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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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heiß diskutiert wurde. Paul antwortete z. B. in einem Gespräch mit dem Motor Music-Internetmagazin im Oktober 2005 auf die Anmerkung des Interviewers, dass der düstere Gesang zu Fehlinterpretationen des Songs verleiten könnte: „Wenn man die Texte gedruckt liest und sie des durch den Vortrag bedingten Bedrohlichen beraubt sind, stellt man fest, dass gerade ‚Mann gegen Mann‘ eine ganz süße Lyrik über Schwule ist. In unserem Zusammenhang wirkt das fast wie das Gegenteil. Das finden wir aber gut. Da kann jeder gucken, wie locker er ist, das ist ein kleiner Test!“ Deutliche Worte dazu fand Oliver Riedel im
Break Out
-Interview für das Heft 08/05: „Wir haben den Song vorher einigen Schwulen vorgespielt, und die fanden den Titel ganz gut! (…) Wir hatten auf jeden Fall nicht vor, eine Schwulen-Hymne zu schreiben. Natürlich ist es ein kritisches Thema, wie ein heterosexueller Mensch mit dem Thema homosexueller Mensch umgeht. Vielleicht können wir dazu beitragen, dass das Wort ‚Schwuler‘ etwas entschärft und der negative Touch relativiert wird.“
    Rammstein standen mit ihren Bemühungen, der negativen Kritik etwas entgegenzuhalten, nicht allein da. Da waren natürlich die Fans, die treu zu ihnen hielten und, wann immer sich die Anhängerschaft in der Öffentlichkeit äußerte, die Ansichten der Band verteidigten. Dazu kamen Berichte desjenigen Teils der Medien, der Rammstein nicht nur in Bausch und Bogen verdammte, sondern durchaus wohlwollende Kommentare über verschiedene Vorwürfe schrieb. Das geschah zum einen natürlich in vielen Heavy-Rock-, aber auch anderen Musikmagazinen. So äußerte sich dasAlternative-Rock-Magazin
Das Ding
im September 2004: „Auch müsste eigentlich klar sein, dass hier lediglich Meister der gekonnten Provokation am Werk sind, die ihr Auftreten und das Spielen mit Symbolen nicht kommentieren. (…) Es ging ja gleich zu Beginn hoch her, wenn die Diskussion auf die Rammsteiners zu sprechen kam. Neonazis sollen sie sein und Gewalt verherrlichende Doofköppe. So richtig gerecht wird man dem Sechser jedoch nicht, wenn man Simplizismen dieser Art bemüht.“
    Ähnlich war im Metal-Magazin
Rock Hard
in der Ausgabe 06/01 zu lesen: „Rammsteins Gebrauch von Wörtern und Gesten ist so auf deren ureigenste Bedeutung reduziert, dass davon eine gewaltige Faszination ausgeht. Dabei entsteht, wenn diese Tabubrüche mit einem spitzbübischen Lächeln abgehandelt werden, durchaus eine Lyrik mit Tiefgang. Rammstein sagen der Spaßgesellschaft den Kampf an – und sind doch längst nicht nur in Amerika schon untrennbar mit ihr verbunden. Damit haben sie allen selbst ernannten Kulturkämpfern in Deutschland eine lange Nase gedreht, die ängstlich-nervös an den Grenzen zwischen Ästhetik und Rechtspopulismus festhielten. Längst sind Leni-Riefenstahl-Bücher und -Kalender an jeder Ecke zu bekommen. Political Correctness wird als leicht angestaubter Markenname belächelt.“
    Und sogar das Online-Jugendmagazin
Zünder
der sehr kritischen Wochenzeitung
Die Zeit
interpretierte bei einer CD-Kritik von „Rosenrot“ in der Ausgabe 41/05 den Song „Mann gegen Mann“ als schwulenfreundlich: „Politische Botschaften werden seit ‚Links 2 3 4‘ auf dem dritten Longplayer ‚Mutter‘ direkt ausgesprochen. ‚Mann gegen Mann‘, das auf ‚Rosenrot‘ dafür zuständige Stück, ist eine homoerotische Fantasie in Moll. Diesmal lautet die Message: Schwulsein ist irgendwie okay.“
    Auch andere Medien, die nicht die Musik als zentrales Thema hatten, konnten mit manchen Vorwürfen, die der Band gemacht wurden, wenig anfangen, wie etwa der
Stern
in seiner Ausgabe 14/01: „Tatsächlich sind die Texte mit ihrer Darstellung von Sex und Gewalt oft nah an der Zensurgrenze – aber Faschismus steckt nicht einmal zwischen den Zeilen.“ In diesem Tonfall berichtete auch die Zeitung
Die Welt
in ihrer Ausgabe vom 18. 09. 2004 über den Vorwurf, dass Bands wie Rammstein für Terroranschläge mitverantwortlich zu machen seien, wenn die Täter doch ihre Musik gern hörten: „Man muss die Musik nicht mögen, um das unsinnig zu finden. Man darf ihre Themen ekelig finden. Man kann Rammsteins provokant teutonisches Getue albern finden und die Rockschausteller dennoch vor der regelmäßigen Empörung schützen.
    Was erklärt es, wenn gewissenlose Terroristen ‚Weil der Meister uns gesandt, verkünden wir den Untergang‘ beim Töten und beim Sterben hören? Dass es böse ist, zumindest fahrlässig, so was zu

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