skeptisch. »Wohnhäuser, Hotels, Apartments, Gewerbegebiete …«
»Unser Unternehmen expandiert«, erklärte er. »Wir brauchen einen repräsentativen Firmensitz. Ich will, dass der hier ist.«
»In Castlecannon?«, fragte sie mit schriller Stimme.
»Also, den Gewerbepark kann ich hier nicht bauen«, erwiderte er. »Ich bekomme das Grundstück nicht. Der beste Baugrund liegt in der Nähe von Ringaskiddy.«
»Und was ist mit … Wir wohnen in Dublin, Brendan. Wie soll das gehen, wenn dein Firmensitz hier ist?«
»Ich will, dass diese Gegend hier auch profitiert«, erwiderte er. »Und deshalb werden wir hierherziehen, Domino.«
Sie starrte ihn ungläubig an. »Wann?«
»In einem Jahr oder so. Wenn ich das Haus gebaut habe.«
»Welches Haus?«
»Es gibt noch ein Grundstück.« Er schaute sie an, und seine Augen funkelten vor Begeisterung. »Von dort aus hat man einen Blick auf die ganze Bucht. Es wird fantastisch werden.«
Ihre Miene blieb skeptisch.
»Du willst die ganze Firma hierherverlagern?«
»Ja.«
»Und was ist mit Kelly? Und ihrer Schule?«
»Du meine Güte, Domino. Es gibt ja schließlich nicht nur in Dublin Schulen, weißt du?«
»Natürlich weiß ich das«, beeilte sie sich zu sagen. »Aber es ist eine schwerwiegende Entscheidung. Und du scheinst sie getroffen zu haben, ohne vorher mit mir darüber zu reden.«
»Es ist mein Job, wichtige Entscheidungen zu treffen«, entgegnete er. »Und jetzt rede ich ja mit dir darüber.«
Sie schwieg.
»Ich tue das, was für unsere Familie das Beste ist.«
»Tatsächlich?«
»Ja. Und du wirst nur ein paar Meilen von Emma entfernt wohnen. Sie ist doch deine beste Freundin, oder? Was willst du noch mehr?«
» Du bist mein bester Freund«, sagte sie. »Ich will nur eines, mit dir zusammen sein. Mit dir eine Familie haben und glücklich sein.«
»Ich weiß.« Auch er lächelte. »Du bist leicht zufriedenzustellen, Domino.«
»Zu leicht?«
»Manchmal. Aber das hier ist die richtige Entscheidung, glaube mir.«
Sie nickte. »Es leuchtet mir ja ein, aber ich habe erst ein, zwei Minuten nachdenken müssen.«
Ihr war klar geworden, dass Brendan recht hatte mit seinem Plan, nach Cork umzuziehen. Sie waren in keiner Weise an Dublin gebunden, und wenn sie nach Cork zögen, könnte sie näher bei den Delahayes und jenen Menschen wohnen, denen sie etwas bedeutete. In Dublin gab es niemanden, der ihr so wichtig war wie die Delahayes. Es würde auch nie jemanden geben.
Kapitel 12
A ls der Entschluss, nach Cork zu ziehen, feststand, konnte es Dominique
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