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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Schultern, doch sie lächelte über das ganze Gesicht, hatte ihre Kamera schon längst in Position. Ein Zeichen dafür, dass sie gespannt war, auf das, was kommen würde.
    „Ich weiß nicht!“, rief sie zurück. „Aber es wird gut, das wette ich … Es wird gut!“
    „Was denn? Was wird gut?“
    Er bekam keine Antwort mehr. Stattdessen wurde die Absperrung gegen seinen Rücken gestoßen, die Fans drängten sich immer mehr in die ersten Reihen, obwohl auf der Bühne noch immer nichts zu sehen war – nur dichter Nebel, oder?
    Tony reckte seinen Hals. Die Musiker von Wooden Dark standen immer noch regungslos auf der Bühne, nur von Thor Fahlstrøm war nichts mehr zu sehen, stattdessen füllte dichter Nebel die Bühne aus, trotzdem meinte Tony, inmitten Angus mit seiner Gitarre erkennen zu können.
    „Verdammt!“, fluchte er. Sein Ausruf wurde von dem Geräuschpegel sofort geschluckt.
    Fans schrien hinter ihm in enormer Lautstärke. Es waren Electro Fans, unschwer zu erkennen. Sie pressten ihre Körper nach vorne, zusammen mit den Metallern.
    „Dylan!!!“, schrie jemand, und Tony erstarrte. Zugleich erahnte er, was geschehen würde.
    „Aufhalten!“, schrie er, was niemand wirklich registrierte. „Das Ganze muss aufgehalten werden!“
    Einer der Sicherheitskräfte griente ihn an – und unternahm, wie auch die anderen – nichts.
    Es war längst zu spät. Die ersten Töne einer Gitarre erklangen, schließlich setzte auch das Schlagzeug ein. Der treibende Rhythmus brachte sofort Bewegung in das Publikum. Die Spannung stieg, als die Musik noch lauter wurde und der Bass dumpf dominierte.
    Man konnte Angus jetzt genau erkennen, wie er mit den Musikern von Wooden Dark auf der Bühne stand und sie zusammen ihre Gitarren „quälten“.
    Das Lied ging in einen Trommelwirbel über, schließlich legte sich ein einzelner Scheinwerfer auf Angus, der ein kurzes Akustik-Gitarrensolo hinlegte, dann setzte die komplette Besatzung wieder ein und eine Stimme wurde hörbar:
    „Auuuu - roooo - raaaa swims in the ether …“
    Die Fans kreischten, als sie die Stimme erkannten.
    Aus dem hintersten Winkel der Bühne erschien Dylan. Sein Gesang war klar, hell und füllte die komplette Halle aus. Singend kam er näher, direkt auf das Publikum zu.
    „Eeee –meeee- rald fire scars the night sky...”
    Und kaum hatte er diese weiteren Worte vorgetragen, ertönte lautes Krächzen im Hintergrund:
    „Solstafir!!!“
    Thor Fahlstrøm betrat die Bühne, die Fans jubelten laut, sie rissen ihre Arme in die Höhe, sprangen im Takt, so fanatisch wie nie zuvor.
    Nur Tony konnte kaum glauben, was er sah. „Nein!“, stöhnte er. „Scheiße!“
    „Amber streams from Sol,
are not unlike the waves of the sea,
nor the endless horizon of ice“
    Dylan war vorne an der Bühne angekommen, und während er weiter sang, suchte er Kontakt zu den Fans. Er berührte ihre Hände, ließ sich anfassen. Ein paar Mädchen in den ersten Reihen zogen an seiner Kleidung, an seinem durchsichtigen Shirt und seiner Bondagehose.
    „ Solstafir!!!“ Fahlstrøm folgte und schrie abermals in das Mikrofon, hob dazu seine freie Hand zum Teufelsgruß. Es reichte aus, um auch die Metaller zu beeindrucken. Mitsamt den anderen Fans wippten sie mit den Köpfen und bewegten sich zur Musik. Die Stimmung kochte. Dass beide Sänger vereint ein Duett hinlegten, übertraf jegliche Erwartung.
    Auch Julia schrie voller Begeisterung, dabei schoss sie ein Foto nach dem anderen.
    Derweilen hatte sich Dylan in Thors Richtung gedreht, von seinem Geschrei ebenfalls gefesselt, starrte er ihn regelrecht an.
    Nun trat einer der Wooden Dark Gitarristen in den Vorder
    grund, begleitet von Erik am Bass, folgte ein längerer Gitarrenpart.
    Schließlich trat Angus wieder nach vorne. Die Scheinwerfer strahlten ihn an, sodass er ein erneutes, diesmal eindringlicheres Gitarrensolo anführte.
    Niemand bekam wirklich mit, wie Dylan sich dabei in Bewegung setzte, genau auf Fahlstrøm zu, wie er dicht vor ihm stehen blieb, und sie plötzlich in einem innigen Kuss versanken.
    Erst, als die Scheinwerfer unerwartet herumschwenkten und das Paar hell beleuchteten, konnte es jeder im Saal mitverfolgen.
    Nachfolgend zeigte auch die Leinwand im Hintergrund die beiden Männer eng umschlungen. Eine regelrechte Welle der Hysterie schwappte über die Reihen der Fans. Sie schrien, kreischten bei diesem Anblick, einige vor Entzücktheit, andere vor Empörung. Für einen kurzen Moment schien Panik auszubrechen. Die

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