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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Schulter und hielt ihn unten, während Eve nachlud.
    »Nun«, sagte Eve. »Wir haben einige Fragen, Harry, und ich empfehle Ihnen wärmstens, dass Sie diese einfach beantworten. Wenn Sie glauben, dass Claire freundlicher mit Ihnen umspringt, dann irren Sie sich gewaltig. Mein Freund wird nur vermisst. Claires Freund ist Mitglied in Ihrem kleinen Fight Club.«
    »Oh«, sagte Harry und fuhr dann in einem vollkommen veränderten und sehr viel besorgterem Tonfall fort: »Oh. Hier geht es um …«
    »Unsterbliche-Schlachten-dot-com«, sagte Claire. »Sie haben geholfen, das Ganze aufzuziehen, also kennen Sie diese Leute. Sie wissen, wo sie sind.«
    »Uh, klar, aber dort sind sie gerade nicht.«
    »Niemand ist dort, Sie Schwachkopf. Sie haben das Gebäude in die Luft gejagt«, sagte Eve. »Sehen Sie die Blutergüsse und Schnitte an meiner Freundin hier? Das waren Ihre Freunde. Sie haben versucht, die Gründerin in die Luft zu jagen. Wie, glauben Sie, geht diese ganze Geschichte wohl aus, Harry? Ich glaube, Sie sollten sich einfach diesen Pfeil ins Herz schießen lassen, um es hinter sich zu bringen. Die Gründerin ist nicht unbedingt der nachsichtige Typ.«
    Harry schloss die Augen. Er schwitzte. Claire wartete, sie stand einfach nur da und sah zu – vielleicht nicht gerade drohend, aber doch ungeduldig. Myrnin hingegen sah bedrohlich aus. Er hatte Hut und Mantel abgelegt und saß nun mit übermenschlicher Anmut auf der Sofalehne und starrte mit diesen glühenden, Furcht einflößenden roten Augen auf Harry hinunter.
    »Harry«, sagte er leise. »Entscheide dich jetzt, was du tun willst. Ich habe Hunger, und wenn du bereit bist zu kooperieren, dann sag bitte sofort Bescheid, sonst muss ich davon ausgehen, dass du nicht dazu bereit bist. Es wäre wirklich abscheulich, wenn du im Sterben eine Erklärung abgeben wolltest und nicht mehr dazu in der Lage wärst.«
    Harry riss panisch die Augen auf und rückte so weit wie möglich von Myrnin weg. Was nicht besonders weit war, denn auf der anderen Seite des Sofas stapelten sich Papiere, Briefe, Schachteln und zusammengeknüllte alte Kleider. Das Zimmer war ein richtiges Rattenloch. Claire schauderte und beschloss, sich einfach nirgends hinzusetzen.
    »Wartet!«, platzte Harry heraus. »Wartet einfach, okay? Also gut, die Leute von den Kämpfen. Ja, sie haben mich dafür bezahlt, dass ich alles woandershin bringe. Ihr wisst schon, die Kameras, die Ausrüstung, den Server, die ganze Einrichtung. Und dass ich die Verschlüsselung wieder aktiviere – nicht dass das irgendetwas bringen würde. Jemand hat sie schon beim ersten Mal ziemlich wirkungsvoll geknackt …«
    »Wohin haben Sie es gebracht?«, fragte Claire. Als Harry nicht sofort antwortete, machte sie ihre Tasche auf und kramte darin herum. Sie zog einen von Eves silberüberzogenen Pfählen heraus, der mit schimmernden Gothic-Kreuzen verziert war. Sie zeigte ihn Eve. »Hübsch«, sagte sie und lächelte. »Ich mag schöne Dinge«, fügte sie hinzu. »Aber man bekommt nie das Blut zwischen diesen Kreuzen raus …«
    »Okay!«, unterbrach Harry. »Himmel, ihr seid doch noch Kinder! Also gut, na schön. Ich habe alles in ein Gebäude in der Nähe des Stadtrands gebracht. Ich kann euch die Adresse geben und dann bin ich fertig, okay? Fertig. Ich zieh den Telefonstecker raus, schnappe mir meine Sachen und haue ab. Von mir werdet ihr keinen Ärger bekommen – in Ordnung, Sir?«
    »Ich kenne eine einfachere Methode, um das zu garantieren«, sagte Myrnin. »Mädels? Was meint ihr?«
    Eve starrte Claire an, die zurückstarrte und dabei den silbernen Pfahl zwischen ihren Fingern drehte. Das war alles Theater. Sie würde niemanden umbringen und Eve genauso wenig. Myrnin vielleicht, aber Claire glaubte, dass sie ihn zurückhalten konnten. Eventuell.
    »Ich finde, wir sollten ihm eine Chance geben«, sagte Claire. »Mr Anderson, wenn Sie uns falsche Informationen geben oder irgendetwas tun, was ihnen verrät, dass wir kommen … na ja, das wäre nicht nett. Oder?«
    »Ich wusste doch, dass du die Freundlichere bist«, sagte er. »Du hast Mr Anderson zu mir gesagt.«
    Claire rammte mit aller Kraft den Pfahl mit der Spitze nach unten in den Couchtisch. Er blieb stecken, wenn auch nicht so tief, wie sie es sich gewünscht hätte, aber genug, um aufrecht stehen zu bleiben. Das rote Gothic-Kreuz schimmerte im gedämpften Licht. »Harry«, sagte sie. »So nett bin ich auch wieder nicht.«
    Er schluckte und nickte. Dann griff er nach einem

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