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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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dass der die Wahrheit sagte, und das komische Gefühl in seinem Magen verschwand fast gänzlich.

    Die Santa Monica Mountains erstreckten sich weitläufig um das Motel herum. Als sie nach dem Frühstück ein paar Schritte gingen, bot sich ihnen ein imposanter Anblick.
    Der strahlend blaue Himmel ließ die Berge und die grün bewachsenen, unbewohnten Flächen unendlich erscheinen.
    Eine ganze Weile standen sie still da, rauchten eine Zigarette und ließen den wundervollen Ausblick auf sich wirken. Ihr Trip hatte sich gelohnt, in jeder Hinsicht.
    „Wirklich schön, diese Landschaft“, stellte Dylan fest. Er drehte sich zu allen Seiten, ließ seinen Blick schweifen.
    „Du bist mit der puren Natur nicht so vertraut, wie?“, fragte Thor sogleich.
    „In London gibt es nicht viel Grün“, gestand Dylan. Dabei wurde ihm bewusst, dass er der absolute Stadtmensch war. Thor dagegen lebte buchstäblich in der Wildnis, war Berge, Wälder und Seen gewohnt. Er suchte die Weite, die Einöde, brauchte die tägliche Ruhe, um sich entfalten zu können. Dylan überlegte, ob ihm das auch gefallen würde.
    Wir könnten doch einfach abhauen, durchbrennen. Wir lassen das letzte Konzert sausen und fahren fort, irgendwohin. Wir könnten tagsüber meilenweit fahren und abends ungehemmt ficken, so wie in der vergangenen Nacht …
    Dylan seufzte laut.
    „Hast du was gesagt, Perk?“
    „Nein, nein …“
    „Wir sollten dann lieber mal zurückfahren, bevor sich dein Tony wieder Sorgen macht.“
    Thor drehte sich und marschierte langsam voran, Richtung Motel. Gemächlich setzte er dabei einen Fuß vor den anderen, als sei er lange Märsche ebenso gewohnt, wie diesen steinigen Weg.
    „Warte!“ Dylan folgte aufgeregt.
    Thor drehte sich. „Ja?“ Prompt spürte er Dylans Arme, wie sie sich um seinen Hals schlangen. Er spürte Dylans Körper, der sich fest an ihn schmiegte und dessen Lippen, die einen ebenso festen Kuss auf seinen Mund drückten. Sie küssten sich zuerst stürmisch, gierig, dann wurden ihre Gemüter ruhiger, der Kuss intensiv und sinnlich, fast zärtlich, bis sich Thor langsam aus der Umarmung löste.
    „Aber sonst ist alles okay bei dir, Perk?“
    Dylan nickte. „Ja, soweit ist alles okay.“

    Kurz darauf fuhren sie zurück.
    Und Dylan bemerkte eine gewisse Melancholie in sich aufsteigen, als er daran dachte, was für eine Zeit hinter ihm lag, welche Erlebnisse.
    Er blickte neben sich auf Thor, der ein schwarzes Muskelshirt trug und an den Armen breite Nietenarmbänder. Thors Haar war offen, es lag gewellt auf seinem Rücken und wurde hier und da von dem Fahrtwind durchwirbelt. Erneut wurde Dylan bewusst, dass Thor Fahlstrøm, mit seinem hageren Gesicht und den hohlen Wangen dazu, wahrlich keine Schönheit war. Seine Stirn war vielleicht zu hoch, seine Nase zu gerade, der Bart zu spitz, zu verwegen.
    Und doch löste seine Erscheinung bei Dylan eine Art Faszination aus, eine Anziehungskraft, der er sich längst nicht mehr entziehen konnte.
    „Irgendwie komisch, dass die Tour bald zu Ende ist, oder?“, gab Dylan von sich, dabei dachte er daran, dass es wirklich nur noch ein Auftritt war, der ihn und die Bands von ihrem wohlverdienten „Urlaub“ trennte.
    „Nichts ist für immer.“ Thor sah bei seiner emotionslosen Äußerung stur auf die Straße. War das tatsächlich seine Lebensphilosophie?
    „Freust du dich auf zu Hause?“ Dylans Blick war forschend.
    „Klar!“ Ein leichtes Lächeln huschte über Thors Gesicht. „Endlich wieder lange schlafen, fischen gehen, grillen am See.“
    „Ja, zur Ruhe ist man während der Tour ja nun wirklich nicht gekommen.“ Dylan lächelte ebenfalls. Dabei dachte er daran, was ihn daheim in England erwarten würde.
    Ein Alkoholentzug, Shopping Exzesse bei Harrods, Fotosessions und Interviews für zahlreiche Musikzeitschriften. Er würde zwei Beutel Fanpost durchwühlen und nicht mal ein Drittel davon beantworten … Er würde sich langweilen und früher als geplant mit der Arbeit an dem neuen Studioalbum anfangen. Daran wollte er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht denken.
    „Das letzte Konzert – in Los Angeles.“ Seine Stimme klang verträumt, dabei lehnte er sich entspannt in den Sitz zurück, als würde er sich alles bildlich vorstellen.
    „Das wird sicher wunderbar.“
    Die träumerische Atmosphäre wurde sogleich von Thors gehässigem Lachen getrübt.
    „Ha, es wird werden, wie jedes andere Konzert auch. Oder hat sich deine Band irgendein Special

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