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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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tut mir wirklich leid, es war keine Absicht“, verteidigte er sich abermals. „Ich kaufe dir ein neues Getränk, okay?“
    Der Mann sah auf und ihre Blicke trafen sich, woraufhin Tony regelecht erstarrte.
    Er kniete dem Mann gegenüber, dem er vor kurzem im Fahrstuhl begegnet war. Und wieder lächelte der nur freundlich.
    „Ist nicht so schlimm“, sagte er, wobei man seinen Akzent vernahm. Ein ganz eindeutig norwegischer Akzent, wie Tony bemerkte.
    Als kurz darauf ein Hotelangestellter heraneilte und den Rest der Scherben zusammenkehrte, kamen sie wieder auf die Beine, blieben allerdings neugierig voreinander stehen.
    „Ich hoffe, ich habe deine Aufzeichnungen nicht zerstört“, fragte Tony etwas nervös, dabei deutete er auf die vielen Zettel, die auf dem Tisch lagen und ein wenig von dem umgestoßenen Getränk bespritzt worden waren. Doch der junge Mann winkte sofort ab.
    „Sind nur Notizen. Ich arbeite sonst am Laptop …“
    Tony sah Noten und Wortfetzen auf den weißen Blättern, als er einen weiteren Blick wagte.
    „Du komponierst?“
    Der Mann nickte. „Ja.“
    Tony stöhnte innerlich auf. Das durfte echt nicht angehen, bitte nicht … aber er brauchte die absolute Gewissheit und riskierte es.
    „Ich bin Tony Wilson, Manager von RACE.“
    „Angenehm.“ Sie schüttelten die Hände. „Ich bin Erik Baardson, Bassist von Wooden Dark .“

    „Mann o Mann, Tony dieser Tollpatsch!“ Angus kicherte laut, nachdem er das Malheur mit dem Glas amüsiert mitverfolgt hatte. „Und jetzt labert er dem Typen auch noch eine Blase ans Ohr, wer ist denn das? Irgendwie kommt der mir bekannt vor.“
    „Das ist Erik“, erklärte Dylan, der daneben auf einer Liege lag und sich sorgfältig mit Sonnenmilch eincremte. „Der gehört zu Fahlstrøms Leuten.“
    „Ach herrje!“ Angus stöhnte auf. „Vielleicht sollten wir Tony warnen, haha.“ Er verstummte und schüttelte den Kopf. „Nun sieh dir das an.“ Er deutete nach vorne. „Wir haben fast 40° im Schatten und Fahlstrøm trägt noch Hose und Shirt. Nicht zu fassen!“
    Sofort sah Dylan auf und unterbrach das Hantieren mit der Sonnencreme. Tatsächlich! Thor erschien am Pool, trug ein schwarzes T-Shirt, eine ebenfalls dunkle Hose im Militärslook und dazu schwere Boots.
    „Der spinnt, eindeutig!“ Angus setzte seine Sonnenbrille auf und lehnte sich entspannt zurück. Er sah nicht mehr, wie Thor
    vor einer Liege Halt machte und sich plötzlich auszog, bis er nur noch mit dunklen Shorts auf der Liege Platz nahm.

    Dylans Herz pochte schmerzhaft. Aber es führte kein anderer Weg ans Ziel. Wie lange hatte er jetzt auf diesen Moment gewartet? Wie lange hatte er die Ungewissheit in sich getragen? Er musste Thor zu Rede stellen, die Angelegenheit klären. Das hatte er sich fest vorgenommen.
    Unbemerkt ließ er Angus zurück und schlich ebenso unauffällig an Tony und Erik, die sich noch immer angeregt unterhielten, vorbei, bis er an Fahlstrøms Liege angekommen war.
    „Hi!“, grüßte er und erhielt nur ein müdes Brummen als Antwort.
    „Wir sollten mal reden …“
    Es dauerte eine Weile, bis sich Thor überhaupt regte. Müde sah er Dylan aus blinzelnden Augen an.
    „Was?“ Er runzelte die Stirn. „Wie siehst du denn aus, Perk? Was soll diese Pampe in deinem Gesicht?“
    Augenblicklich hob Dylan seine Hand. Dick lag die Sonnencreme noch auf seinen Wangen, seiner Nase und der Stirn. Das hatte er glatt vergessen …
    Mit hektischen Bewegungen rieb er sich die Creme in die warme Haut, dann nahm er auf der Liege neben Thor Platz und sprach weiter, allerdings so leise, dass kein anderer es sonst hören konnte.
    „Ich muss mit dir reden. Es ist wichtig.“
    „Ja, und?“ Thors Augen waren längst wieder geschlossen. „Was ist los?“
    „Müssen wir das unbedingt hier besprechen?“, hakte Dylan nach. Er sah sich um. Irgendwie fühlte er sich beobachtet. Fehlte nur noch, dass Julia ihre Kamera zückte und Fotos machte.
    Da erhob sich Thor ein wenig.
    „Perk, was willst du?“
    Dylan senkte den Blick. Augenblicklich fühlte er sich wieder
    so winzig, machtlos, ganz ohne Konzept. Wie konnte das bloß angehen?
    „Es ist wegen uns“, sprach er weiter. „Bei unserem letzten Treffen ist etwas passiert, was …“ Er schluckte und stoppte mit seiner Schilderung. Vielleicht sollte er ganz anders beginnen? „Ich kann mich zwar nicht mehr an alles erinnern, aber …“
    Da lachte Thor laut.
    „Oh, das kann ich mir denken. Du warst ja auch so was von besoffen,

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