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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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da war sich Claire sicher, sondern wegen dem Bluterguss. Das war typisch Shane.
    »Ich wusste gar nicht, dass Fechten ein Kontaktsport ist«, sagte er. »Ich dachte immer, das sei so ein Möchtegern-Sport. Wie Golf. Oder Wettessen.«
    »Hey, Golf ist schwierig.« Eve zuckte mit den Schultern. »Sag mir Bescheid, wenn ich deinen lahmen Hintern über achtzehn Löcher prügeln soll.«
    »Ich wurde schon genug verprügelt, danke.« Shane ließ sich in den Sessel fallen und zog seinen Teller zu sich. »Ich würde jetzt auch überfahrene Tiere essen, so großen Hunger hab ich. Sogar ohne scharfe Soße.«
    »Na, da haben wir ja Glück. Ich habe keine Ahnung, was sich in Wirklichkeit in diesen Burgern verbirgt«, sagte Eve. Michael kam aus der Küche und stellte drei kalte Coladosen und eine Sportflasche auf den Tisch. Warmer Saft. Claire war froh, dass die Flasche nicht durchsichtig war. »Gemeinsames Abendessen. Wow. Was für eine Sensation!«
    Neuerdings war es das. Sie waren alle so mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt, dass es in letzter Zeit vielleicht ab und zu mal dazu kam, dass zwei von ihnen gemeinsam essen konnten, höchstens drei. Es war herrlich, dass zur Abwechslung mal alle vier am Tisch saßen. Eve plauderte über die Arbeit und darüber, wie toll der Fechtraum des neuen Fitnessstudios war. Michael redete ein wenig über seine Musik und dass in dieser Hinsicht noch alles in der Schwebe war nach ihrem Ausflug nach Dallas, wo er Probeaufnahmen gemacht hatte. Eigentlich klang das, was er sagte, ganz positiv, doch Michael war immer vorsichtig und pessimistisch.
    Claire wäre fast mit Myrnins und Franks Auseinandersetzung herausgeplatzt, aber sie merkte gerade noch rechtzeitig, dass das nicht ging, weil Shane da war und Shane wusste noch immer nicht, dass sein Vater überlebt hatte … zumindest in Form eines Gehirns im Glas, das an einen Computer angeschlossen war. Shane ging davon aus, dass Frank tot war und er hatte irgendwie damit abgeschlossen. Claire wusste nicht, wie er diese ganze Sache aufnehmen würde, und sie konnte es nicht ertragen, ihm wehzutun. Es gab keinen Grund, es ihm zu sagen.
    Zumindest redete sie sich das ein.
    Sie verbrachten einen schönen Abend zusammen. Ihr Gelächter wärmte Claire innerlich, und wenn Shane sie hin und wieder ansah und anlächelte, überlief ein Prickeln ihren Körper. Nach dem Essen wuschen Eve und sie ab (aber nur, weil sie an der Reihe waren), während Michael und Shane das Sofa in Beschlag nahmen und ein neues Game hochluden. Wie es sich herausstellte, war es – wenig überraschend – ein weiteres Zombie-Game. Inklusive Blut und Gedärme. Claire rollte sich mit einem Lehrbuch zwischen ihnen auf dem Sofa ein, während sich Eve auf den Fußboden legte und durch eine Zeitschrift blätterte.
    Ein normaler Abend.
    Bis Shane das Spiel verlor.
    »Verdammt!«, schrie er und schleuderte den Controller nach dem Bildschirm. Er traf den Rand des Rahmens. Teile des Controllers splitterten ab und flogen in alle Richtungen. Eve schrie auf, wälzte sich herum und strich sich Plastikteilchen von der Kleidung. Auch Claire zuckte zusammen.
    »Himmel noch mal, Shane, jetzt reiß dich mal zusammen«, sagte Michael. »Du hast verloren. Riesending, Mann. Das ist nicht das erste Mal.«
    »Halt die Klappe«, sagte Shane. Er stand auf, schnappte sich den Controller und starrte ihn an. »Miststück.«
    »Jetzt schieb’s nicht auf die Ausrüstung. Die hat ganz gut funktioniert, bevor du sie geschrottet hast.«
    »Woher zum Teufel willst du das wissen? Hast du damit gespielt?«
    »Ich weiß nur, dass du mir jetzt einen neuen Controller schuldest.«
    »Leck mich, Bro.« Shane warf den kaputten Controller dieses Mal nach Michael. Nicht dass das gefährlich gewesen wäre. Michael streckte ganz ruhig die Hand aus und fing den Controller so geschmeidig auf, als würde er eine Art Special Effect durchführen.
    »Besser, du beruhigst dich jetzt mal.«
    »Besser, du hörst damit auf, deine Vampirreflexe in Games einzusetzen!«
    Michael runzelte die Stirn. Normalerweise ließ er sich von Shane nicht provozieren, doch Claire merkte, dass er wütend wurde. »Ich habe fair gespielt.«
    »Fair?«, bellte Shane und lachte. »Mann, du hast ja keine Ahnung mehr, wovon du überhaupt redest, oder? Du merkst es nicht mal mehr, wenn du uns reinlegst.«
    »Hey!«, sagte Claire und stellte sich zwischen sie, während Michael auf die Füße sprang. Die Atmosphäre hatte sich schlagartig verändert und

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