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Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bescheid, auch über Mareks Lebensaufgabe. Es gehörte ebenfalls zu seinen Eigenschaften, den Mund halten zu können. Das war so etwas wie eine Lebensversicherung für ihn, sonst wäre er schon längst tot gewesen. Er wußte dies und hielt sich daran. Von Marek war ihm ferner bekannt, daß dieser ebenfalls ausländisches Geld besaß, Devisen, die ihm geschickt wurden, und so war auch der Pfähler für den Schleicher interessant geworden.
    Sie hatten sich in einer Gaststätte verabredet, die in einer kleinen Stadt lag und als Nachrichtenbörse galt.
    Die Stadt interessierte keinen, nur die Gaststätte war wichtig. Es hatte sie schon zur Zeit der Donau-Monarchie gegeben, dementsprechend alt war sie. Der Glanz ehemaliger Zeiten war verblaßt. Man hatte ihn zwar noch gelassen, aber Stuck und Kronleuchter so wie Plüsch und Tapeten wiesen doch mehr Staub auf als Farbe.
    Früher hatte die Gaststätte zu einem Hotel nebenan gehört. Von dem standen nur noch Fragmente. Niemand würde hier je einziehen und wohnen, höchstens ein paar Ratten.
    Vor dem Lokal aber standen die Wagen. Autos verschiedener Epochen, manche uralt, andere wiederum nagelneu, denn Schieberbanden organisierten die Fahrzeuge in Mitteleuropa und brachten sie auf dem schnellsten Weg in den Osten und Südosten.
    Als Marek das Lokal betrat, mußte er sich erst an die fremde Umgebung gewöhnen, denn es war etwas los. Zahlreiche Stimmen, viel Rauch und Parfümdunst schwängerten die Luft, denn es gab genügend Frauen, die hier auf Kundenfang gingen.
    Junge, hübsche Mädchen, die auf ihre Art und Weise das Geld verdienten und nicht darüber nachdachten, was sie sich damit antaten.
    Marek dachte daran auch nicht. Zudem hatten diese Geschöpfe für einen Mann wie ihn keinen Blick.
    Er war ihnen zwar nicht zu alt – darüber sahen sie oft hinweg – , aber er sah nicht so aus, als könnte er ihnen die Scheine auf den nackten Bauch kleben, wie sie es nun mal gewohnt waren. Sie sahen einen nicht zu großen Mann mit weißgrauen Haaren, einem zerfurchten Gesicht, der einen abgetragenen Wintermantel trug und seine Hände in den Taschen vergraben hatte.
    Marek wußte, wo er den Schleicher finden konnte. Dieser Mann hielt sich nicht da auf, wo die Action war, er liebte das Versteck, den Hintergrund, und da war er in diesem Lokal auch richtig, denn es gab ja nicht nur den einen Raum.
    Nischen, Hinterzimmer, alles war da. Denn dort, in der relativen Stille, wurden die großen Geschäfte gemacht.
    Marek fragte einen Kellner nach dem Schleicher.
    »Bist du Marek?«
    »Ja.«
    »Dann geh in die Nische mit dem roten Vorhang.«
    »Danke.«
    Die Nische lag nähe an einem Durchgang, der zu den Toiletten führte.
    Der Vorhang war geschlossen, da ging der Schleicher auf Nummer Sicher, und Marek schob den Stoff vorsichtig zur Seite, um einen Blick in die Nische zu werfen.
    Der Schleicher hatte die Bewegung gesehen. Durch den leichten Windzug flackerten die Kerzenflammen und ließen den Wartenden aufmerksam werden.
    »Ich bin es.«
    »Ist schon gut, komm her!« Der Schleicher nickte und rückte auf einen anderen Stuhl.
    Marek betrat die Nische. Drei Tische standen dort. Nur einer aber war besetzt, und der Schleicher zeigte ein breites Grinsen, als Marek seinen Mantel auszog. »Verändert hast du dich auch nicht, Marek.«
    Frantisek hob die Schultern. »Warum soll ich mich verändern?«
    »Wie alt bist du jetzt?«
    Marek ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Jung genug, um noch nicht zu sterben.«
    Die Antwort ließ den Schleicher kichern. Er war ein Typ, der auch in eine Operette hineingepaßt hätte. So als ungarischer Dandy mit Charme, Schmalz und Küß die Hand. Ein blasses Gesicht, volles dunkles Haar und auf der Oberlippe ein schmales Bärtchen. Insgesamt machte er einen etwas verlebten Eindruck. Er trug einen dunklen Anzug und an den Füßen halbhohe Stiefel.
    »Du bist sogar pünktlich.«
    »Bin ich immer.«
    »Willst du ein Bier?«
    »Ja, gern.«
    Der Schleicher griff neben sich, wo drei Flaschen standen. Auf Gläser verzichteten beide. Marek bekam die schon geöffnete Flasche zugeschoben, sie prosteten sich zu, tranken, und der Phähler leerte die Flasche bis zur Hälfte.
    »Gut, das Bier?«
    »Kann man wohl sagen.«
    Der Schleicher lachte. »Es stammt aus Deutschland. Ich habe es günstig gekriegt.«
    »Und mitgebracht?«
    »Nein. Was hier steht, ist mein Deputat.«
    »Aber deshalb bin ich nicht gekommen.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Also, worum geht es?«
    Die beiden waren

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