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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Landstraßen fern, dachte sich Dylan, war ja klar, dass sie wieder eine Ausnahme machten.
    Schließlich bremste Thor ungnädig ab, sodass Dylans Oberkörper leicht nach hinten gedrückt wurde.
    „Hey, was soll das?“, schrie er erbost. „Warum hältst du an?“
    „Ich muss pinkeln, was dagegen?“ Fahlstrøm stieg aus dem Wagen und war sogleich in der Dunkelheit verschwunden. Dylan drehte sich perplex um.
    „Du kannst doch nicht einfach wegrennen!“
    Ohne zu überlegen folgte er. Sie parkten direkt am sandigen Straßenrand. Im Dunklen konnte Dylan Büsche, große Felsen und einzelne Bäume erkennen. Und schließlich erfasste er auch Thors Statur.
    „Weiß du, wie gefährlich diese Strecken hier sind? Und du haust einfach ab!“
    „Sag mal, Perk, willst du mir jetzt auch noch beim Pinkeln zusehen, oder was? Verzieh dich!“
    Thors Stimme dröhnte.
    „Als ob du etwas zu verbergen hättest, was ich nicht schon längst gesehen habe!“, schrie Dylan, dennoch trat er ein paar Schritte zurück. Dass Thor noch immer missgestimmt war, gefiel ihm gar nicht, und er bemerkte, wie er sich selbst schon wieder aufregte.
    „Oh, Perk.“ Thor kam näher, fummelte dabei an seiner Hose herum. „Wovor hast du Angst? Vor Kojoten oder Taschendieben? Du wirst doch sonst mit jedem Schläger fertig oder nicht?“
    „Ich hab einfach keinen Bock wegen ein paar Mäuse mein Leben zu riskieren!“
    Sie standen sich dicht gegenüber. Und Dylan verspürte die große Lust wieder auszurasten, zuzuschlagen, so wie früher.
    „Weißt du, Perk, allmählich bereue ich es, dich mitgenommen zu haben.“
    „Und ich bereue, mitgekommen zu sein.“
    „So, so …“ Thor drehte sich weg, ging auf das Auto zu. Er war sichtlich an keiner Schlägerei interessiert. Dylan fixierte ihn nachdenklich. Was hatte dieser Idiot bloß wieder vor?
    Nach einigen Sekunden, in denen Thor nur starr am Auto stand und wie scheintod erschien, richtete sich sein Blick fast unbemerkt nach oben.
    „Siehst du die Sternschnuppen? Wenn man welche erblickt, kann man sich was wünschen, heißt es.“
    Dylan wandte den Kopf. Was sollte das denn jetzt? „Wo? Ich sehe keine.“
    „Hinter dir! Ganz oben!“
    Jetzt drehte sich Dylan komplett. Verkrampft sah er in den Sternenhimmel, doch von Sternschnuppen keine Spur. „Wo genau? Ich sehe nichts!“
    Im Hintergrund klappte die Wagentür zu. Der Motor heulte auf, und schon setzte sich das Auto in Bewegung. Als Dylan sich erschrocken zurückdrehte, schlug ihm der aufgewirbelte Staub direkt entgegen.
    „Hey! Warte! Bist du verrückt?“
    Er sah die Rücklichter des Chevrolets sich zügig entfernen. „Bleib stehen! Hey!“
    Ein paar Schritte begann er zu laufen, aber schnell wurde ihm bewusst, dass es keinen Sinn machen würde, dem Wagen zu folgen. Thor hatte ihn reingelegt und machte keine Anstalten umzudrehen.
    Ein paar Minuten später waren nicht einmal mehr die Rücklichter zu sehen, und die dunkle Nacht legte sich um Dylan wie eine zweite Haut.

    Er war den Weg weitergegangen, so lange, bis seine Wut ein wenig abgeebbt war, und er endlich am Horizont ein Licht erblickte.
    Es gab für ihn nur diesen Weg. Sie waren mit dem Auto über eine Stunde gefahren. Nachts, zu Fuß, den Rückweg anzutreten, wäre verrückt gewesen.
    So blieb Dylan nur der Weg weiter, geradeaus. Irgendwo musste Thor ja auch wieder angehalten haben, oder?
    Das Licht vor ihm wurde deutlicher. Es war ein blinkendes Neonschild mit den Worten: „Motel – Open 24 h“. Vor dem Gebäude stand, wie erwartet, der blaue Leihwagen.
    Wie lange er gegangen war, wusste er beim besten Willen nicht, aber er fühlte sich kaputt und müde, als er die kleine Rezeption des Motels betrat.
    „Hier muss vor Kurzem ein langhaariger Typ eingecheckt haben, er fährt den Chevrolet … Welches Zimmer haben Sie ihm gegeben?“, fragte Dylan den Mann, der hinter der Rezeption stand. Ein etwas schmieriger Kerl, wie Dylan fand. Hoffentlich waren die Zimmer nicht genauso ungepflegt.
    „Wollen Sie bei ihm im Zimmer übernachten?“, fragte der Mann direkt.
    Dylan zuckte mit den Schultern. Musste er wohl. Immerhin war es mitten in der Nacht.
    „Und wenn?“
    „Das macht dann noch fünfzehn Dollar extra.“
    Dylan verzog unzufrieden das Gesicht, dennoch war er froh, dass er sein Portemonnaie eingesteckt hatte. Ohne Worte blätterte er das fehlende Geld auf den Tresen.
    Der Mann nahm es sofort an sich. „Er hat Zimmer 7.“
    „Besten Dank“, zischte Dylan. „Und wo kann ich hier

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