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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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blätterte sie durch und blieb bei einer Visa-Rechnung hängen.
    Ich zog sie aus dem Umschlag und überflog die Liste der Abbuchungen. Ein paar waren offensichtlich geschäftlich und ein paar aus Restaurants. Schnell fand ich die Rechnung von Franks Flowers. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und sah mich um.
    Das Büro trug eindeutig Jans Handschrift. Die Bücher. Die einzelne, perfekte rote Rose auf dem Schreibtisch, wahrscheinlich aus ihrem eigenen Rosengarten. Die Blumendrucke an den Wänden. Die rosa Sitzkissen, auf denen ich saß. Der Geruch ihrer Niveacreme lag in der Luft. Warum sollte Eddie also etwas mit dieser Visa-Karte bezahlen, wenn Jan die Abrechnung sehen würde?
    Ich sah auf die Rechnung. Sie war an die Tierhandlung adressiert.
    Also kümmerte sich Eddie selbst um die Rechnungen für sein Geschäft? Oder vielleicht nur um diese Geschäftskreditkarte?
    Ich legte die Taschenlampe auf den Schreibtischrand und blätterte im Lichtstrahl noch weitere Rechnungen durch. Es waren Rechnungen für Strom, Wasser und Ähnliches, sowohl für die Flynns als auch für die Tierhandlung, alle an die Privatadresse geschickt.
    Okay, Eddie hatte sich eine eigene Geschäftskreditkarte geholt, hatte die Rechnungen an die Tierhandlung schicken lassen, und Jan hatte sie gefunden. Auch die Rechnung von Franks Flowers. Sie hatte sich zusammengereimt, dass Eddie auf Abwegen war, und was dann? Wie sollte sie herausfinden, dass Faye die andere Frau war? Und was sollte sie dann tun?
    Ich dachte über Jan nach. Intelligent und sehr gut organisiert.
    Mochte keine Unordnung. Was hatte Eddie gesagt? Jan ist ein bisschen … nervös. Sie möchte, dass alles perfekt ist. Fals ich Mist baue, dann hat sie ihre Methode, mich dafür zahlen zu lassen. Okay, das konnte ich nachvollziehen. Schließlich hatte sie eine Schatztruhe, um Kinder zu belohnen, die lasen. Wenn sie also an Belohnungen glaubte, warum dann nicht auch an Bestrafung? Nach dieser Logik hätte sie Eddie durch Vergiften bestrafen können, nachdem sie von seiner Affäre erfahren hatte.
    Brutal und gefährlich.
    Aber was war mit Faye? Hätte Jan auch das Bedürfnis, sie zu bestrafen? Indem sie sie erdrosselte? Das passte nicht zusammen. Wenn man jemanden vergiftete, machte man sich die Hände nicht schmutzig, beim Strangulieren dagegen sehr.
    Ich legte die Rechnung beiseite, packte die Taschenlampe, stand auf und sah mir noch einmal die Bücher an. Ich ließ die Klassiker links liegen und entdeckte die Krimis. Vor allem ältere Krimis. Sie hatte einige von Dorothy L. Sayers, inklusive eines mit dem Titel Starkes Gift. Ich sah mir weitere Titel an und stolperte über Arsen und Spitzenhäubchen und Der Klaviervogel. Alles Krimis über Giftmorde. Hm, Der Klaviervogel. Den hatte ich gelesen … glaubte ich. Das Problem, wenn man so viel liest, war, die Bücher, Handlungen und Figuren auseinander zu halten.
    Ich ließ die Belletristik hinter mir und entdeckte ein paar Bücher über Botanik. Die Pflanzenkunde. Gähn. Meine Aufmerksamkeitsspanne hatte Grenzen. Die Bücher sagten mir nur, dass Jan wahrscheinlich ein paar Krimis gelesen hatte.
    Das machte sie noch nicht zu einer Giftmörderin. Da ich mir des Zeitdrucks bewusst war, sah ich noch schnell in die anderen Schubladen und in den Schrank. Nirgendwo war Fayes Springseil oder eine Broschüre für Heart Mates zu sehen. Und Notizen darüber, wie sie Eddie vergiftete, fand ich auch nicht.
    Zeit weiterzumachen.
    Ich ging ins Gästebadezimmer und fand teure Gästeseife und Niveacreme. Danach versuchte ich es im Gästezimmer. Rüschen und Spitzen überall, aber keine versteckte Mordwaffe oder andere Indizien. Ihr eigenes Schlafzimmer lag am Ende des Flurs.
    Ich zögerte. Ehrlich, Eddie müsste schon extrem dämlich sein, um irgendetwas dort zu verstecken. Ich dachte nach.
    Sein Rasierzeug! Das könnte ein sicheres Versteck sein.
    Schnell ging ich am Schlafzimmer vorbei ins Badezimmer. Es war ganz grün, und es gab zwei Hängeschränke. Der erste gehörte offensichtlich Jan, inklusive der Antibabypillen. Ich schloss ihn und öffnete den zweiten.
    Zahnbürste, Rasierer, Deo, Aspirin, eine Salbe gegen Muskelverspannungen, Haarwuchsmittel … mehr, als ich wissen wollte. Da war nichts, also kniete ich mich hin und sah unter das Waschbecken. Dort lag eine schwarze Tasche, ein typischer Toilettenbeutel. Ich zog ihn heraus, öffnete ihn und leuchtete hinein.
    Er war voller kleiner Karten und Notizzettel. Ich konnte Fayes Unterschrift erkennen.

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