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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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»Dafür wirst du bezahlen, Sam.«
    Ich glaubte ihm. »Hör mal, Gabe, du kannst dich nicht an jemanden ranschleichen und …«
    Er zog eine einzelne Augenbraue hoch. »Und Überraschung schreien?«
    Ich machte den Mund zu. Mein nackter Auftritt würde mir wahrscheinlich ewig vorgehalten werden. Eher fror die Hölle zu, als dass ich so etwas noch einmal probieren würde.
    Gabe ließ mein Handgelenk los und setzte sich auf. Er schien sich zu fangen, griff nach der Taschenlampe auf dem Boden und rollte sich dann auf die Füße.
    Ich sprang auf.
    »Ich brauche Aspirin.« Er drehte sich um und stakste aus dem Schlafzimmer, dabei richtete er den Strahl der Taschenlampe auf den Boden.
    »Gabe!« Ich lief hinter ihm den Flur entlang in die Küche.
    Er stand an der Spüle an der linken Wand und öffnete eine Flasche Ibuprofen. Ich hatte einen Berg Fragen. Dass TJ Gabe angerufen hatte, machte mir Sorgen, aber im Augenblick musste ich beenden, weswegen ich hergekommen war.
    Was bedeutete, dass ich weiterhin nach dem Springseil suchen musste, mit dem Faye stranguliert worden war, nach Heart-Mates-Broschüren und vielleicht auch nach einem Anzeichen dafür, womit Jan Eddie vergiftete. Falls sie ihn vergiftete.
    Ich ging zur Spüle und nahm die Taschenlampe. Da wir hinten im Haus waren und dichte Hecken den Garten abschirmten, leuchtete ich ins Zimmer. Die üblichen Schränke, ein Herd, eine Mikrowelle und ein Kühlschrank standen in der Küchenecke des Zimmers. In der Mitte befand sich der große Tisch, auf dem eine Vase mit irgendwelchen weißen Blumen stand. Sie stammten von der Hecke, an der ich auf meinem Weg ins Haus vorbeigegangen war. Am anderen Ende des Zimmers erkannte ich einen großen Fernseher, eine Stereoanlage und zwei Sessel.
    Wo könnte Eddie hier eine Mordwaffe verstecken?
    Jan würde sie finden. Wenn sie die Abrechnung seiner Geschäfts-Visa-Karte gefunden hatte, würde sie auch eine im Haus versteckte Mordwaffe finden.
    Ich schwang die Taschenlampe herum. Auf der Arbeitsfläche standen nur eine Kaffeemaschine und vier Blumendosen. Jan trank keinen Kaffee. Die Kaffeemaschine war wohl ihr Zugeständnis an Eddie. Jan trank Tee.
    »Sam? Was machst du da?«
    Während ich den Strahl der Taschenlampe durchs Zimmer gleiten ließ, erzählte ich Gabe, wonach ich suchte und was ich gefunden hatte, inklusive der Visa-Abrechnung für die Blumen.
    »Blumen«, wiederholte ich, dachte nach … da war was.
    Es wurde mir schlagartig klar. Was war merkwürdig? Ich leuchtete mit der Taschenlampe auf die Blumen in der Tischmitte. »Jan hat hinter dem Haus einen wunderschönen Rosengarten.«
    »Ja, und ich bin zum Beweis dafür voller Kratzer.«
    Okay, jetzt wusste ich, dass Gabe durch den Garten gekommen war. Er war nicht so dumm, die Haustür mit einem Dietrich zu öffnen. Aus Erfahrung nahm ich an, dass er die Glastüren hier in der Küche auf diese Weise geöffnet hatte.

    »Aber Jan stellt diese Heckenblumen auf ihren Tisch. Diese großen weißen.« Komm schon! Irgendwas wegen ihrer Bücher störte mich. Die Botanikbücher? Nein …
    »Na und? Sie sind doch hübsch. Sehen ein bisschen exotisch aus, wie Blumen, die Vögel mögen.«
    Vögel. Der Klaviervogel! Ich drehte mich um und sah Gabe an. »Oleander! In dem Buch Der Klaviervogel benutzen sie Oleander. Der Mörder spießt einen Hotdog auf einen Oleanderzweig und grillt ihn. Das Opfer isst den Hotdog und stirbt.«
    Gabe starrte die Blumen an. »Ohne Scheiß? Du glaubst, Jan vergiftet Eddie mit Oleander? Aber wie?«
    Ich war ganz aufgeregt. »Wie?« Ich sah mich um. »Ich glaube nicht, dass sie ihm einen Hotdog am Spieß serviert. Alle Teile des Oleanders sind giftig. Heute Morgen, als es Eddie schlecht wurde, ist es noch früh gewesen, zu früh für Hotdogs …« Ich schwieg, während das Licht der Taschenlampe auf die Kaffeemaschine fiel. Sofort dachte ich an Eddie und seinen stets präsenten Thermosbecher.
    »O mein Gott!« Ich leuchtete wieder auf die Glasvase.
    Sie war nur halb voll Wasser. »Sie benutzt das Wasser aus der Vase, um Eddies Kaffee zu kochen!«
    Gabe stellte das Ibuprofen wieder dahin, wo er es gefunden hatte, und kam zu mir herüber. »Das genügt? Nur das Wasser, in dem die Blumen gestanden haben?«
    »Ich glaube schon. Und aus Jans Perspektive ist es logisch. Sie will Eddie nicht töten, nur bestrafen. Es wird schwer zu beweisen sein, und der Himmel weiß, dass sie es als Versehen darstellen wird.«
    Im schwachen Licht drehte Gabe sich um und sah mich

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