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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihr hinterher und ließ Peabody allein mit dem Schlamassel im Verhörzimmer zurück. »Wir müssen miteinander reden.«
    »Gehen wir in mein Büro.« Ihr Knie begann zu pochen und sie fluchte leise. Sie brauchte dringend einen neuen kühlenden Verband und müsste vor allem gegen das mörderische Stechen in der Hüfte etwas tun.
    »Das kommt sicher noch von deinem Zusammenstoß mit dem Bankräuber gestern, nicht wahr?« Feeney schnalzte, als sie tapfer weiterhinkte, mitfühlend mit der Zunge. »Haben sie dich wenigstens anständig durchgecheckt?«
    »Später. Bisher hatte ich dazu keine Zeit. Lassen wir dem Bastard eine Stunde, bis sich sein Magen beruhigt hat, und dann machen wir weiter. Sicher verlangt er bald nach einem Anwalt, aber wenn er die Hirnströme der Opfer irgendwo gespeichert hat, wird ihm das nichts nützen.«
    »Genau da liegt das Problem. Setz dich«, riet er ihr beim Betreten des Büros. »Du solltest das Bein nicht unnötig belasten.«
    »Es ist das Knie, und durchs Sitzen wird es noch steifer als zuvor. Wo liegt das Problem?«, wollte sie wissen und holte für sie beide zwei Tassen Kaffee.
    »Es gibt keine Übereinstimmung.« Als sie zu ihm herumfuhr, sah er sie traurig an. »Bisher gibt es noch keine Übereinstimmung. Zwar gibt es noch jede Menge nicht identifizierter Aufzeichnungen in seinem Gerät, aber ich habe die Autopsie-Scannings der ersten drei Opfer sowie eins von Devans letzter Routineuntersuchung, und keins der Bilder in Barrows Scanner stimmt auch nur mit einer der Aufnahmen überein.«
    Sie sank schwerfällig auf einen Stuhl. Sie brauchte nicht zu fragen, ob er ganz sicher war. Feeney war so gründlich wie ein Haushaltsdroide beim Staubwischen. »Okay, dann hat er sie woanders. Haben wir einen Durchsuchungsbefehl für sein Studio und seine Wohnung?«
    »Beides wird momentan von unseren Leuten gründlich auf den Kopf gestellt. Bisher allerdings habe ich noch nichts Positives von ihnen gehört.«
    »Vielleicht hat er irgendwo ein Schließfach.« Sie schloss ermattet ihre Augen. »Scheiße, Feeney, weshalb hätte er die Aufnahmen behalten sollen, nachdem er mit ihnen fertig war? Wahrscheinlich hat er sie zerstört. Er ist arrogant, aber alles andere als dumm. Wenn man die Bilder bei ihm fände, wäre er am Arsch, das war ihm sicher klar.«
    »Das ist natürlich möglich. Aber er könnte sie auch als eine Art Andenken aufgehoben haben. Es überrascht mich immer wieder, was die Leute so alles aufheben. Weißt du noch letztes Jahr, der Kerl, der seiner Frau die Kehle durchgeschnitten hat? Er hat ihre Augen aufbewahrt. In einer verdammten Spieldose.«
    »Ja, ich erinnere mich.« Woher kommt nur der plötzliche bohrende Kopfschmerz?, fragte sie sich und massierte sich erfolglos beide Schläfen. »Also, eventuell haben wir Glück. Wenn nicht, haben wir trotzdem schon sehr viel gegen ihn in der Hand und somit durchaus eine Chance.«
    »Da wäre noch was, Dallas.« Er nahm auf der Kante ihres Schreibtischs Platz, zog eine Tüte mit kandierten Mandeln aus der Tasche und steckte sich eine davon in den Mund. »Ich habe das Gefühl, dass das Ganze nicht so einfach ist.«
    »Was soll das heißen? Schließlich haben wir ihn sozusagen auf frischer Tat ertappt.«
    »Das stimmt, wir haben ihn auf frischer Tat ertappt. Aber nicht bei einem Mord.« Feeney kaute nachdenklich auf seiner Mandel. »Ich kann mir einfach nicht helfen. Der Mensch, der eine solche Mordwaffe entwickelt, ist brillant, ein bisschen irre und total egozentrisch. Der Kerl, den wir festgenommen haben, weist alle diese Eigenschaften auf, und obendrein ist er in gewisser Weise noch ein Kind. Für ihn ist das alles nur ein Spiel, ein Spiel, mit dem er einen Riesengewinn erzielen will. Aber Mord… «
    »Du bist einfach in seine Konsole verliebt.«
    »Das ist richtig«, gestand er ohne jede Scham. »Aber er ist schwach, Dallas, und nicht nur in Bezug auf seinen Magen. Und wie sollte er es je zu Reichtum bringen, wenn er die Leute, statt ihnen etwas zu verkaufen, umbringt?«
    Sie zog eine Braue in die Höhe. »Ich schätze, du hast noch nie etwas von Auftragsmördern gehört.«
    »Der Junge hat weder den Mumm noch die Nerven, um so etwas zu tun.« Er schob sich eine weitere Mandel in den Mund. »Und welches Motiv sollte er haben? Hat er sich seine Opfer wahllos ausgesucht? Außerdem muss er, um das Unterbewusstsein seiner Opfer anzuzapfen, in ihrer Nähe sein, und dafür, dass er jemals auch nur in der Nähe eines der Tatorte gewesen ist,

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