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Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Titel: Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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dir. Ich vertraue dir nicht genug, dass ich dich mit meinen Sachen alleine lassen würde.«
    Alex wachte mit schmerzhaft pochendem Kopf auf. In seinem Mund haftete ein widerlicher Geschmack, als wäre ein Tier hineingekrochen, in der Mundhöhle verendet und dann wieder verschwunden. Er versuchte sich zu bewegen, aber seine Handgelenke waren mit einem dünnen Lederband vor seinem Bauch gefesselt.
    Was um alles in der Welt ...
    Dann kam die Erinnerung plötzlich zurück: Der Nachtclub, die hämmernden Beats und zuckenden Lichter. Er hatte versucht, zwischen dem zwielichtigen Gesindel, das diesen Ort bevölkerte, Elena zu finden. Eine Frau mit einem teuflischen Lächeln hatte ihn gebeten, sich zu ihr zu setzen, und ihm einen Drink angeboten. Sie nannte sich Marika und hatte ein Gefolge, das dem eines Hollywoodstars ebenbürtig war.
    »Elena?« Marika hatte seine Schulter liebkost wie ein Schlachter, der das Schlachtvieh abschätzte. »Ja, Elena wird schon bald kommen.«
    Also hatte er Marikas schweren Rotwein getrunken und war in der Schwärze versunken.
    Du verdammter, blöder Idiot!
    Das Leder schnitt in seine Haut. Er hob die Hände zum Mund und versuchte, die Knoten mit den Zähnen zu lösen. Ein leises Lachen ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren. Er schaute sich hektisch um, sah aber niemanden. Der Raum, in dem er sich befand, war stockdunkel.
    »Auch noch menschliche Augen?«, hörte er Marika. »Also wirklich, Alejandro. Diese Wiedergeburt war echter Pfusch, wenn du mich fragst.«
    »Wissen Sie, ich bin nicht der, für den Sie mich halten«, sagte er. »Mein Name ist Alex Vernon, und ich arbeite als Anthropologe.«
    Marika lachte erneut. Für seinen Geschmack war sie ihm zu nahe. Seine Haut zog sich zusammen. Er hatte das Gefühl, sie verfolgte jede seiner Bewegungen.
    Ein Streichholz wurde entzündet, das kleine Licht blendete ihn. Marika hielt das Streichholz an den Docht einer Kerze, die so dick wie sein Arm war.
    »In Sarajevo bin ich mal einem Anthropologen begegnet«, sagte Marika. Ihr schmales Gesicht wirkte im gedämpften Licht wie eine Madonnenstatue. »Er war süß.« Sie entzündete noch eine Kerze und beleuchtete mehr von dem überladenen Raum. Schwere Gobelins hingen an den Wänden, ein Kerzenhalter aus gepunztem Eisen dominierte die Gewölbedecke. Alex kniete in der Mitte des Raums auf einem blutroten Teppich vor einem thronartigen Stuhl. Um ihn herum waren zwanzig Männer und Frauen versammelt, die ebenso blass und perfekt waren wie Marika und ihn mit katzengleicher Neugier beobachteten.
    Er atmete tief ein. Vampire. Es waren echte Vampire! Sein Herzschlag klang unnatürlich laut in seinen Ohren. Er fragte sich, ob das daran lag, dass sein Herz das einzige in diesem Raum war, das noch schlug.
    Marika blieb vor ihm stehen. Das Streichholz brannte bis zu ihren Fingern ab, und die kleine Flamme leckte an ihrer Haut, ehe sie es einfach fallen ließ. Es schwelte auf dem Teppich. Sie trat die Glut mit einem nackten Fuß aus. Ihre Zehennägel waren genauso blutrot lackiert wie ihre Fingernägel.
    Alex atmete ein und zwang sich, zu ihr aufzublicken. Ihr Gesicht wurde von unmenschlichen Augen beherrscht. »Wie schön, dass er Ihnen gefiel.«
    »Jetzt frage ich mich natürlich, ob du genauso süß schmecken wirst, wenn du stirbst?«
    Um ihn lachten alle Vampire. Alex blieb starr hocken.
    »Ich würde es lieber nicht herausfinden«, sagte er.
    Sie kniete sich vor ihn und nahm seine Hände in ihre. Ihre Finger streichelten die empfindliche Haut unterhalb seines Daumens. Sie wirkte auf ihn fremder als Elena, mit ihrem goldenen Haar, das sie hochgesteckt trug, und dem langen, eleganten Kleid, das ihn unwillkürlich an eine präraffaelitische Darstellung von Titania, Morgan le Fay oder La Belle Dame Sans Merci denken ließ.
    »Alejandro schmeckte nicht so süß«, erzählte sie. »Ich musste ihn fesseln, um ihm das Blut auszusaugen. Er war alt und schmeckte bitter, weil er zu lange gelebt hatte.« Ihre Zunge glitt über ihre Lippen. »Weißt du, wo du bist?«
    »Nein«, antwortete er, ohne den Blick von ihr wenden zu können. »Sie haben mich unter Drogen gesetzt.«
    Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. »Ich glaube nicht, dass du freiwillig mitgekommen wärst. Nicht, wenn du weißt, was wir wirklich sind. Du weißt es doch, oder?«
    Marika zog ihn auf die Füße und drehte ihn um.
    »Setz dich«, flüsterte sie und drückte Alex in den Sessel. Sie stand hinter ihm. Ihre Hände glitten durch sein Haar,

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