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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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alles nur ein Bluff. Ihr könnt unmöglich an das Ding herangekommen sein.«
    »Nun, die drei Firewalls waren nicht leicht zu überwinden«, gab Feeney unumwunden zu. »Für die zweite habe ich fast eine Stunde gebraucht, wohingegen die letzte nicht viel mehr als eine Spielerei war. Ich schätze, du hast nicht gedacht, dass du auf diesem Level überhaupt noch etwas brauchst.«
    »Hast du dir die Disketten angesehen, Feeney?«, mischte sich Eve in das Gespräch.
    »Ich habe damit angefangen. Du bist auf einer von ihnen drauf. Roarke haben wir bisher noch nicht entdecken können. Schließlich ist er Zivilist, weshalb es von ihm keine Vergleichsaufnahmen gibt. Aber dich und Peabody haben wir eindeutig identifiziert.«
    Peabody blinzelte. »Mich?«
    »Ich gleiche die Daten mit den Daten der Leute ab, die Dallas mir genannt hat.« Wieder bedachte er Jess mit einem breiten Lächeln. »Du scheinst ein wirklich eifriger Sammler gewesen zu sein. Und die Daten-Komprimierungs-Leistung des von dir entworfenen Speichers ist wirklich beeindruckend. Der Gedanke, ein solches Gerät zerstören zu müssen, bricht mir regelrecht das Herz.«
    »Das könnt ihr nicht machen!« Jess’ Stimme verriet atemloses Entsetzen und seine Augen füllten sich mit Tränen. »Ich habe alles, was ich hatte, in das Ding investiert. Nicht nur Geld, sondern auch Zeit, Gedanken und jede Menge Energie. Drei Jahre meines Lebens habe ich beinahe ohne Pause daran gearbeitet. Ich habe auf meine Karriere verzichtet, um das Gerät zu entwerfen. Habt ihr überhaupt eine Vorstellung davon, was man mit dem Kasten alles machen kann?«
    Eve fing den Ball auf und fragte: »Weshalb erzählen Sie uns nicht, was man damit alles machen kann? Mit Ihren eigenen Worten. Wir würden es wirklich gerne hören.«

17
    L angsam und zögernd fing Jess Barrow an. Mit zunächst vorsichtigen, dann jedoch immer eindringlicheren Sätzen erzählte er von seinen Experimenten, seiner Forschung, seiner Begeisterung für die Möglichkeiten der Beeinflussung des menschlichen Gehirns durch externe Stimulanzien, der Manipulation und der Erweiterung der Sinne durch reine Technologie.
    »Bisher haben wir noch nicht mal an der Oberfläche dessen gekratzt, was um des Vergnügens willen oder als Strafe machbar ist. Und genau das war es, was ich wollte. Ich wollte hinter die Fassade blicken. Träume, Dallas. Bedürfnisse, Ängste, Fantasien. Mein Leben lang war es die Musik, die mich zu allem bewogen hat: Hunger, Leidenschaft, Elend oder Freude. Um wie viel intensiver könnten wir all das erleben, wenn wir das Hirn dazu benutzen könnten, diese Dinge zu erforschen und noch besser zu nutzen als bisher.«
    »Also haben Sie daran gearbeitet«, drängte sie ihn weiter. »Haben sich dieser Aufgabe umfassend gewidmet.«
    »Drei Jahre, eigentlich noch länger, aber drei Jahre allein für die Entwicklung, Erprobung und Perfektionierung des Geräts. Ich habe jeden Cent, den ich besessen habe, in das Vorhaben investiert, so dass so gut wie nichts mehr übrig ist. Deshalb brauchte ich Unterstützung. Deshalb brauchte ich Sie.«
    »Und über Mavis haben Sie sich an mich und meinen Mann herangemacht.«
    »Hören Sie.« Er fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und ließ sie wieder sinken. »Ich mag Mavis wirklich gern, und außerdem hat sie echtes Talent. Ja, ich hätte sie auch dann benutzt, wenn sie so viel Ausstrahlung wie ein Droide gehabt hätte, aber sie ist viel mehr. Ich habe ihr nicht geschadet. Wenn überhaupt, habe ich ihr sogar einen Gefallen getan. Als ich sie ansprach, war ihr Selbstbewusstsein gerade an einem Tiefpunkt angelangt. Oh, sie hat es ziemlich gut verborgen, aber nach allem, was passiert war, hatte sie kein allzu großes Zutrauen mehr zu sich. Ich habe ihr geholfen.«
    »Wie?«
    Er zögerte, kam dann jedoch zu dem Ergebnis, dass er sich, wenn er der Frage auswich, noch stärker in Bedrängnis bringen würde, als er ohnehin schon war. »Also gut, ich habe sie durch unbewusste Suggestion in die richtige Richtung gebracht. Wofür sie mir dankbar sein sollte«, beharrte er auf seinem Standpunkt. »Und ich habe mit ihr gearbeitet, lauter saubere Sachen, habe sie, ohne ihre natürlichen Ecken und Kanten abzuschleifen, etwas aufpoliert. Sie haben sie selbst gehört. Sie ist besser als jemals zuvor.«
    »Sie haben mit ihr experimentiert«, erklärte Eve und hätte ihn alleine dafür am liebsten an den Strick gehängt. »Ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung.«
    »Es war nicht so, als wäre sie

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