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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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unterschreiben. Ich bekomme Extrapunkte.«
    Ich riss meinen Blick von Gabe los und erinnerte mich daran, dass ich eine Mutter war und zwei Söhne hatte. Ich sah Joel an, der neben meiner Mom stand und mit einem Bündel Papier wedelte. »Leg es auf den Tisch, Joel, dann unterschreibe ich es.«
    Er grinste. »Gramps und ich haben ein cooles Projekt gemacht.

    Ich werde eine Eins bekommen und den regionalen Wettbewerb gewinnen.«
    Ich lächelte ihn an. »Ich wette, das wirst du.«
    Er umarmte meine Mom und tappte dann ins Bett, wahrscheinlich plante er schon, die Welt zu erobern, nachdem er die Welt der Wissenschaft bereits gemeistert hatte.
    »Samantha, mir ist unwillkürlich dein Rolodex aufgefallen.«
    Ich trank die Hälfte meines Biers, dann sah ich meine Mutter an. »Ich habe es benutzt, als ich noch ehrenamtlich tätig war, Mom.«
    »Sehr clever. Es wird hilfreich sein, wenn du dir einen Kundenstamm aufbauen willst, nachdem du deine Zulassung als Immobilienmaklerin bekommen hast.« Sie ging ein paar Schritte, um ihre Tasche vom Sessel zu holen, und wandte sich dann zur Tür. »Ich muss los. Ich habe morgen früh ein Treffen mit einem Kunden. Ach, und falls du und dein Großvater wegen des Mordes an Faye herumschnüffelt …«
    Ich starrte sie an und wappnete mich für die Predigt.
    Schließlich mussten Immobilienmakler gewisse Standards einhalten. Die Tatsache, dass ich nie eine Immobilienmaklerin werden würde, war nicht Teil der Welt meiner Mom.
    »Mom, Faye war meine Kundin, ich bin nur …«
    »Erspar mir das, Samantha.«
    Ich machte automatisch den Mund zu und wurde rot. Ich wagte es nicht, Gabe anzusehen. Ich war vielleicht unfähig, meiner Mutter zu widersprechen, aber ich hätte kein Problem, Gabe das Lächeln auszutreiben. Also sah ich weiterhin Mom an.
    In ihrem Gesicht verschwand die sorgfältig einstudierte Kultiviertheit, und ihre Wurzeln in der billigen Wohnwagensiedlung blitzten auf. »Wenn du das unbedingt machen willst, Samantha, dann finde das Schwein, das Faye umgebracht hat. Keine Frau sollte ermordet werden, weil sie versucht, ihr Leben zu verbessern. Ach, und einer von euch sollte lieber mal nach deinem Großvater suchen. Er hat ein Fernglas und dieses Abhörgerät von Joel mitgenommen.«
    Sie drehte sich um und ging.
    Verblüfft beobachtete ich, wie die Haustür zufiel.
    »Cool. Erinnert mich irgendwie an dich.«
    Ich wirbelte herum und sah Gabe an. »Ich bin nicht wie meine Mutter!«
    Er lachte und senkte seinen Blick auf meinen Busen. »Ich mag deine Ausrüstung. Aber ich würde sagen, dass sich hinter der kultivierten Oberfläche deiner Mom ein messerscharfer und raffinierter Verstand verbirgt, genau wie der ihrer Tochter.«
    Mist. »Sie ist nicht zur Königin der Immobilienmakler von Lake Elsinore und der Umgebung geworden, weil sie dumm ist, Gabe. Aber ich lebe nicht mit dem Kopf im Sand wie sie.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und hob die Bierflasche an den Mund.
    Verdammt. »In Ordnung, ich lebe nicht mehr mit dem Kopf im Sand.« Vielleicht gab es doch eine winzige Ähnlichkeit zwischen meiner Mutter und mir. Aber zumindest versuchte ich nicht, meine Söhne zu einer Karriere zu drängen, die sie nicht wollten. Auf der anderen Seite wusste ich, dass meine Mom wollte, dass ich das sichere, verheiratete Vorortleben lebte, dass sie nie gehabt hatte. Und deswegen war Gabe bei meiner Mom nicht besonders hoch angesehen. Er war ganz gewiss nicht sicher im Vorort. Ich drehte den Spieß um und fragte: »Was ist mit dir? Bist du wie deine Mutter? Oder wie dein Vater?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Bei meinem Dad ist das schwer zu sagen. Er ist schon seit Jahren tot. Wahrscheinlich sind meine Brüder ihm ähnlicher als ich. Ich bin der Rebell.«
    »Ach was.« Meine Neugier wurde heftiger. »Inwiefern sind deine Brüder mehr wie dein Vater?«

    Er schluckte noch ein Viertel von seinem Bier. »Sie sind Feuerwehrmänner. Ich musste aus der Reihe tanzen und Polizist werden. Ein Rebell.«
    Also war sein Dad ein Feuerwehrmann gewesen? Wie war er gestorben? Brüder, die Feuerwehrmänner waren? Irgendwelche Schwestern? Wie viele Brüder? Warum wusste ich nichts von alldem? Warum hatte ich sie nie getroffen? Gott, ich wollte mich mit ihm hinsetzen und Millionen Fragen stellen.
    Verdammt, ich wollte nach Los Angeles fahren und seine Mom finden und ihr Millionen Fragen stellen. Aber Grandpa war irgendwo da draußen, und zwar mit der Schnüfflerausrüstung.
    Meine Sorgen um Grandpa wogen schwerer als meine

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