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Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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erkundigte sich Lily. Sie saßen in einem der drei Pavillons hinter dem „White Willow House”.
    Er bot eine Aussicht auf einen künstlichen See, in den Preston Barsche aussetzen wollte, um seinen Gästen Angelausflüge anbieten zu können.
    Lily hatte den Arbeitern Essen aus der Stadt mitgebracht, als sie mit einer weiteren Wagenladung Antiquitäten angekommen war. Sie war so offe n und freundlich, dass es Preston nicht wunderte, dass sie Rohrs Frau kannte. Ebenso wenig überraschte es ihn, dass sie sich die Zeit genommen hatte, den Arbeitern Sandwiches zu bringen. So war Lily eben.
    „Na ja, dank der Bücher, die Sie empfohlen haben, befinden wir uns auf der Zielgeraden”, antwortete Jay Rohr. Er war einer der kompetentesten Direktoren von „Dexter”. Er war von Anfang an mit Preston im Unternehmen gewesen, und obwohl nur zwei Jahre älter, war er in den ersten Jahren Prestons Mentor gewesen, als Preston mehr Mut als Wissen gehabt hatte.
    „Auf der Zielgeraden wovon?” wollte Preston wissen. Er erinnerte sich vage an Rohrs Frau. Sie hatte braune Haare und war so groß wie Jay. Sie hatten vor anderthalb Jahren geheiratet. Seit der Heirat hatte Rohr keinen Urlaub mehr genommen.
    Lily warf ihm einen scharfen Blick zu. Im Sonnenlicht schimmerte ihr rotes Haar. „Junes Schwangerschaft.”
    Plötzlich wurde Preston klar, dass Lily seine Angestellten besser kannte als er selbst. Das hatte ihm früher nichts ausgemacht und würde ihn auch jetzt nicht stören, wenn Lily es nicht mitbekommen hätte. Ihn interessierte es nicht, was für ein Leben seine Angestellten außerhalb des Büros führten. „Hast du deshalb darum gebeten, dass sie dich hierher begleitet?”
    „Ja. June bat mich, bei der Geburt dabei zu sein und sie bei der Vorbereitung darauf zu unterstützen.”
    „Wie das?” fragte Preston. Viel konnte ein Mann doch dabei gar nicht tun.
    „Das habe ich sie natürlich auch gefragt. Sie möchte, dass ich sie instruiere. Ich kann es nicht erklären, aber sie fühlt sich besser, wenn sie mich jeden Abend sieht.”
    Preston wusste nicht, was er sagen sollte. Keiner seiner Freunde hatte Kinder oder wünschte sich welche. Aber als Lily die Unterhaltung wieder aufnahm und sie auf ein anderes Thema brachte, wurde ihm klar, dass die Vorstellung von einer schwangeren Lily ihm nicht unwillkommen war. Verdammt, natürlich ist diese Vorstellung unwillkommen, tadelte er sich sofort im Stillen.
    Trotzdem verweilten seine Gedanken bei dem Bild von Lily, das sie schwanger zeigte - von ihm.
    „Preston?” sagte Lily.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. „Was?” Er hatte kein Interesse daran, Vater zu werden. Er wollte Lily aus normalen Gründen in seinem Bett. Lust, Verlangen, und, nun ja, Zuneigung. Aber er hatte kein Interesse an einer gemeinsamen Zukunft mit ihr.
    „Jay hat seine Frau aus Liebe geheiratet”, erklärte sie mit einem Lächeln, das ihm durch und durch ging. Seit Wochen machte ihm diese Erregung zu schaffen, und allmählich erreic hte er den Punkt, an dem er entweder mit Lily schlafen oder sie ganz in Ruhe lassen musste. In dieser Stimmung traute er sich selbst nicht mehr. Seine Selbstbeherrschung war erschüttert, seine Gefühle befanden sich in Aufruhr.
    „Was du nicht sagst”, erwiderte er trocken. Zufällig wusste er, dass Rohr seinen Job mehr liebte als irgendeine Frau - seine Ehefrau eingeschlossen.
    „Im Ernst.”
    „Nur aus Liebe, Rohr?”
    Jay rückte seine Krawatte zurecht und stand auf. „Nein, Sir.”
    „Ach, kommen Sie schon, Jay”, meinte Lily, als würde die Nachricht ihr das Herz brechen.
    „Tut mir Leid, Lily. June hat mich geheiratet, um ihrer Familie zu entkommen. Sie hatten sie unter Druck gesetzt, in die Anwaltsfirma der Familie einzutreten. Aber sie wollte Hausfrau sein. Also machte sie mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte.”
    Preston wettete, dass Sex zu dem Angebot gehört hatte, hoffte jedoch, dass Jay das Lily gegenüber nicht erwähnte. Sie hatte zwar ein paar seltsame Ansichten über Männer und Frauen, aber er wollte auch nicht, dass sie ihre Illusionen verlor. Aus diesem Grund war er auch jede Nacht in sein kaltes, dunkles Apartment zurückgekehrt, gequält von der Erinnerung daran, sie in den Armen zu halten.
    „Lieben Sie sie jetzt?” fragte sie.
    „Über alles.”
    Rohr tat Preston ein wenig Leid. Vermutlich hatte Lilys Fragerei ihm so zugesetzt, dass ihm kaum noch eine andere Antwort einfiel.
    „Ich mache mich jetzt besser wieder

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