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Bis du erwachst

Bis du erwachst

Titel: Bis du erwachst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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geschehen war.
     
    Sry, kann doch nicht mit dir & mil zu abend essen. Viell in 1 monat?
     
    Die war von ihr.
     
    Sry, hab mich nicht gemeldet wie versprochen. Hast du morgen zeit?
     
    Von Millie.
     
    Bringst du von unterwegs wein & chips mit?
    HDL. J
     
    JUSTIN, DER MISTKERL.
     
    Sry, keine zeit.
     
    Cara.
     
    Frag doch deine schwestern.
     
    Justin.
     
    Kannst du 1 dienst übernehmen? Heut n8? Bitteeee?
     
    Wieder Cara.
     
    Geburtstagsessen verpasst. HD trotzdem L.   J
     
    Cara hatte genug gesehen. In ihrer Eile, das Handy auszuschalten, drückte sie aus Versehen eine Taste, mit der Lenas ungelesene SMS angezeigt wurden. Hauptsächlich stammten sie von jemanden mit den Initialen DT:
     
    Wo sind Sie? RUMIAN.
    Warum rufen Sie nicht an? RUMIAN ASAP.
    Mach mir sorgen. RUMIAN.
     
    Cara wollte nach DTs Nummer sehen, doch in dem Augenblick gab das Handy den Geist auf und schaltete ab. Schweigend saßen die beiden Schwestern da, beteten, hofften, wünschten sich, dass Lena ihnen alles erklären würde.
    Millie hatte die Hand ihrer Schwester ergriffen, und diesmal ließ Cara es zu.
    Etwas in ihr war geschmolzen. Plötzlich löste sich all der Ärger und aufgestaute Frust, die sie mit sich herumgeschleppt hatte, in nichts auf, und sie erkannte, wie sehr sie und Millie einander brauchten.
     
    «Melde mich zum Einsatz!», erklärte Millie mit übertriebenem amerikanischem Akzent und stolzierte hüftschwingend in die Bar. Sie hatte knallrosa Lippenstift aufgelegt und trug den kürzesten Jeansrock, den Cara je gesehen hatte.
    «Was? Ich bin doch pünktlich, oder?», setzte sie hinzu und zwinkerte einem alten Herrn zu, der ihr hinter einem Musselinvorhang hervor schöne Augen machte.
    «Das kann ich wohl auch erwarten, wenn der Dienst um fünf Uhr nachmittags anfängt, Millie!»
    Millie ging um den Tresen herum und begann herumzukramen.
    «Was machst du denn da?», erkundigte sich Cara und fragte sich, ob es eine gute Idee gewesen war, Millie zu fragen, eine Schicht zu übernehmen.
    «Ich geb mir Mühe, beschäftigt auszusehen. Noch sind ja kaum Gäste da.»
    «Kein Problem, du kannst dich damit beschäftigen, die Klos zu putzen.»
    Millie schob die Unterlippe vor. «Im Ernst?»
    «Das Putzzeug ist hinten, und vielleicht wäre es keine schlechte Idee, vorher die Schuhe zu wechseln», sagte sie und musste lächeln, als Millies Augen sich vor Entsetzen weiteten.
    Natürlich hatte sie nicht beabsichtigt, Millie bei ihrem ersten Einsatz gleich eine so scheußliche Aufgabe zu übertragen, aber sie wollte, dass ihre Schwester begriff, wie ein anstrengender Tag wirklich aussah. Und Millie überraschte Cara. Nachdem sie sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette gereinigt und (mit strahlendem Lächeln) das Geschirr gespült hatte, bediente sie die allmählich hereinströmenden Gäste effizient und rasch. Der kurze Jeansrockwar ebenfalls nicht unbemerkt geblieben, und so konnte sie viel Trinkgeld einstecken.
    «Ich bin völlig fertig», sagte Millie, als sie am Dienstende in ihren Kunstlederblouson schlüpfte. Es war beinahe Mitternacht.
    «Willkommen in meiner Welt! Du hast das wirklich gut gemacht», sagte Cara anerkennend.
    «Das sind ja ganz neue Töne!»
    «Was, dass du etwas gut machst?»
    «Nein, dass du es mir sagst.»
    Als Millie nach dem kurzen Heimweg ins Haus trat, duftete es dort köstlich nach Fischcurry. Einen Augenblick fühlte sie sich wie in alten Zeiten, als Lena ihr immer einen Teller Essen im Herd und einen Zettel mit der Botschaft «Du elende Rumtreiberin!» hinterlassen hatte, wenn sie nach einer ausgiebigen Kneipentour mit Nikki und Tosin völlig ausgehungert zur Tür hereingekommen war. Kitty saß auf dem Sofa.
    «Kitty, du bist ja noch auf!»
    «Gerade noch. Für dich steht Essen im Herd.»
    «Danke, es riecht köstlich!», lächelte Millie. Obwohl sie so hart gearbeitet hatte wie nie zuvor in ihrem Leben, fühlte sie sich gut wie lange nicht mehr. «Was liest du da?»
    «Ach, nur eine Broschüre.»
    «Lena muss nicht operiert werden, oder?» Millie war verwirrt.
    «Nein, für mich, du Dummerchen.»
    «Du musst operiert werden?»
    «Nein. Ja. Aber nicht im medizinischen Sinn. Eine Schönheitsoperation.»
    «Warum interessierst du dich dafür?»
    «Willst du die Antwort wirklich wissen?»
    «Du bist doch wunderschön!», sagte Millie. Sie war völlig überrascht, dass ihre Mutter so etwas überhaupt in Betracht zog.
    «Eine Menge Frauen interessieren sich dafür. Du wärst erstaunt, wie viele

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