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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kühlen Wickel und sagte sich, die Behandlung der Schürfwunden und blauen Flecken hätte noch ein wenig Zeit.
    Um sechs Uhr kehrte sie zurück auf die Terrasse. Die beiden Männer hatten die Konsole methodisch in sämtliche Einzelteile zerlegt, und Drähte, Keyboards, Chips, Disketten, Laufwerke, Paneele waren in, wie sie annahm, ordentlichen Haufen überall auf dem schimmernden Fußboden verteilt.
    Roarke saß in seinem eleganten Seidenhemd und seiner maßgeschneiderten Hose mit gekreuzten Beinen zwischen den diversen Haufen und gab eifrig Daten in ein elektronisches Logbuch ein. Er hatte sich das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, damit es ihm nicht pausenlos ins Gesicht fiel. Ein konzentriertes, für diese Stunde ungewöhnlich munteres Gesicht.
    »Fertig«, murmelte er leise. »Jetzt kommen die Einzelteile dran. Ich habe so etwas, oder zumindest etwas Ähnliches, schon einmal gesehen. Es ist so etwas wie ein Eichsender.« Er hielt Feeney das Logbuch hin. »Hier, gucken Sie sich das mal an.«
    Feeney riss das Logbuch an sich. »Ja, das könnte es sein. Verdammt noch mal, das könnte es tatsächlich sein. Lutsch mich doch am Schwanz.«
    »Iren haben eine so ungemein elegante Ausdrucks weise.«
    Auf Eves trockenen Kommentar hin ruckte Feeneys Kopf herum. Seine Haare standen derart wirr in alle Richtungen, als hätte ihn das Spielen mit der Elektronik unter Strom gesetzt, und seine Augen verströmten einen hellen, beinahe irren Glanz. »Hey, Dallas. Ich glaube, wir haben es geschafft.«
    »Und weshalb habt ihr dafür so lange gebraucht?«
    »Du bist wirklich ein Scherzkeks.« Feeney wandte sich wieder dem Logbuch zu.
    »Guten Morgen, Lieutenant.«
    »Du bist gar nicht da«, erklärte sie, als sie an ihrem Mann vorbeiging. »Ich sehe dich gar nicht. Was hast du herausgefunden, Feeney?«
    »Mit diesem Schätzchen kann man alles Mögliche anstellen«, begann er und lehnte sich auf seinem Stuhl vor den Überresten der Konsole genüsslich zurück. »Jede Menge Schnickschnack, aber ausnahmslos beeindruckendes Zeug. Das Allerbeste jedoch, das, worum es dir zu gehen scheint, war tatsächlich super gut versteckt.«
    Wieder strich er mit den Händen über die glatte Oberfläche des inzwischen leeren Instruments. »Jemanden wie den Designer dieses Instruments würde ich mir für meine Abteilung wünschen. Kaum einer der Typen, die für mich arbeiten, würde jemals schaffen, was der Kerl geschafft hat. Er ist hochgradig kreativ.« Er fuchtelte ihr mit einem Finger vor der Nase herum. »Hierbei geht es nicht nur um Formeln und Geräte. Erst Kreativität macht unser Arbeitsgebiet zu einem wirklich weiten Feld. Dieser Spitzbube hat das Feld tatsächlich noch erweitert, und durch das hier hat er seinem Schaffen die Krone aufgesetzt.«
    Als er ihr das Logbuch hinhielt, runzelte sie wie erwartet angesichts der ihr vollkommen unverständlichen Notizen leicht erbost die Stirn. »Und, weiter?«
    »Ihm auf die Schliche zu kommen, war alles andere als leicht. Er hatte das Ding hinter seinem privaten Passwort, seinem Stimm-Muster, seinem Handabdruck und zusätzlich hinter ein paar Firewalls versteckt. Um ein Haar hätten wir auf der Suche danach die ganze Kiste in die Luft gejagt, nicht wahr, Roarke?«
    Der Angesprochene erhob sich und vergrub die Hände in den Taschen seiner Hose. »Ich hatte nie auch nur den geringsten Zweifel daran, dass Sie es schaffen würden, Captain.«
    »Den Teufel hatten Sie.« Feeney sah ihn grinsend an. »Wenn Sie vielleicht auch nicht gebetet haben, haben meine Gebete bestimmt für Sie mit ausgereicht. Trotzdem gibt es nicht viele Menschen, mit denen zusammen ich lieber in die Luft gegangen wäre.«
    »Das Gefühl beruht beinahe auf Gegenseitigkeit.«
    »Wenn ihr beiden irgendwann mit eurer männlichen Verbrüderung fertig werden würdet, könntet ihr mir vielleicht endlich erklären, was zum Teufel ihr entdeckt habt.«
    »Einen Scanner. Und zwar ein mindestens ebenso gutes Gerät wie das, was bei der polizeiinternen psychologischen Überprüfung zur Anwendung kommt.«
    »Bei der Überprüfung?«
    Es war ein von sämtlichen Polizisten gefürchtetes Verfahren, das immer dann eingeleitet wurde, wenn es zu einem gezielten Todesschuss gekommen war.
    Obwohl die Hirnströme sämtlicher Mitglieder der New Yorker Polizei in ihren Akten festgehalten waren, wurde während der Überprüfung ein Scanning durchgeführt. Auf diese Weise sollten mögliche Schäden oder Anomalien entdeckt werden, die vielleicht dazu

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