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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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befriedigt das Knirschen von Knorpel, als Reeannas Nase brach. Mit einem schrillen Kreischen bleckte Reeanna ihre Zähne.
    »Hexe.« Eve ließ sich auf dasselbe peinliche Nivau herab, packte eine Hand voll von Reeannas Haaren und riss sie ihr fast aus, ehe sie, ein wenig verschämt wegen dieses Lapsus, ihren Stunner unter Reeannas Kinnlade presste und fauchte: »Hol einmal zu tief Luft und ich blase dir das Hirn weg. Licht an.«
    Ihr blutender Körper schrie vor Schmerzen und sie atmete keuchend ein und aus. Sie hoffte, dass sie später noch Gelegenheit bekäme, Reeannas einst wunderschönes, jetzt jedoch verquollenes, blutüberströmtes Gesicht genauer zu betrachten. Momentan jedoch ging es einzig darum, dass es noch nicht zu spät für die Rettung ihres Mannes war.
    »Vorsichtshalber setze ich dich erst mal außer Gefecht.«
    »Nein, das tust du nicht«, erklärte Reeanna ihr mit kalter, ruhiger Stimme und sah sie mit einem breiten Lächeln an. »Das tue ich nämlich lieber selber.« Mit einer plötzlichen Bewegung zog sie die Hand mit dem Stunner unter Eve hervor, hielt sie sich an den Hals und drückte mit einem »Alles ist besser als Gefängnis«, immer noch lächelnd ab.
    »Himmel, grundgütiger Himmel.« Eve rappelte sich auf, als Reeannas Körper zuckte, rollte William zur Seite und riss ihm sein Handy aus der Hand. Sein gleichmäßiger Atem verriet, dass er noch lebte, doch das war ihr in dieser Minute vollkommen egal.
    Sie fing an zu rennen.
    »Geh ran, Himmel, geh ran!«, brüllte sie, hob das Link an ihre Lippen – »Roarkes Büro. Geh ran, verdammt, geh ran« – und unterdrückte einen Schrei, als sie statt seiner Stimme die des Anrufbeantworters vernahm.
    Die Leitung ist momentan besetzt. Bitte warten Sie und versuchen Sie es gleich noch einmal.
    »Klopf an, du elendiges Drecksding. Wie zum Teufel klopft man mit dir an?« Ohne zu merken, dass ihr dicke Tränen über die Wangen liefen, erhöhte sie ihr Tempo auf einen hinkenden Galopp.
    Eilige Schritte kamen ihr im Korridor entgegen, doch sie achtete gar nicht darauf.
    »Meine Güte, Dallas.«
    »Aus dem Weg.« Sie rannte an Feeney vorbei, wobei sie seine hektischen Fragen wegen des Rauschens in ihren Ohren kaum verstand. »Aus dem Weg. Peabody, kommen Sie mit. Schnell.«
    Sie stürzte in Richtung des Fahrstuhls und brüllte immer wieder: »Schnell, machen Sie schnell!«
    »Dallas, was um Himmels willen ist passiert?« Peabody berührte sie vorsichtig an der Schulter, wurde jedoch rüde abgeschüttelt. »Sie bluten. Lieutenant, worum geht es?«
    »Roarke, o Gott, o Gott, bitte.« Tränen strömten ihr über das Gesicht und am ganzen Körper brach ihr der Angstschweiß aus. »Sie bringt ihn um. Sie bringt ihn um.«
    Als sie beide durch die offene Tür des Fahrstuhls rannten, zückte Peabody ihre Waffe. »Oberste Etage, Ostflügel!«, rief Eve. »Jetzt, jetzt, jetzt!« Sie drückte Peabody das Handy in die Hand. »Bringen Sie das verdammte Ding dazu, dass es bei ihm anklopft.«
    »Es ist kaputt. Es wurde fallen gelassen oder so. Wer will Roarke umbringen?«
    »Reeanna. Sie ist tot. Mausetot, aber trotzdem wird sie ihn noch umbringen.« Sie konnte nicht mehr atmen. Ihre Lungen versagten ihren Dienst. »Wir werden ihn aufhalten. Was auch immer sie gesagt hat, was auch immer er sich auf ihr Geheiß hin antun soll, wir werden ihn aufhalten.« Sie bedachte Peabody mit einem beinahe irren Blick. »Sie wird ihn nicht bekommen.«
    »Wir werden ihn aufhalten.« Noch ehe die Tür des Fahrstuhls richtig auf war, schossen die beiden Frauen schon heraus.
    Eve war trotz ihrer Verletzung schneller als ihre Assistentin, wobei sie vor lauter Panik im Laufen an Schnelligkeit gewann. Sie zerrte an der Tür, fluchte auf die Sicherheitsvorrichtungen und klatschte ihre Hand auf den Scanner.
    Um ein Haar hätte sie ihn über den Haufen gerannt, als er auf sie zutrat.
    »Roarke.« Sie warf sich ihm an die Brust und wäre, wenn möglich, einfach mit ihm verschmolzen. »O Gott. Du bist okay. Du lebst.«
    »Was ist denn mit dir passiert?« Er zog ihren zitternden Körper fester an seinen muskulösen Leib.
    Doch sie riss sich von ihm los, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und starrte ihm reglos in die Augen. »Sieh mich an. Hast du das Ding benutzt? Hast du das Virtual-Reality-Gerät getestet?«
    »Nein. Eve – «
    »Peabody, lassen Sie sich fallen, falls er eine falsche Bewegung macht. Rufen Sie die Sanitäter. Wir bringen ihn zum Hirn-Scanning.«
    »Den Teufel werdet ihr

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