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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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aus.
    Ali löste sich von ihm, und Gabes Blick fiel auf mich. Ich stand ungefähr anderthalb Meter von ihm entfernt.
    Er schnüffelte einmal, ließ seinen Blick über mich schweifen, blieb zunächst an meinem schwarzen Sport-BH-Top hängen, dann schaute er weiter nach unten zu meinem Bauch, meiner Hüfte und meinen Beinen. Schließlich sah er mir in die Augen und zog eine Augenbraue hoch. »Im Müll getaucht?«
    Tränen der Verlegenheit brannten plötzlich in meinen Augen.
    Gabe hatte trainiert und sah aus wie ein heißer Italiener. Ich hatte es mit einem Training versucht und roch und sah aus, als hätte mich ein Müllwagen überrollt. Das Leben war nicht gerecht. Ich war wütend auf mich selbst, blinzelte die Tränen fort und ging in Angriffshaltung. »Ich muss bei dir telefonieren.
    Ich bleibe hier draußen, wenn du mir das kabellose Telefon bringst.«
    Sein Blick wurde weicher. »Rufst du die Polizei an?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Kinder.«
    Er öffnete die Tür weit. »Babe, geh und dusch dich. Ich werde Barney und die Jungs anrufen, damit sie wissen, wo du bist.«
    Verdammt, er war nett. Ich konnte im Augenblick nicht mit
    »nett« umgehen. »Äh, vielleicht trittst du besser einen Schritt zurück.« Ich würde auf gar keinen Fall an ihm vorbeigehen und ihn in den Genuss des vollen Kotzaromas bringen.
    Grinsend sagte er: »Mach die Tür hinter dir zu. Ich werde Barney sagen, dass es dir gut geht und dass er die Jungs zur Schule bringen soll.« Er drehte sich um und verschwand hinter der Haustür in Richtung seines Büros. Ali folgte ihm.

    Ich schob mein Kinn vor und schüttelte meine Schuhe von den Füßen, da ich kein Erbrochenes auf Gabes beigem Berberteppich verteilen wollte. Dann ging ich ins Haus, schloss hinter mir die Tür und lief, ohne hineinzusehen, am Büro vorbei.
    Im Wohnzimmer rechts von mir stand eine braune Couch, die zu einem großen, eckigen Sessel und einer Polstertruhe passte, die hinter dem Messing-Glas-Sofatisch standen. An der Wand hingen ein paar Westerndrucke, viel weites Land mit Büffeln und Ähnlichem. Das Esszimmer, das sich an das Wohnzimmer anschloss, war noch leer. Ich ging nach links, an der Küche vorbei und noch mal nach links ins Badezimmer.
    Ich schloss die Tür ab und lehnte mich dagegen. Ich sah mich im Spiegel an.
    Igitt. Ich nahm meine Mütze ab und sah zerdrücktes, krauses Haar. Ich zog mein schwarzes BH-Top aus, die Radlerhose, Socken und den Stringtanga. Ich öffnete den Schrank unter dem Waschbecken, nahm ein paar Handtücher heraus und wickelte meine Kleider in eines. Ich würde das Handtuch waschen und Gabe später zurückgeben.
    Ich ließ die Kleider im Handtuch auf den Boden fallen, ging zur Dusche und drehte sie voll auf. Zum Glück gab es Shampoo und viel Seife. Ich betrat die Kabine voller Wasserdampf, stand unter dem heißen, prasselnden Wasser und fing mit meinen Haaren an. Ich arbeitete mich von oben nach unten vor, bis ich wieder ganz sauber war, und dachte dabei über Gabe nach.
    Er war allein in seinem Haus. Ich war kein Idiot. Ich hätte Vance diese kleine Entdeckung gern um die Ohren gehauen.
    Natürlich bedeutete die Tatsache, dass ich Gabe überprüfte, dass Vance mich verunsichert hatte. Das ärgerte mich. Das nächste Mal würde ich Vance sagen, er solle die Klappe halten. Gabe gehörte zu den Guten. Ich wusste zwar, dass wir keine gemeinsame Zukunft hatten, aber er belog mich nicht und schlief nicht mit anderen Frauen.

    Mein Gott, wie dämlich würde ich dastehen, hätte er das getan? Eine Witwe Mitte dreißig steigt einem fünf Jahre jüngeren Hengst nach, und er hält sie zum Narren? Das würde ich in der Stadt nie überleben. Ich stellte die Dusche ab, griff nach einem Handtuch und trocknete mich ab. Erleichtert trat ich aus der Dusche und auf die Badezimmermatte. Der Spiegel war beschlagen. Ich nahm das Handtuch und wischte einen Kreis in den Spiegel.
    Ich sah nass und müde aus. Aber zumindest war ich frei von Erbrochenem und roch nach Seife. Damit konnte ich leben. Ich kämmte mein Haar mit den Fingern und sah nach unten auf das Bündel mit den schmutzigen Klamotten. Verdammt, was sollte ich anziehen?
    Die Auswahl war sehr bescheiden, entweder ein Handtuch oder einen Waschlappen. Kein riesiges Badetuch, sondern die übliche Größe, die kaum vom Busen bis zu den Oberschenkeln reichte. Es war nicht so, als hätte Gabe mich noch nie nackt gesehen. Außerdem war jetzt vielleicht sogar ein guter Augenblick, um ihm sexy zu kommen.

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