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Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Blutsauger.
    Ravenstein, es war der Sohn Boris, schwamm an der Oberfläche. Er lag auf dem Rücken. Der Schlamm schien plötzlich aus zahlreichen Händen zu bestehen, die ihn trugen, und aus seiner Brust schaute noch immer der Pflock hervor.
    Nicht mehr lange, denn der Körper mit all seinem Knochengefüge brach knirschend auseinander. Da sackte das zusammen, was sonst noch gehalten hatte.
    Das Gesicht hatte die Farbe des Schlamms angenommen und hob sich kaum mehr davon ab. In Wellen schwappte das Zeug über, als wollte es auch die letzten Reste wegschwemmen.
    Eine Welle trieb den Körper in meine Nähe. Ich griff zu und zerrte den Eichenpflock hervor. Ich gab ihn Marek. Boris Ravenstein brach in diesem Augenblick zusammen, als hätte der Pfahl gewisse Dinge seines Körpers noch einmal für eine Weile zusammengehalten. Dann löste der Schlamm seine letzten Reste auf und trieb sie weg.
    Ich atmete tief durch. Mein Blick traf Marek.
    Ein scharfes Grinsen hatte dessen Mund in die Breite gezogen. Die Augen leuchteten stark in der grauen Schlamm Maske auf seinem Gesicht. Er bewegte die Lippen. Er spie aus, dann sprach er mich an und kam schwerfällig auf mich zu.
    »Ich habe es geschafft, John. Ich habe ihn vernichtet!«
    »Tut es gut?«
    »Ja, es tut mir gut. Du weißt, daß ich dabei immer an meine Frau denken muß. Marie ist für mich die Triebfeder. Sie ist von den Blutsaugern geholt worden, ich kann es nicht vergessen. – Ich habe geschworen, und ich werde mich immer an den Schwur halten.«
    »Komm«, sagte ich nur und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Wohin?«
    »Wir gehen.«
    Er nahm meine Hand. Er sah schlimm aus. Es gab keinen trockenen Flecken an seinem Körper. Schlamm, überall Schlamm, der wie Öl glänzte.
    Auf der Treppe konnte er nicht mehr. »Ich muß mich für einen Moment setzen, John.«
    »Tu das.« Ich nahm neben ihm Platz.
    Marek keuchte. Er schüttelte den Kopf. Er schaute nach vorn, und er schlug sich dabei mit dem Handballen mehrmals gegen die Stirn.
    »Verdammt noch mal!« keuchte er. »Ich kann es noch immer nicht fassen, daß wir gewonnen haben.«
    »Fast«, schränkte ich ein.
    Er winkte ab. »Die anderen kriegen wir auch noch. Gib mir mal deine Leuchte.«
    Er erhielt sie und suchte damit die Oberfläche ab. Marek wollte sehen, ob noch Reste von dem Blutsauger zurückgeblieben waren. Die schwere Masse hatte sich noch immer nicht beruhigt. Sie schwappte hin und her, sie war wie ein auf einen bestimmten Punkt konzentriertes Meer, das seine Wellen geworfen hatte Es war tatsächlich noch etwas zu sehen.
    Die Kleidung hatte nicht aufgelöst werden können. Sie hielt sich wie ein vollgesaugtes Zelt auf der Oberfläche, nur Staub und Knochen sahen wir nicht.
    Marek nickte. »Das war Boris.«
    Ich hatte eine andere Frage. »Geht es dir denn persönlich gut?«
    »Klar.«
    »Trotz des.«
    »Hör auf, John. Ich bin wie ein alter Motor, ich stinke, ich bin naß, ich bin schmierig, aber ich bin nicht erledigt. Es gibt mich noch, und es wird mich auch weiterhin geben. Und dich gibt es auch noch. Bei dir sind nur die Beine naßgeworden, du hast nicht im Schlamm gelegen.« Er schlug mir auf die Schulter. »Ich gönne es dir. Aber wir müssen weitermachen. Noch haben wir Dunja und ihre Eltern nicht.«
    »Vergiß Suko nicht.«
    Marek streifte mit einem feucht gewordenen Taschentuch Schlamm von seinem Gesicht. Alles schaffte er nicht, es blieb ein Rest hängen, aber er sah wieder manierlicher aus. »Meinst du denn, daß er sich die drei, ich betone drei geholt hat?«
    »Warum nicht?«
    Der Pfähler schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben, John. Nichts gegen Suko, aber es ist nicht einfach. Zudem sind die Ravensteins verdammt raffiniert, zumindest die alten. Die haben sicherlich einiges an Erfahrung sammeln können.«
    »Ich denke, da unterschätzt du Suko.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du hast mich wohl falsch verstanden. Ich unterschätze ihn nicht, aber der Rest dieser Vampir-Familie hat hier alle Vorteile. Die kennen sich hier aus. Ich will ehrlich dir gegenüber sein, John. Ich weiß nicht, ob ich es geschafft hätte, die Brut allein zu vernichten. Du hast doch eingegriffen. Oder habe ich mich geirrt? Hast du nicht geschossen?«
    »So ist es.«
    »Na bitte.«
    »Vielleicht hast du recht. Ich finde allerdings, daß wir hier nicht sitzen bleiben sollten. Das wird mir allmählich zu kalt.«
    »Wohin willst du jetzt?«
    »Nach oben, in die Halle.«
    »Und da?«
    »Frantisek«, sagte ich, wobei

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