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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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ausgedacht?“
    Dylans Gesichtszüge wurden glatt, die Stimmung bedrückt. „Nein, leider nicht.“
    Er drehte seinen Kopf, sah zur Seite, auf die großen Palmen, die selbst nicht zu wissen schienen, ob sie unter der Sonne grün strahlen oder braun welken sollten. „Es war aber auch nicht wirklich Zeit, um sich etwas zu überlegen, oder?“ Der warme Wind fuhr durch sein Haar. Eigentlich wollte er nicht zurück ins Hotel.
    „Da gehört nicht viel Überlegung zu, um es den ganzen Tour- und Pressefuzzis zu zeigen und zudem die Fans zu beeindrucken.“ Thor war davon überzeugt und Dylans Neugier sofort geweckt.
    „Ach ja, hast du eine Idee?“
    Es war später Vormittag, die Sonne hatte die Luft längst erwärmt, und Tony lobte sich den Sonnenschirm, den er über ihren Häuptern aufgespannt hatte. Auch der Eiscafé kühlte ihn ein wenig ab, allerdings verschwand seine gute Laune sofort, als er Thor Fahlstrøm erblickte, der auf die weitläufige Terrasse trat und sich prüfend umsah.
    „Oh, sie scheinen zurück zu sein.“ Erik, der Tony Gesellschaft geleistet hat, stand sofort auf. Was er kurz darauf mit Thor besprach, hörte Tony nicht mehr. Doch er bemerkte ihre nachdenklichen Gesichter, die Falten auf ihrer Stirn. Und dass Fahlstrøm sofort die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, und die vertraute Zweisamkeit der beiden Männer zerstörte, stimmte Tony noch wütender.
    „Du entschuldigst mich?“ Erik war wieder an den Tisch getreten, klappte sein Laptop, an dem er zuvor gearbeitet hatte, zu und lächelte entschuldigend. „Ich muss noch ein paar Dinge mit Thor besprechen, wegen der Show morgen.“
    Tony nickte, wenn auch nicht wirklich einsichtig.
    Trotzdem verspürte er eine gewisse Erleichterung, als sich wenige Minuten später auch Dylan blicken ließ, und sich offensichtlich bei bester Gesundheit befand.
    „Ein Glück bist du wieder da“, äußerte sich Tony. „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Woher kam das Blut in deinem Zimmer? Was habt ihr gemacht? Bist du verletzt?“
    Dylan schüttelte den Kopf, während er sich langsam auf einen der Stühle schob. Er war entsetzlich müde, ersehnte eigentlich nur ein weiches Bett.
    „Nichts schlimmes … kleines Ritual … Thor und ich sind jetzt Blutsbrüder.“ Er gluckste, als wäre diese Aussage eine exzellente Pointe, aber Tony konnte nicht lachen.
    „Blutsbrüder? Hat er dich also endlich soweit, dass du jeden Mist mitmachst?“ Tony konnte seine Unzufriedenheit nicht verbergen. Zu gut konnte er sich an die Anfänge der Tournee zurück erinnern. Hatten sich diese beiden Männer nicht bis aufs Blut gehasst? Und nun hatten sie sich bis aufs Blut miteinander verbunden?
    „Ihr spinnt doch total …“
    Tony konnte gar nicht aufhören, seinen Kopf zu schütteln. Trotzdem schritt er nicht ein, als Dylan nach dem Eiscafé griff und ihn gierig austrank, sich dann seufzend zurücklehnte. Seine Augen waren hinter einer großen Sonnenbrille versteckt. Tony wollte gar nicht wissen, wie er dahinter aussah. Und er bemerkte die dunklen Male an Dylans Hals. Eindeutig Knutschflecke.
    „Ich weiß noch genau, wie es dich schockiert hat, dass Fahlstrøm dir an die Wäsche gegangen war. Du wolltest ihn anzeigen. Und nun? Gehst du wohl schon freiwillig mit ihm ins Bett, wie es scheint.“
    „Kann dir ja wohl egal sein!“ Dylan erhob sich ruckartig.
    „Vielleicht kann es mir egal sein!“, konterte Tony lauthals, sodass einige der anderen Hotelgäste zu ihnen herübersahen. „Mir ist aber nicht egal, wenn du den letzten Gig in den Sand setzt, nur weil du völlig übermüdet und entkräftet bist!“
    „Ja, ja!“ Dylan entfernte sich Richtung Hoteleingang. „Ich geh pennen, zufrieden?“

    Dylan hatte es gerade noch geschafft, sich bis auf die Unterhose auszuziehen, dann war er ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen.
    Am späten Nachmittag hämmerte es ungnädig an seiner Tür. Schwer konnte er die Uhrzeit auf dem Handydisplay entziffern. Kurz nach 16 Uhr? Wer konnte das sein?
    Das Klopfen an seiner Tür hörte nicht auf.
    „Ja… ich komm’ ja schon!“
    Er quälte sich zur Tür, gab sich erst gar keine Mühe, etwas überzuziehen. Diesmal war er allerdings wirklich erstaunt, als er Thor erblickte. Um diese Uhrzeit?
    „Sorry, hab geschlafen.“
    Dylan fuhr sich über das müde Gesicht. Er hatte das Gefühl faltig und unattraktiv auszusehen. Verlegen strich er sich das ungekämmte Haar hinter die Ohren. Seine Stimme war kaum hörbar. „Was gibt’s

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