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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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und rot blinkenden Bewegungsdetektoren sorgfältig bewacht. Falls noch irgendwelche Drohnen an der Arbeit waren, waren sie hinter den verschlossenen Türen für sie unsichtbar.
    Sie legte ihre Handfläche auf einen Scanner, beantwortete die Bitte um Stimmidentifikation durch Nennung ihres Namens und fragte nach Dr. Reeanna Otts Büro.
    Lieutenant Eve Dallas, der Zugang zum Laborbereich wird Ihnen gewährt. Gehen Sie links den gläsernen Korridor hinunter und biegen Sie an seinem Ende nach rechts ab. Dr. Otts Büro befindet sich fünf Meter weiter auf der rechten Seite. Der Zutritt ist Ihnen ohne weitere Identifikation gestattet.
    Mit der Überlegung, ob Roarke oder Reeanna ihr die Zugangserlaubnis erteilt hatten, folgte sie dem angegebenen Weg. Der gläserne Korridor bot zu allen Seiten und selbst unter ihren Füßen einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt. Aus unsichtbaren Lautsprechern erklang schwungvolle Musik und sie dachte säuerlich, dass sie sicher irgendeinem Musikologen zufolge in den Drohnen Begeisterung für ihre Arbeit wecken sollte. Ob das nicht auch schon eine Form der Gedankenkontrolle war?
    Sie ging an einer Tür vorbei, hinter der dem Namensschild zufolge Williams Arbeitszimmer lag. Ein Meister des Spiels. Vielleicht wäre es hilfreich, auch mit ihm zu reden und ihm ein paar Hypothesen zu entlocken? Sie klopfte leise an, doch das rote Licht über der Tür besagte, dass abgeschlossen war.
    William Shaffer ist augenblicklich leider nicht in seinem Büro. Wenn Sie Ihren Namen und eine Nachricht hinterlassen, werden Sie so bald wie möglich von ihm kontaktiert.
    »Dallas. Hören Sie, William, wenn Sie nach dem Essen vielleicht ein paar Minuten für mich Zeit hätten, würde ich Sie gerne etwas fragen. Ich gehe jetzt zu Reeanna, bin also, falls Sie Zeit finden, um mit mir zu sprechen, entweder noch im Gebäude oder später zu Hause zu erreichen.«
    Als sie sich zum Gehen wandte, sah sie auf ihre Uhr. Wie viel Zeit in aller Welt brachten die beiden beim Abendessen zu? Normalerweise schob man sich doch einfach das Essen in den Mund, kaute, schluckte – fertig.
    Schließlich klopfte sie an die Tür von Reeannas Büro und schob sie, als das grüne Lämpchen blinkte, nach kurzem Zögern auf. Wenn Reeanna nicht gewollt hätte, dass sie hereinkam, hätte sie die Tür bestimmt verschlossen, dachte sie und sah sich gründlich um.
    Der auf Hochglanz polierte Raum passte zu seiner Inhaberin. Gegen eine der kühlen weißen Wände wurde ein leuchtend rotes, erotisches Laserbild geworfen, doch von ihrem dem Fenster zugewandten Schreibtisch blickte Reeanna statt auf das Kunstwerk auf den beständigen Flugverkehr hinaus.
    In der Sitzecke stand eine dick mit weichen Kissen gepolsterte, durch den Körper verformbare Liege, auf der noch deutlich der Abdruck der letzten Benutzerin zu erkennen war. Selbst die Silhouette von Reeannas Rundungen war beeindruckend. Neben der Liege stand ein kleiner Tisch aus steinhartem, durchsichtigem Plastik, das das Licht einer mit einem rosenfarbenen Schirm geschmückten, sanft gebogenen Lampe fing und schimmernd brach.
    Eve griff nach der Brille, die auf dem Tisch lag, sah, dass sie eins von Roarkes neuesten Virtual-Reality-Modellen war, und legte sie zurück. Immer noch rief das Gerät ein gewisses Unbehagen in ihr wach.
    Sie wandte sich ab und studierte die Arbeitskonsole am anderen Ende des Büros. Anders als der Rest des Raumes wirkte diese Ecke weder weich noch weiblich, sondern machte mit ihren glatten weißen Oberflächen und den selbst jetzt aktiven Geräten einen durch und durch nüchternen, geschäftsmäßigen Eindruck. Eve hörte das leise Summen eines auf Automatik geschalteten Computers und blickte auf die Symbole auf dem Bildschirm. Seltsam, sie sahen aus wie die Zeichen, die Roarke vorhin auf seinem Bildschirm aufgerufen hatte.
    Aber schließlich hatte sie nie auch nur das geringste Verständnis für Computercodes gehabt.
    Neugierig trat sie an den Schreibtisch, auf dem jedoch nichts Interessantes lag. Ein silberner Kugelschreiber, ein Paar hübscher goldener Ohrringe, ein Hologramm eines fröhlich grinsenden, jugendlichen William in einem Raumanzug sowie ein kurzer Ausdruck, den sie, da er ebenfalls aus lauter Computercodes bestand, leider nicht verstand.
    Da sie ihre schmale, drahtige Gestalt nicht auf den von Reeanna hinterlassenen Abdruck in dem Sessel legen wollte, nahm sie auf der Schreibtischkante Platz, zog ihr Handy aus der Tasche und ließ sich mit Peabody

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