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Bis in alle Ewigkeit

Bis in alle Ewigkeit

Titel: Bis in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Daschkowa
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Präparat denn schon lange?«
    Sie krempelte die Pulloverärmel hoch, wusch sich die Händeund holte diverse Fläschchen, Pipetten, Pinzetten und ein Kästchen mit Glasplättchen aus dem Schrank.
    »Er hat Verschiedenes ausprobiert und ist schließlich bei dem hier geblieben, Vitacom plus, das nahm er seit einem oder sogar anderthalb Jahren.«
    »Hat er es in der Apotheke gekauft?«
    »Ja, bei uns gleich um die Ecke. Aber die letzten beiden Packungen hat er aus Deutschland mitgebracht. Es ist ein deutsches Präparat. Von einer renommierten Firma.«
    »Also, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass das Medikament gefälscht ist. Sie sagten, er hat zwei Packungen gekauft?«
    »Ja. Eine davon hat er angebrochen. Hier müssen irgendwo Handschuhe sein. Ah, da. Ausgezeichnet, genau meine Größe.«
    Sofja schüttete ein feines graugelbes Pulver auf die elektronische Waage. Erst jetzt bemerkte Subow, dass die Kapsel sich leicht öffnen ließ.
    »Eben, sie ist nicht verschweißt«, murmelte Sofja, als hätte sie seine Gedanken gelesen, und schüttete den Rest des Pulvers auf ein Glasplättchen.
    Eine ganze Weile stand er hinter ihr und beobachtete schweigend, wie das Pulver unter einem Tropfen einer farblosen Flüssigkeit leicht schäumte, sich dunkel färbte und wie dann auf einem anderen Plättchen rötliche Muster entstanden.
    Sofjas Hände zitterten nicht mehr. Sobald sie die Handschuhe angezogen und sich an den Tisch gesetzt hatte, war sie vollkommen ruhig. Keine einzige unpräzise Bewegung. Und kein weiteres Wort. Im Labor herrschte Stille wie vor einem Gewitter. Als die ersten Takte von Vivaldis Vier Jahreszeiten sie plötzlich durchbrachen, zuckte Subow vor Überraschung zusammen. Sofja aber wandte nicht einmal den Kopf.
    Er ging rasch hinaus in den Flur.
    »Hallo, Opa, wie geht es dir?«, fragte seine dreijährige Enkelin Dascha. »Ich habe ganz allein deine Nummer auf Papas Telefon gewählt. Wie ist das Wetter dort?«
    Subow sprach fünf Minuten mit Dascha, dann noch drei Minuten mit seinem Sohn, und als er zurückkehrte, stand Sofja am Fenster, die Stirn gegen die Scheibe gepresst.
    »Haben Sie etwas herausgefunden, Sofja Dmitrijewna?«
    »Ja«, antwortete sie dumpf und rührte sich nicht von der Stelle.
    »Nun reden Sie schon, ich bin auch ein bisschen aufgeregt. Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ja. Gleich. Entschuldigen Sie.«
    Er trat zu ihr und sah, dass sie weinte. Er warf ihr die Jacke über, sie gingen hinaus und setzten sich auf eine Bank vor der Tür.
    »Rofexid-6«, sagte sie tonlos und zündete sich eine Zigarette an, »ein neues Präparat, das nicht zugelassen wurde.«
    »Und das haben Sie in nur zwanzig Minuten herausgefunden?«
    »Nein. In zwanzig Minuten kann man nichts genau bestimmen. Ich habe es erkannt. Ich habe selbst damit gearbeitet. Ein neuartiges Herzglykosid, in das große Hoffnungen gesetzt wurden, aber leider hat sich herausgestellt, dass Rofexid-6 bei geringer Überdosierung starke Nebenwirkungen auf das Herz hat.«
    »Es ist also ein Gift?«
    »In gewisser Weise sogar schlimmer. Es ruft keinerlei Vergiftungserscheinungen hervor. Kein Erbrechen, keine Krämpfe, keine Schmerzen. Aber bei einer bestimmten Konzentration im Körper verringert es die Blutversorgung des Herzmuskels. Die Folge ist Blutmangel. Plötzlicher Herzstillstand. Alles ganz natürlich, besonders, wenn der Betreffende siebenundsechzig ist.«
    »Das heißt, jemand hat die Packung gestohlen und den Inhalt der Kapseln ausgetauscht?«
    »Und dann habe ich selbst meinem Vater die Packung gegeben. ›Sofie, dein schussliger Vater hat seine Vitamintabletten bei uns vergessen. Die sind ziemlich teuer. Ich lege sie in deine Tasche, vergiss nicht, sie ihm zu geben.‹ Mein Gott, sie waren fast fünfzig Jahre lang befreundet, haben zusammen Paddeltouren unternommen, in einem Zelt geschlafen, ihre Geburtstage gemeinsam gefeiert. Ich kenne ihn seit meiner Kindheit, solange ich zurückdenken kann. Er hat auf der Beerdigung geweint, hat gesagt, er hätte seinen besten Freund verloren. Wie ist so etwas möglich? Warum?«
    »Vielleicht ist es ein Irrtum, Sofja Dmitrijewna?«, fragte Subow.
    »Nein. Jetzt nicht mehr. Aber wie nun weiter, weiß ich nicht. In Moskau wird jemand eine weitere Analyse vornehmen. In der angebrochenen Packung sind noch einige Kapseln. Die kann man mit denen in der geschlossenen Packung vergleichen. Aber die Sache ist auch so klar. Die Menge des Präparats, die Dosis, die Zeit. Es stimmt alles. Aber ich wage es

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