Bis dass ein Mord uns scheidet
wollte sie jedoch weglassen. Es würde nicht passieren. »Halte dich zurück, Superhengst, meine Kinder und Grandpa kommen bald zurück.«
Er legte eine Hand auf meinen Oberschenkel und lehnte sich weiter vor, bis sein Mund nur noch Zentimeter von meinem entfernt war. »Und?«
Verdammt. »Und? Ich bin eine Mom und keine … keine …
was genau ist Lois Lane? Eine Reporterin, aber hatte sie nicht irgendeinen coolen Spitznamen?« Ich plapperte aus lauter Nervosität. »Ich brauche keinen Supermann, der mich rettet, ich will einen eigenen Spitznamen.«
Sein Grinsen breitete sich langsam über sein ganzes Gesicht aus. »Mann, Babe, irgendwie macht es mir keinen Spaß, wenn ich nicht ab und zu mal deinen süßen Arsch retten kann. Nur, um in der Übung zu bleiben, weißt du.«
Seine Hand rutschte auf meinem Oberschenkel nach oben.
Meine Konzentration verschwand in einer heißen Pfütze der Lust. Es war nicht nur das Körperliche, es war das Psychische.
Vom ersten Moment an, als ich Gabe getroffen hatte, hatte er an mich geglaubt. Einfach so. Ich machte Dinge vielleicht beim ersten Mal verkehrt, aber ich würde, zum Teufel noch mal, zurückkehren und es beim zweiten Mal richtig machen. Oder vielleicht auch beim dritten Mal.
Die Sache ist die, dass Gabe nicht mit seinem Umhang angeflogen kam, um mich zu retten.
Er brachte mir bei, wie ich mich selbst retten konnte.
Wie konnte eine Frau dem widerstehen? Ich lehnte mich vor, um ihn zu küssen, als die Haustür aufging. »Mom! Wir sind wieder dal«
Ich sah in Gabes schwarze Augen. »Sie sind zurück.«
»Ich nehme an, das bedeutet, dass du nicht mit mir in meine Batcave kommst?«
»Das ist doch Batman, nicht Supermann.«
»Dann eben in meine Telefonzelle? Wo, zum Teufel, wohnt Supermann?«
Seine Stimme klang vor lauter Frustration abgehackt. Das war ein Teil unseres Problems. Ich würde meine Kinder nicht verlassen, um mit einem Mann zu schlafen. Nicht einmal bei einem Superhengst wie Gabe. Sie hatten bereits ihren Dad verloren, und ich war mit einer Mom aufgewachsen, deren Hauptziel im Leben es war, einen Mann zu fangen. Ich wollte nicht, dass meine Jungen so aufwuchsen.
»Tut mir Leid, Heldenjunge.«
4
VERMITTELT DIE ROMANTIKVERMITTLERIN DEN TOD?
Ich starrte mit müden, übernächtigten Augen auf die Schlagzeilen der Morgenzeitung. Ich hatte noch nicht einmal einen Kaffee getrunken. »O nein.«
Grandpa drehte sich auf seinem Computerstuhl um, er sah frisch und munter aus. »Tolle Formulierung, was?«
Er trug ein weißes Hemd, voll mit Dutzenden von bunten Zorro-Z. Es tat mir in den Augen fast genauso weh wie die Morgensonne, die durch die Glasschiebetür fiel. »Das ist schlecht fürs Geschäft, Grandpa. Niemand wird zu einer Partnervermittlung gehen, bei der die Frauen ermordet werden.
Wie ist die Presse überhaupt darauf gekommen? Faye hat über uns nur zwei Männer getroffen.« Ich hatte nicht gut geschlafen, dank einer miauenden Katze in meinem Badezimmer, Träumen über Mord und Gedanken an Gabe. Mein Kopf dröhnte, und ich war ganz steif von meinem gestrigen Sturz von Mindys Betonstufe. Ich spülte zwei extrastarke Schmerztabletten mit meinem Kaffee herunter.
Grandpa drehte sich schulterzuckend zu seinem Computer um und tippte weiter. »Sie behaupten, ›eine Quelle aus Fayes naher Umgebung‹ hätte es ihnen erzählt.«
Ich überlegte, wer das sein könnte. Adam? Aber warum sollte er das tun, wenn er wollte, dass ich ihm helfe? Detective Vance?
Noch mal, warum?
Weil er mich nicht mochte. Warum mochte er mich nicht? Es war ein bisschen beleidigend und außerdem nicht gut für mein Ego.
Ich nippte am Kaffee und überflog den Artikel. Das meiste waren Spekulationen und eine Erwähnung von früheren Problemen, die ich und Heart Mates gehabt hatten.
»Was wirst du tun, Sam?«
Ich stellte meinen Kaffee ab und sah meinen Großvater an. Er war an die Stelle meines leiblichen Vaters getreten, als der sich noch vor meiner Geburt aus dem Staub gemacht hatte. Ich liebte ihn sehr. Als Trent starb und ich feststellte, dass wir pleite waren, öffnete Grandpa sein Haus für uns. Er war meinen Söhnen ein besserer Vater, als ihr eigener Vater es je gewesen war. Und ich wusste, dass Grandpa mich jetzt, völlig egal, welche Entscheidung ich traf, unterstützen und mir helfen würde.
Wer brauchte da schon einen echten Dad?
»Gabe und ich haben gestern Abend darüber gesprochen. Er macht sich Sorgen, die Broschüre in Fayes Hand könne bedeuten, dass
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