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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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lassen.
    »Sitzt ihr etwa in diesem Auto, das auf der North Vance fast drei Unfälle verursacht hätte?«, fragte Hannah. »Ich folge euch nämlich gerade mit Blaulicht, und wer immer da am Steuer sitzt, fährt einfach nicht rechts ran.«
    »Lassen Sie ihn weiterfahren«, sagte Claire. »Vertrauen Sie mir. Sie werden ihn nicht dazu kriegen anzuhalten.«
    »Oh Gott, das ist Myrnin, nicht wahr?«
    »Sagt der Dame von der Polizei, dass sie aufhören soll, mich zu verfolgen«, sagte Myrnin verärgert. »Also wirklich, so schlecht fahre ich auch wieder nicht.«
    Damit widersprach er allen Tatsachen. Doch Hannah legte auf und das Heulen der Sirenen erstarb. Claire nahm an, dass dies momentan der größte Sieg war, den sie sich hätten erhoffen können. Also rasten sie weiter durch die Dunkelheit, dem Hinweis eines verängstigten Diebes folgend, der sie eventuell hereingelegt hatte, und hatten jede polizeiliche Unterstützung gerade heldenmutig abgelehnt.
    Das lief ja richtig gut. Doch Claire musste trotzdem zugeben, dass Eve das gerade großartig gemanagt hatte. Alles, was Claire im Moment tun musste, war, einigermaßen grimmig auszusehen, was momentan kein Problem war.
    Claires Handy klingelte; sie zuckte zusammen und sah auf das Display.
    Mr Radamon, MIT.
    Oh Gott.
    Sie holte tief Luft, kniff die Augen zu und ging ran. »Hallo?«
    »Miss Danvers, hallo. Hier ist Mr Radamon vom MIT. Es tut mir sehr leid, wenn ich Sie störe, aber ich muss nachfragen, wie die Dinge stehen. Mit ihren Absprachen. Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, sind diese Plätze sehr schwer frei zu halten und ich brauche wirklich bald Ihre Antwort auf …«
    »Ich weiß«, sagte Claire und strengte sich an, damit ihre Stimme nicht zitterte. Sie kam sich jetzt vor wie in einem Schraubstock und ihr Kopf drohte zu explodieren. »Es tut mir leid. Ich stecke hier mitten in einem Problem. Aber ich verspreche, dass ich Sie, sobald ich kann, anrufe, Sir. Vielen Dank.«
    »Also gut, danke …«
    Schnell legte sie auf. Im Wagen herrschte Stille. Eve sah sie neugierig an.
    »Nun«, sagte Myrnin ruhig. »Ich würde vorschlagen, dass wir uns auf das vor uns liegende Problem konzentrieren. Je weniger Ablenkung, desto besser, glaube ich.«
    Sein Tonfall klang vollkommen anders als zuvor und Claire wurde klar, dass er das Gespräch mitgehört hatte. Vor jemandem wie Myrnin konnte man keine Geheimnisse wahren.
    Sie hatte keine Ahnung, was er dachte, aber er war unnatürlich still.
    »Myrnin …«, begann sie. Abrupt hob er die Hand.
    »Nein«, sagte er. »Darüber diskutieren wir jetzt nicht. Später vielleicht.« Er sah sie im Rückspiegel an, sein Blick war finster und sehr aufgewühlt. »Wir kommen gleich bei der Adresse an, die Mr Anderson uns gegeben hat. Macht euch bereit.«
    »Wegen …« Claire zwang sich, nicht mehr über das unglaublich schlechte Timing nachzudenken und sich darauf zu konzentrieren, was ihnen bevorstand. »Wir kennen die sicheren Eingänge, aber wie wollen wir vorgehen? Gehen wir zusammen hinein? Oder einzeln?«
    »Unser vorrangiges Ziel ist doch wohl, eure Freunde zu finden und da herauszuholen, bevor wir Amelie und Oliver informieren – was einem Atomschlag gleichkommen wird. Ist das korrekt?«
    »Ja«, sagte Eve. »Shane und Michael haben oberste Priorität. Oh, und dass wir nicht umgebracht werden. Das ist auch wichtig.« Sie runzelte die Stirn und schnappte sich Claires Handy. »Hey, kann das Ding Internet empfangen?«
    »Ja, das ist ein Smartphone«, sagte Claire. »Warum?«
    »Ich glaube, wir sollten nachschauen, was auf der Website vor sich geht«, sagte Eve. Sie hantierte eine Minute lang mit dem Handy, dann hielt sie es von sich, sodass Claire das kleine, aber klare Display sehen konnte. Langsam baute sich darauf die Unsterbliche-Schlachten-Website auf. Eve klickte den Hinweis auf die bevorstehenden Kämpfe an.
    Dort war ein Countdown angezeigt, der rasch herunterzählte. Auf dem Banner stand LIVE EVENT. Daneben war ein Video platziert, das abgespielt wurde, als Claire darauf klickte.
    Wassily schon wieder, in einer dämlichen Halloween-Verkleidung, die einen Vampir darstellen sollte (auch wenn Myrnin – um ehrlich zu sein – momentan gar nicht so viel anders angezogen war). Wassily sah begeistert und auch ein wenig nervös aus, als er sich in die Kamera beugte, gerade so, dass man seine langen weißen Zähne sehen konnte. »Hallo, liebe Mitglieder«, sagte er. »Wir haben heute etwas ganz Besonderes für euch, macht euch

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